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Der Hexer - NR13 - Der Clan der Fischmenschen

Der Hexer - NR13 - Der Clan der Fischmenschen

Titel: Der Hexer - NR13 - Der Clan der Fischmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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wie komme ich hierher? Wo bin ich?«
    »Du wirst alles erfahren, wenn es an der Zeit ist«, antwortete der Fremde. Jennifer war jetzt sicher, daß es ein Mann war, obgleich sie ihn noch immer nur als schwarzen Schatten vor dem noch tieferen Schwarz des Sees erkennen konnte.
    »Jetzt komm.«
    Der Mann hob die Hand, und fast ohne ihr Zutun setzte sich Jennifer auf und begann ungeschickte Schwimmbewegungen zu machen. Dann geschah etwas Seltsames. Plötzlich, von einer Sekunde zur anderen, wurden ihre Bewegungen eleganter, die ungeschickten Stöße zu einem eleganten Gleiten und Fließen, als fände ihr Körper in einen Rhythmus, den er schon immer gekannt und nur für eine Weile vergessen hatte. Leicht und schnell wie ein Fisch glitt sie auf den Fremden zu.
    Als sie näher kam, wurde aus dem flachen Schatten ein Körper, aus dem dunklen Wabern und Wogen vor dem Hintergrund des Wassers ein Gesicht.
    Es war kein menschliches Gesicht, aber es war auch nicht abstoßend. Jennifer erschrak nicht. Alles, was sie fühlte, war eine gelinde Verwunderung. Und Neugier.
    Der Mann war sehr groß. Seine Haut war rauh und von zahllosen winzigen Schuppen bedeckt wie die eines Fisches, und zwischen seinen Fingern und Zehen spannten sich dünne, halbdurchsichtige Schwimmhäutchen, genau wie zwischen den Armen und dem Leib. Wenn er mit ausgebreiteten Armen schwamm, dachte Jennifer mit einem Gefühl widerwilliger Bewunderung, mußte er aussehen wie ein gewaltiger, in allen Farben schimmernder Rochen.
    Das Sonderbarste aber war sein Kopf. Sein Gesicht glich viel mehr dem eines Fisches als dem eines Menschen, und von seiner Stirn aus zog sich ein stacheliger, aber offensichtlich sehr weicher Kamm über Kopf und Nacken und verschwand auf seinem Rücken. Seine Augen waren so groß wie Kinderfäuste und schillerten in allen Farben des Regenbogens.
    »Wer bist du?« fragte sie, noch immer ohne Angst. Alles, was sie empfand, war Bewunderung für dieses fremdartige, wunderschöne Wesen.
    »Auch das wirst du später erfahren«, sagte der Fremde. Seine Stimme klang noch immer wie Metall, aber der unangenehme Unterton schien daraus verschwunden, und plötzlich begriff Jennifer, daß das Verziehen seiner dünnen Fischlippen nichts anderes als ein Lächeln bedeutete.
    Sie erwiderte es, verhielt, das Gefühl der Schwerelosigkeit genießend, dicht vor dem Fremden im Wasser, und machte eine weit ausholende Geste, die die gesamte Höhle einschloß. »Das hier ist dein Reich?« fragte sie.
    Der Fischmann nickte. »Ein Teil davon. Bald wird es auch dir gehören.«
    Jennifer begriff nicht gleich. Der Fremde lächelte wieder sein eigentümliches Fischlächeln, kam näher und streckte die Hand aus. Erst, als seine schlanken Finger Jennifers Brust berührten, wurde sie sich überhaupt der Tatsache bewußt, daß sie nackt war.
    Noch einen Tag zuvor, in jenem anderen, ihr plötzlich fremd erscheinenden und unendlich weit zurückliegenden Leben, wäre sie vor Scham gestorben. Jetzt erschien es ihr ganz natürlich, mit nichts anderem als herrlich streichelndem Wasser bekleidet und seinen Blicken preisgegeben zu sein. Die Berührung seiner Finger war sanft und doch gleichzeitig fordernd, und sie spürte das Verlangen, das dahinter war.
    Etwas in ihr erwiderte es. Es war nichts, was sie kannte, sondern die Frau, die tief in dem Mädchen, das sie bis zu diesem Moment gewesen war, gewartet hatte. Ihre Lippen begannen zu zittern, als sich seine Hand vor ihrer Brust löste und ganz sanft an ihrem Körper hinabglitt.
    Dann zog er die Finger zurück, abrupt und mit einem raschen, bedauernden Kopfschütteln.
    »Noch nicht«, sagte er. »Wir müssen Geduld haben.«
    »Geduld?«
    Der Mann mit dem Fischgesicht lächelte. »Du wirst meine Braut«, sagte er. »Und die Mutter meines Kindes. Aber noch ist es nicht soweit. Komm.«
    Jennifer nickte, griff nach seiner ausgestreckten Hand und schwamm Seite an Seite mit ihm hinaus in die lockende Schwärze jenseits des Höhleneinganges.

    * * *

    Jemand weckte mich auf. Er tat es auf die direkteste und wohl auch erfolgversprechendste Weise, die er kannte; allerdings auch die brutalste:
    Mit einem Eimer Wasser.
    Prustend setzte ich mich auf, fuhr mir mit dem Handrücken über die Augen und sah einen riesigen Schatten, der wie ein Berg auf zwei Beinen über mir aufragte. Instinktiv griff ich nach meiner Waffe.
    »Das ist nicht nötig, Mister Craven«, sagte eine dunkle Stimme.
    Ich zog die Hand zurück, blinzelte nochmals nach oben und

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