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Der Hexer - NR13 - Der Clan der Fischmenschen

Der Hexer - NR13 - Der Clan der Fischmenschen

Titel: Der Hexer - NR13 - Der Clan der Fischmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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gegen die anderen. Zwei, drei Männer stürzten in einem Knäuel ineinander verstrickter Leiber zu Boden.
    Als sich der brodelnde Pulverdampf lichtete, bot sich mir ein schreckliches Bild. Der Mann, der das Gewehr gehabt hatte, hockte mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden, schrie unentwegt und starrte auf seine geschwärzten Finger. Rechts und links von ihm krümmten sich drei seiner Kameraden und preßten die Hände auf die Wunden, wo sie Splitter der explodierten Waffe getroffen hatten, und ein anderer lag ein Stück hinter ihnen und regte sich gar nicht mehr. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, mit einer Waffe auf mich zu schießen, die wahrscheinlich noch aus den Beständen der Mayflower stammte und wohl schon damals alt gewesen sein mußte.
    Trotzdem war es nichts als eine Verschnaufpause, die mir gegönnt war, denn mit Ausnahme des Bewußtlosen und des Mannes mit den angesengten Fingern erhoben sich die anderen bereits wieder auf die Füße und kamen torkelnd, aber nichtsdestotrotz zu allem entschlossen, auf mich zu.
    Blitzschnell zog ich meinen Stockdegen aus seiner Umhüllung, sprang rücklings aus der Gasse und rannte dabei fast Bannermann über den Haufen, der sich mit Händen und Füßen gegen zwei finster aussehende Gestalten wehrte. Ich stieß einen zu Boden und zog dem zweiten mit dem Kristallknauf meines Degens den Scheitel gerade.
    »Danke!« keuchte Bannermann. »Das war in letzter Sekunde. Ich fürchte, ich werde langsam alt.«
    »Bedanken Sie sich später«, sagte ich mit einer Geste hinter ihm. »Wenn Sie es dann noch können.«
    Bannermann fuhr mit einem halb unterdrückten Fluch herum. Auch auf der anderen Seite der Gasse waren Männer aufgetaucht – vier oder fünf abenteuerlich aussehende Gestalten, ebenfalls mit Knüppeln, Messern und anderen Schlagwerkzeugen bewaffnet. Und im gleichen Moment tauchten auch die Männer aus der Gasse hinter uns auf. Es waren weniger geworden, aber das tröstete mich nicht mehr. Es macht keinen großen Unterschied, ob man zu zweit gegen zwölf oder vierzehn Gegner steht.
    Hastig wichen wir zurück, bis wir in der Mitte der beiden ungleichen Gruppen standen. Die Männer kamen jetzt langsamer näher. Sie wußten, daß sie jetzt keinen Grund mehr hatten, sich zu beeilen. Die Straße war auf beiden Seiten abgeriegelt. Wir hatten keine Möglichkeit mehr, ihnen zu entkommen. Als sich uns die beiden Reihen bis auf zwei Schritte genähert hatten, blieben sie stehen.
    Drohend hob ich meinen Degen – gegen eine zwölffache Übermacht eine eher lächerliche Geste. Trotzdem machte keiner der Burschen Anstalten, wirklich anzugreifen.
    Schließlich trat einer von ihnen vor, hob die Hände und schüttelte rasch den Kopf, als ich mit dem Degen fuchtelte.
    »Hören Sie auf, Craven«, sagte er. »Wir wollen nichts von Ihnen. Verschwinden Sie.«
    Verwirrt starrte ich ihn an. »Sie kennen mich?«
    Der Mann grinste, aber es sah nicht sehr humorvoll aus. Er war einen guten Kopf kleiner als ich und so dürr, daß ich mich fragte, wieso er nicht bei der ersten unvorsichtigen Bewegung in der Mitte durchbrach. Aber er strahlte irgend etwas Gefährliches aus.
    Plötzlich begriff ich. »Jameson«, sagte ich. »Ihr gehört zu Jamesons Leuten.«
    »Nicht direkt«, antwortete der Dürre. »Mister Jameson war so freundlich, uns zu benachrichtigen, daß dieser Kerl –, er deutete mit einem schmutzigen Zeigefinger auf Bannermann, » wieder hier ist. Der Informationsfluß läuft hier ganz gut, müssen Sie wissen.«
    »Was wollen Sie von uns?« fragte ich. Ich zögerte, senkte behutsam den Degen und griff, ganz langsam, um die Männer nicht durch eine unbedachte Geste zum Angriff zu verleiten, unter meine Jacke. In den Augen des Dürren blitzte es spöttisch auf, als ich meine Brieftasche hervorzog und sie ihm hinhielt. »Wenn Sie auf unser Geld aus sind, nehmen Sie es. Es ist nicht nötig, uns dafür umzubringen.«
    »Sie täuschen sich, Craven«, sagte der Dürre scharf. »Wir sind keine Straßenräuber, sondern ehrliche Männer. Wir wollen Ihr Geld nicht. Wir wollen ihn.« Wieder deutete er auf Bannermann, und der Ausdruck, der dabei in seinen Augen stand, ließ mich schaudern.
    »Was soll das heißen?« fragte ich.
    Der Mann lächelte kalt. »Fragen Sie Ihren Freund, Craven.«
    Ich musterte ihn noch einen Moment scharf, hob noch einmal drohend den Degen und wandte mich an Bannermann. »Was meint er damit, Kapitän?«
    Bannermann schluckte nervös. Er war bleich

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