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Der Hexer - NR14 - Dagon - Gott aus der Tiefe

Der Hexer - NR14 - Dagon - Gott aus der Tiefe

Titel: Der Hexer - NR14 - Dagon - Gott aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Dann sprang er ihn an.
    Der Matrose reagierte mit unglaublicher Schnelligkeit. Aber Spears war noch schneller. Mit einer einzigen, zornigen Bewegung riß er den Mann aus dem Gleichgewicht und zu sich herab und schlug ihm die Handkante gegen den Hals. Der Matrose sank in seinen Armen zusammen und erschlaffte.
    Spears schleifte ihn ächzend in die Nische, die ihm selbst als Versteck gedient hatte, ließ ihn zu Boden sinken und überzeugte sich hastig davon, daß er auch wirklich nur bewußtlos und nicht ernsthaft verletzt war. Dann band er dem Mann den Gürtel ab, fesselte seine Hände und suchte eine einigermaßen saubere Stelle des Putzlappens, die er als Knebel verwenden konnte. Schließlich öffnete er die Werkzeugkiste und nahm einen armlangen Schraubenschlüssel heraus, der eine passable Keule abgab. Er hatte nicht vor, irgend jemanden zu verletzen oder gar zu töten, aber er würde sein Leben so teuer wie möglich verkaufen, sollte er gestellt werden.
    Spears gab sich keinen Illusionen hin. Seine Chancen, die NAUTILUS lebend zu verlassen, waren gleich Null. Das Fehlen des Mannes würde auffallen, aber mit etwas Glück würde die Zeit bis dahin reichen.
    Und wenn nicht... nun, wenn nicht, brauchte er sich keine Gedanken mehr über seine Zukunft zu machen.
    Gebückt, die rechte Hand um den Schraubenschlüssel gekrampft und zu allem entschlossen, verließ Spears den Maschinenraum und machte sich auf die Suche nach der Brücke des Schiffes. Dort würde er Nemo finden, und das war alles, was noch für ihn zählte.

    * * *

    Wie ein Stein wurde ich in die Tiefe gezerrt! Rings um mich herum schien das Wasser zu kochen; glitzernde Luftblasen und graubrauner Schlamm, der in brodelnden Wogen vom Grunde des Sees hochgewirbelt wurde, nahmen mir die Sicht, und ich konnte im letzten Moment den instinktiven Impuls unterdrücken, den Mund zu öffnen und nach Luft zu schnappen. Die Hand, die sich um mein Fußgelenk gekrallt hatte, zerrte mich mit unbarmherziger Kraft in die Tiefe, und für einen Moment hatte ich den Eindruck, etwas Gewaltiges, Finsteres vor mir durch das Wasser schießen zu sehen. Blindlings trat ich aus, traf irgend etwas Schwammig-Weiches und kam frei. Aber nur für einen Moment. Dann klammerte sich die Hand ein zweites Mal um meinen Fuß, mit einem Ruck, der mir fast die Beine aus den Gelenken und mich abrupt drei, vier Meter weit in die Tiefe riß. Der Schmerz ließ mich aufschreien, und plötzlich hatte ich den Mund voller Wasser, und meine kostbare Atemluft stieg in glitzernden Blasen nach oben.
    Wie von Sinnen begann ich um mich zu treten, traf erneut auf Widerstand und kam frei. Wieder schoß ich zur Wasseroberfläche hinauf – und wieder packten mich diese furchtbar starken Hände, Sekunden, ehe ich oben war, und zerrten mich mit einem Ruck in die Tiefe. Ich spürte, wie meine Kräfte zu erlahmen begannen. Flüssiges Feuer füllte meine Lungen, und in meinem Schädel war plötzlich ein furchtbares, immer stärker werdendes Dröhnen und Hämmern.
    Verzweifelt angelte ich nach dem Kautschukschlauch des Atemgerätes, nahm ihn zwischen die Zähne, schluckte das eiskalte Wasser, das meinen Mund füllte, herunter, und atmete tief ein.
    Wenigstens wollte ich es.
    Aber aus dem Schlauch kam keine Luft. So sehr ich auch sog, der rettende Sauerstoffstrom blieb aus!
    Panik begann meine Gedanken zu verwirren. Wer oder was immer mein Gegner war, er dachte nicht daran, sich zum Kampf zu stellen, sondern beschränkte sich darauf, mich von der rettenden Luft fernzuhalten und die Natur den Rest erledigen zu lassen. Meine Lungen schmerzten unerträglich. Vor meinen Augen rotierten grellbunte Feuerräder, und ich spürte, wie meine Kräfte rasend schnell nachließen. Irgend etwas Finsteres, Mächtiges begann sich hinter meinen Gedanken aufzubauen. Hier also, fünf Meter unter der Wasseroberfläche, würde mein Leben ein unrühmliches Ende finden, nur wegen eines verklemmten Ventils oder eines defekten Schalters, den –
    Hätte ich noch die Zeit dazu gehabt, hätte ich mich selbst geohrfeigt. So nutzte ich das letzte bißchen Kraft, das mir verblieben war, um die Hand zu heben und den kleinen Messingschalter an meinem Helm umzulegen, den mir Nemo gezeigt hatte.
    Und aus dem Kautschukschlauch zwischen meinen Zähnen ergoß sich ein Strom herrlich kühlen, belebenden Sauerstoffs.
    Trotzdem behielt ich die Nerven. Wer oder was auch immer unter mir war – ich war ziemlich sicher, es eher mit einem »was« zu tun zu haben als

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