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Der Hexer - NR14 - Dagon - Gott aus der Tiefe

Der Hexer - NR14 - Dagon - Gott aus der Tiefe

Titel: Der Hexer - NR14 - Dagon - Gott aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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immer dieses »hier« darstellen mochte.
    Wenn er seiner inneren Uhr vertrauen konnte, so war er seit mehr als fünf Stunden in dieser ganz aus Stahl gebauten Kammer. Es mußte eine Art Maschinenraum sein, wenn er auch von Maschinen beherrscht wurde, von denen Spears nie zuvor gehört hatte. Es gab gewaltige, schwarze Monstrositäten aus Stahl, eine Unzahl von Kolben, Gestängen und Rädern, die sich in sinnverwirrendem Hin und Her bewegten, elektrische Kabel, die vor Anspannung summten, und verschiedenfarbige Lichter, die ihm wie kleine bunte höhnische Augen aus der Dunkelheit zublinzelten. Der Raum war vielleicht zwanzig Schritte lang und an die zehn Fuß hoch, die Wände nach unten hin gekrümmt wie der Rumpf des Schiffes und aus mannshohen, mit wuchtigen Nieten miteinander verbundenen Stahlplatten geschaffen. Ein dumpfes, rhythmisches Hämmern erfüllte die Luft wie düsterer Pulsschlag.
    Es war der Maschinenraum der NAUTILUS, so viel war ihm klar. Er war auf der Suche nach einem Versteck hierher gekommen, nachdem er sich an Bord des Schiffes geschlichen hatte, und in den ersten zwei Stunden hatte es so ausgesehen, als hätte er das perfekte Versteck gefunden. Aber danach war ein Matrose gekommen und hatte irgend etwas an den Maschinen getan, das Spears nicht verstand, und als er gegangen war, hatte er das zollstarke Schott am vorderen Ende des Raumes hinter sich verriegelt, und kurz darauf waren die Maschinen wie von Geisterhand bewegt angesprungen und hatten mit ihrem monotonen Hämmern begonnen.
    Vor Spears innerem Auge entstand die furchtbare Vision einer NAUTILUS, die sich auf eine endlose Fahrt unter den Meeren begab, Tage, vielleicht Wochen, in denen sie niemals auftauchen würde. Und vielleicht Wochen, in denen niemand hierher kam, weil die geheimnisvollen Maschinen des Unterwasserschiffes ohne die Hilfe von Menschen funktionierten.
    Die Vision beinhaltete noch mehr. Sie zeigte ihm ein Gesicht, aufgedunsen und bleich, die Zunge wie ein geschwollener Fremdkörper aus dem Mund hängend, in den Augen der Wahnsinn, der seinen Geist verwirrt hatte, ehe das Ende kam. Das Gesicht eines Verdursteten. Sein Gesicht.
    Er wußte, daß er gegen die zollstarken Metallwände hämmern konnte, solange er wollte, ohne daß auf der anderen Seite auch nur der mindeste Laut zu hören sein würde. Es war gut möglich, daß er in sein eigenes Grab gestiegen war, als er dieses Versteck fand.
    Spears spürte, daß er in Panik zu geraten drohte, ballte so heftig die Fäuste, daß es weh tat, und biß sich auf die Zunge. Der Schmerz vertrieb die aufsteigende Panik. Wenigstens für den Moment hatte er sich wieder in der Gewalt.
    Unschlüssig begann der hochgewachsene Fregattenkapitän, in dem langgestreckten Raum auf und ab zu gehen. Für einen Moment überlegte er, auf die gleiche Weise aus seinem selbstgesuchten Gefängnis auszubrechen wie schon einmal: wenn es ihm gelang, eine der Maschinen zu beschädigen, würde jemand kommen und nachsehen.
    Aber er verwarf den Gedanken so schnell, wie er gekommen war. Die Maschinen hier waren anders; Kolosse aus Stahl, denen er mit bloßen Händen keinen nennenswerten Schaden zufügen konnte. Und vor den elektrischen Kabeln hatte er mehr als nur Respekt, seit er mit angesehen hatte, was die harmlos aussehenden Kupferleitungen anrichten konnten. Ganz flüchtig dachte er an den Mann, der vor seinen Augen in den zerborstenen Spiegel gestürzt war. Ob er tot war? Wenn ja, durfte Spears kaum mehr auf Nemos Großzügigkeit rechnen.
    Er verscheuchte auch diesen Gedanken. Wenn er nicht rasch hier herauskam, durfte er auf gar nichts mehr rechnen, außer auf einen langen, qualvollen Tod. Irgendwie erschien ihm der Gedanke an einen Seemann, der verdurstete, lächerlich.
    Wieder verging Zeit – Ewigkeiten für Spears, in Wahrheit vielleicht nicht mehr als eine viertel Stunde – und plötzlich hörte er ein Geräusch, das nicht in das monotone Wummern der Maschinen paßte: ein helles, metallisches Scharren von der Tür her.
    Spears reagierte sofort. Blitzartig ließ er sich in eine Lücke zwischen zwei der gewaltigen Maschinenblöcke fallen, preßte sich in den Schatten und blickte mit angehaltenem Atem zur Tür. Mit einem metallischen Scharren glitt das gewaltige Panzerschott zur Seite, und ein breitschultriger Matrose betrat den Maschinenraum, eine Werkzeugkiste und einen ölverschmierten Putzlappen in den Händen.
    Spears wartete mit angehaltenem Atem, bis der Mann ganz dicht vor seinem Versteck war.

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