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Der Hexer - NR09 - Das Mädchen aus dem Zwischenreich

Der Hexer - NR09 - Das Mädchen aus dem Zwischenreich

Titel: Der Hexer - NR09 - Das Mädchen aus dem Zwischenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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»Der Lausdreck hat doch das Gehirn zu Klump geschlagen.« Rowlf spielte damit auf die Ereignisse in Paris an. Der wahnsinnige Tempelritter hatte das Kristallhirn, das das Torsystem der GROSSEN ALTEN beherrschte und wohl auch lenkte, zerstört, und wir hatten alle angenommen, daß die Gefahr, die von diesem Dimensionstunnel – ich habe keine Ahnung, ob sie da sind, aber wahrscheinlich ist dies ohnehin eines der Geheimnisse, die menschliches Wissen niemals enträtseln kann – endgültig beseitigt sei. Seit ein paar Stunden wußten wir alle, daß das nicht stimmte. Was immer de Laurec oder Balestrano getan hatten – sie hatten die Tore nicht zerstört.
    Howard deutete mit dem glühenden Ende seiner Zigarre auf die tote Ratte, die auf einem Stück Papier auf dem Tisch lag. Ich hatte ein paar Stunden Zeit gehabt, mich an den Anblick zu gewöhnen; trotzdem krampfte sich mein Magen schon wieder zu einem schmerzhaften Klumpen zusammen, als ich das verstümmelte Tier ansah. »Zumindest funktioniert es nicht mehr so, wie es sollte«, sagte er. »Sieh dir dieses Tier an. Ich vermute, es war eine völlig normale Ratte, als es das Tor betreten hat.«
    Mein Magen kroch ein Stück weit in meiner Speiseröhre hinauf. Bitterer Speichel füllte meinen Mund. »Wie... bitte?« sagte ich mühsam.
    Howard seufzte. Einen Moment lang hielt er meinem Blick stand, dann sah er weg, sog an seiner Zigarre und seufzte abermals. »Ich weiß nicht viel über die Tore«, begann er.
    »Aber offensichtlich immer noch eine Menge mehr als ich«, unterbrach ich ihn spitz. Howard runzelte die Stirn.
    »Ich habe meine Gründe, dir nicht alles zu sagen«, murmelte er. »Du bist noch nicht soweit, Junge.«
    Zorn kochte wie eine heiße Woge in mir hoch. »Aber ich bin weit genug, mich umbringen zu lassen«, sagte ich böse. »Ich bin weit genug, mitten in der Nacht eine Armee halbverkrüppelter Ratten in meinem Arbeitszimmer zu finden und ich bin weit genug, dir um die halbe Welt nachzureisen, um dich vor den Nachstellungen deiner verrückten Logenbrüder zu retten. Zum Teufel – wann wirst du aufhören, mich wie einen Idioten zu behandeln, Howard?«
    Die letzten Worte hatte ich fast geschrien, aber Howard blieb ganz ruhig. Er hatte eine Art, immer ruhiger und sanfter zu werden, je mehr ich mich aufregte, die mich rasend machte. »Wenn du aufhörst, dich so zu benehmen, Robert«, sagte er leise.
    Ich starrte ihn an. Howard hielt meinem Blick gelassen stand. »Es hat überhaupt keinen Sinn, wenn wir uns jetzt streiten, Robert«, sagte er sanft. »Ich weiß wirklich nicht viel über die Tore. Dein Vater wußte eine Menge darüber, aber er hat mir niemals alles verraten. Selbst von dem Tor in dieser Uhr habe ich nur durch Zufall erfahren.«
    »Immerhin wußtest du genug darüber, um es zu benutzen«, erinnerte ich ihn.
    Howard nickte. »In äußerster Not«, bestätigte er. »Aber so, wie es jetzt aussieht, würde ich es nicht mehr wagen.«
    Ich schluckte, blickte einen Herzschlag lang die geschlossene Tür der Standuhr an und wandte mich dann wieder an Howard. »Wie meinst du das?«
    »Ich weiß nicht viel über die Tore«, sagte er noch einmal, »aber dein Vater erklärte mir, daß sie eine Art Weg durch eine andere Dimension darstellen.« Er lächelte schief. »Ich weiß, wie verrückt sich das anhört, aber genau das waren seine Worte. Wer diesen Weg betritt, der existiert nicht mehr wirklich. Nicht... nicht körperlich, verstehst du? Dein Körper wird in Atome aufgelöst und in unglaublich kurzer Zeit zu einem anderen Tor transportiert. Dort wird er wieder zusammengesetzt. Du... begreifst, was ich meine?«
    »Natürlich«, sagte ich und schüttelte den Kopf.
    Howard lächelte. »Es ist schwer zu erklären«, gestand er ein. »Versuch es so zu sehen – du existierst nur noch als Idee, sobald du ein Tor betrittst. Und aus dieser Idee wird wieder ein Körper, sobald du es verläßt.«
    »Dat mit’n Ratten war ‚ne Scheißidee«, warf Rowlf ein. Er war aufgestanden und zum Fenster gegangen, um auf die Straße hinauszusehen.
    Howard blieb vollkommen ernst. »Ich weiß nicht, ob es nur dieses Tor hier betrifft oder das ganze System«, fuhr er fort. »Jedenfalls scheint es nicht mehr zu funktionieren. Die Ratten wurden entmaterialisiert, aber irgend etwas hat nicht funktioniert. Sie wurden nicht mehr richtig zusammengesetzt – laienhaft ausgedrückt.«
    Ein eisiger Schauer raste über meinen Rücken, als ich begriff, was er meinte. »Willst... willst du

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