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Der Hexer - NR08 - Im Bann des Puppenmachers

Der Hexer - NR08 - Im Bann des Puppenmachers

Titel: Der Hexer - NR08 - Im Bann des Puppenmachers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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sind Sie ein wirklich begabter junger Mann, der tausend gute Gründe hätte, auf unserer Seite zu stehen. Und noch dazu kann ich mich eines gewissen Gefühles der Sympathie Ihnen gegenüber nicht erwehren. Andererseits versuchen Sie ständig, sich in Angelegenheiten zu mischen, die Sie absolut nichts angehen.«
    »Lassen Sie Howard frei, und ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, Ihren Weg nie wieder zu kreuzen«, sagte ich zornig.
    Balestrano antwortete nicht, sondern starrte mich sekundenlang durchdringend und mit einem sehr sonderbaren Blick an. Dann schüttelte er den Kopf und klatschte in die Hände. Fünf hochgewachsene Gestalten in den weißen Zeremoniengewändern der Templer lösten sich aus den Schatten und umringten Rowlf und mich. Keiner von ihnen sagte ein Wort, aber ihre Hände lagen drohend auf den Griffen der wuchtigen Breitschwerter, die in ihren Gürteln steckten.
    Rowlf knurrte wie ein gereizter Hund. Aber selbst er schien einzusehen, wie sinnlos es wäre, mit Gewalt gegen diese Übermacht vorgehen zu wollen. Es waren nicht einfach nur fünf Männer, denen wir gegenüberstanden, sondern Tempelherren; Männer, die zu der gefürchtetsten Kriegerkaste gehörten, die es vielleicht jemals gegeben hatte. Ich hatte einmal gesehen, wie sie zu kämpfen verstanden. Und ich würde den Anblick niemals wieder vergessen.
    So wenig, wie ich das Gesicht des dunkelhaarigen Templers vergessen würde, der direkt neben Balestrano Aufstellung genommen hatte.
    »Ger«, murmelte ich. »Du also auch. Bist du hier, um nachzuholen, was dir in Amsterdam mißlungen ist?«
    Looskamp fuhr wie unter einem Hieb zusammen. Sein Blick flackerte, und ich sah, wie sich seine Hand fester um den Schwertgriff krampfte. »Ich kann dich verstehen, Robert«, sagte er leise. »Aber was ich getan habe, mußte getan werden.«
    »Ich weiß«, antwortete ich. Plötzlich fühlte ich Wut, Wut und den sinnlosen, aber fast übermächtigen Wunsch, ihn zu verletzen. »Ich bin vielleicht dumm, Ger, aber nicht ganz so dumm, wie du zu glauben scheinst. Ihr brauchtet einen Köder, um den Wächter des Labyrinths zu überlisten. Aber du gestattest vielleicht, daß ich es nicht besonders lustig fand, dieser Köder zu sein.«
    »Du hast es überlebt, oder?« fragte Looskamp trotzig.
    »Was nicht dein Verdienst ist«, schnappte ich. »Ein Mann ist gestorben, um mich aus der Falle zu befreien, in die du mich gelockt hast.«
    »Bruder Looskamp«, sagte Balestrano scharf. »Craven! Was soll das? Ich bin nicht hier, um mir eure kindischen Streitereien anzuhören, sondern –«
    »Sondern um sich davon zu überzeugen, daß ich wieder einmal in eine Falle getappt bin«, fiel ich ihm ins Wort. »Darin scheint ihr alle ja wahre Meister zu sein. Im Fallenstellen, meine ich.«
    In Balestranos Augen blitzte es auf. Aber seine Stimme klang so ruhig wie zuvor, als er antwortete. »Ich fürchte, Sie verkennen die Lage, Robert. Wir sind keineswegs hier, um irgend jemanden in eine Falle zu locken. Im Gegenteil. Unser Hiersein dient eher Ihrem Schutz.«
    »Schutz?« Ich lachte schrill. »Danke, Balestrano. Ihr Schutz ist mir zu riskant. Das letzte Mal habe ich ihn kaum überlebt.«
    »Sie sind ein Narr, Robert«, sagte der Tempelherr leise. »Als mir gemeldet wurde, daß Sie auf dem Weg nach Paris sind, habe ich befürchtet, daß Sie Ärger machen werden. Mein Hiersein dient allein dem Zweck, Sie und Ihren schwachsinnigen Freund vor Schaden zu bewahren.«
    »Schwachsinniger Freund?« fragte Rowlf verwirrt. »Wen meinste denn? Is hier noch einer?«
    Balestrano blinzelte verstört, aber ich gab Rowlf keine Gelegenheit, eine weitere dumme Bemerkung anzubringen. »Wir sind also Ihre Gefangenen, wie?« fragte ich.
    »Zu Ihrem eigenen Schutz, Robert«, bestätigte Balestrano. »Ich akzeptiere und ehre den Versuch, Ihren Freund Howard zu retten. Trotzdem muß ich Sie daran hindern, sich weiter in unsere Angelegenheiten zu mischen.«
    »Es ist nicht allein Ihre Angelegenheit, wenn sie meinen besten Freund umbringen wollen, Balestrano«, antwortete ich zornig.
    »Wir vollstrecken ein Urteil, Robert«, sagte Looskamp an Balestranos Stelle. »Wir bringen niemanden um.« Plötzlich klang seine Stimme erregt. »Zum Teufel, Robert – warum glaubst du, sind wir hier? Dein Freund Howard war klug genug, allein zu uns zu kommen, aber du mußt dich ja unbedingt einmischen. Begreifst du nicht, daß Bruder Jean nichts als dein Wohl im Sinn hat? Du würdest ebenfalls getötet, wenn du versuchen würdest,

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