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Der Hexer - NR09 - Das Mädchen aus dem Zwischenreich

Der Hexer - NR09 - Das Mädchen aus dem Zwischenreich

Titel: Der Hexer - NR09 - Das Mädchen aus dem Zwischenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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kleinen, häßlichen Tiere, vom grünen Widerschein des flackernden Lichtes zu unheimlichen Schatten verzerrt. Und aus der Dunkelheit tauchten immer mehr und mehr auf...
    Stome begann zu schreien. Plötzlich, von einer Sekunde auf die andere, fegte eine Woge grauer Panik jeden Rest klaren Denkens aus seinem Bewußtsein. Das Rascheln und Schleifen wurde lauter, und mit einem Male wußte er, was dieser fürchterliche Laut bedeutete: es war das Geräusch von Rattenfüßen, die über den Boden scharrten.
    Von Millionen von Rattenfüßen...
    Stome stürzte ziellos nach rechts, dann nach links, prallte zurück und drehte sich, halb von Sinnen vor nackter, wilder Panik, im Kreis. Aber überall waren die Ratten, ganz egal, wohin er auch blickte. Sein Fuß berührte etwas Hartes – das Gewehr, das er fallengelassen hatte. Stome keuchte, hob die Waffe mit zitternden Händen auf und riß den Kolben an die Wange. Eine rasche, zuckende Bewegung ging durch die Rattenarmee, aber Stome achtete nicht darauf, sondern zog beide Abzüge hintereinander durch.
    Der dumpfe Knall der doppelten Explosion verschluckte das angstvolle Quieken und Pfeifen der Ratten. Zwischen den Tieren schoß eine Fontäne aus Erdreich und Staub in die Höhe. Sieben, acht der kleinen Nager wurden von der Schrotladung zerfetzt, aber zehnmal so viele stürmten herbei, füllten die Lücke und ergossen sich wie eine braunschwarze Flut über den Rand des Kraters. Stome schrie vor Furcht, klappte den Lauf der Flinte herunter und versuchte mit fliegenden Fingern zwei neue Patronen in die rauchende Öffnung zu schieben.
    Seine Bewegung war viel zu langsam. Die Ratten erreichten ihn, begannen an seinen Beinen emporzuklettern oder sprangen in die Höhe, rissen mit scharfen Krallen an seiner Hose und verbissen sich in seine Kleider. Stome ließ das Gewehr fallen und schlug mit bloßen Händen nach den Tieren, deren Zähne und Krallen sich in seine Haut gruben. Aber für jede Ratte, die er tötete oder verjagte, stürzten zehn neue herbei.
    Stome taumelte, verlor auf dem glitschigen Boden den Halt und fiel nach hinten.
    Sofort stürzten sich die Ratten zu Hunderten auf ihn.
    Stome bäumte sich auf. Er schrie, schlug in blinder Agonie um sich, versuchte instinktiv, sein Gesicht und seine Augen mit Armen zu schützen, aber die Ratten waren überall. Er spürte, wie er aus Dutzenden von kleinen schmerzenden Wunden zu bluten begann, wie das Leben in schnellen, pulsierenden Stößen aus ihm herausfloß und sich seine Sinne verwirrten.
    Der Schmerz wurde bedeutungslos, irreal, unwichtig. Eine sonderbar wohltuende Müdigkeit begann sich schwer und betäubend in seinen Gliedern breit zu machen, und mit einem ganz kleinen, noch klar gebliebenen Teil seines Denkens begriff er, daß er jetzt sterben würde.
    Aber der Tod kam nicht.
    Die Schmerzen verblaßten weiter und verschwanden schließlich vollends, und auch das Gefühl der Schwere hob sich wieder von ihm. Die blutigen Schleier, die seinen Blick verwischt hatten, zerrissen, und mit einem Male konnte er wieder sehen; viel schärfer und deutlicher als zuvor.
    Langsam setzte sich Garey Stome auf, fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und sah sich um.
    Die Ratten hatten sich zurückgezogen und bildeten einen weiten, ringsum geschlossenen Kreis um ihn herum. In den Blicken ihrer kleinen, pupillenlosen schwarzen Augen stand ein sonderbar wissender Ausdruck, der Stome im allerersten Moment schaudern ließ, dann aber etwas tief in ihm berührte und antworten ließ.
    Ein leises Knirschen drang an sein Ohr, und als er aufsah, erkannte er die Schatten von zwei, drei Menschen am oberen Rand des Grabes...
    Eine halbe Stunde später kam Garey Stome wieder nach Hause. Seine Frau erwachte, während er die Tür zum Schlafzimmer schloß und neben das Bett trat, blinzelte aber nur einmal kurz und drehte sich dann auf die andere Seite, als er sie mit ein paar geflüsterten Worten beruhigte und gleichzeitig aus seiner Jacke schlüpfte.
    Den sonderbar pfeifenden Ton, der seine Worte begleitete, registrierte sie zwar. Aber sie war noch viel zu müde und zu schlaftrunken, als daß er ihr wirklich aufgefallen wäre.

    * * *

    Howard hatte die Lampen angezündet, und das Licht tat meinen an die Dunkelheit gewöhnten Augen fast weh. Der helle Schein enthüllte gnadenlos ein Bild des Grauens. Vorhin, als ich das Arbeitszimmer betreten und nur Schemen erkannt hatte, war es erschreckend und unheimlich gewesen.
    Jetzt war es ein Alptraum.
    Es war eine

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