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Der Hexer - NR18 - Wer den Tod ruft

Der Hexer - NR18 - Wer den Tod ruft

Titel: Der Hexer - NR18 - Wer den Tod ruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Weißer kommen wird, der großes Unheil und Leid über das Volk der Majunde bringt. Die alten Prophezeiungen haben vorausgesagt, daß dies geschehen wird. Wir hatten Angst; schon vorher. Jetzt, da es geschehen ist, haben wir keine Angst mehr.« Er brach ab, blickte einen Moment lang an mir vorbei auf die Reihen der stumm dasitzenden Eingeborenen und fügte mit sehr leiser, beinahe tonloser Stimme hinzu: »Wir wissen, daß wir sterben werden.«
    Bei jedem anderen und in jeder anderen Situation hätte ich vermutlich über diese Worte gelacht.
    Jetzt nicht. Yo Mais Worte waren von einem solchen Ernst, daß ich abermals einen raschen, eisigen Schauer spürte. Trotzdem widersprach ich ihm.
    »Niemand spricht vom Sterben, Yo Mai«, sagte ich. »Ihr habt –«
    Yo Mai unterbrach mich. »Du weißt nicht die ganze Prophezeiung, weißer Mann«, sagte er. »Die alten Lieder sagen, daß der große Gott selbst sich erheben und seine Feinde verschlingen wird, zusammen mit seinen Kindern. Wir wissen, daß es geschehen wird.«
    Es dauerte einen Moment, bis ich begriff. Der große Gott selbst...
    Der Krakatau.
    Der gewaltige Vulkan, dessen waldbedeckte Flanken diese Insel bildeten. Unwillkürlich hob ich den Blick und blinzelte zum schwarzen Gipfel des Berges hinauf, der selbst jetzt, im hellen Licht des Tages, noch von einer Krone aus lodernder roter Glast gekrönt war.
    Yo Mai lächelte, als er meinen Blick bemerkte. »Du glaubst mir nicht«, sagte er. »Ich habe das erwartet. Aber du wirst es erleben. Es wird nicht mehr lange dauern.«
    »Das... das da oben ist kein Gott«, widersprach ich ihm. »Es ist ein Vulkan, Yo Mai; nicht mehr und nicht weniger.« Meine Stimme wurde fast flehend, als ich sein verzeihendes Lächeln sah. »Yo Mai, du bist ein gebildeter Mann!« fuhr ich fort. »Du sprichst unsere Sprache und hast unter uns gelebt. Eurem Zauberer und dem alten Mann sehe ich es nach, aber du solltest wissen, daß dieser Berg nichts mit irgendwelchen Göttern oder Dämonen zu tun hat.«
    »Sollte ich das?« fragte Yo Mai. »Es mag sein, daß ich ein gebildeter Mann bin – wenn das Erlernen einer fremden Zunge und ein paar Bücher schon Bildung sind, Robert Craven. Doch ich bin auch ein Majunde, und wir wissen, daß es mehr Dinge auf der Welt gibt, als in euren Büchern stehen. Was die Alten sagen, wird eintreffen. Ihr Weißen glaubt, alles erklären zu müssen. Dinge, die ihr nicht versteht, leugnet ihr weg, und die alten Werte gelten euch nichts. Aber ihr täuscht euch. Du wirst es erleben. Bist du nicht selbst hergekommen, um uns um Beistand zu bitten, Beistand in einem Kampf gegen Wesen, deren Existenz auch Männer deines Volkes verleugnen?«
    »Das ist etwas anderes«, widersprach ich, in dem sicheren Bewußtsein, daß es ganz und gar nichts anderes war. Warum fiel es mir plötzlich so schwer, die richtigen Worte zu finden? Die Tatsache, daß es dieser einfache Majunde-Krieger fertiggebracht hatte, mich mit wenigen Worten aus der Fassung zu bringen, irritierte mich.
    Yo Mai wollte antworten, aber in diesem Moment erklang neben uns ein leises Stöhnen, und als ich zu Shannon hinabsah, sah ich gerade noch, wie der Magier erschlaffte und in seinen Armen zusammensank. Behutsam legte Shannon ihn zu Boden, richtete sich auf und sah erst Yo Mai, dann mich mit deutlicher Sorge an.
    »Was ist?« fragte ich. »Was hast du erfahren?«
    »Eine Menge«, antwortete Shannon. »Und nichts davon gefällt mir, Robert.« Er deutete auf den Majunde, der mit offenen Augen, aber reglos und wie erstarrt, auf dem Boden lag. Sein Atem ging sehr langsam. »Er hatte einen guten Grund, uns zu hassen, Robert. Es war kein Zufall, daß diese Kreaturen angegriffen haben. Und ich fürchte, das heute nacht war erst der Anfang.«
    Ich verstand überhaupt nichts mehr, und ich sagte es ihm.
    »Tergard«, sagte Shannon. »Hinter allem steckt dieser machtgierige Baphomet-Anbeter.«
    Es war das zweite Mal, daß Shannon die Tempelherren mit diesem Namen bedachte, aber wie beim ersten Male kam ich nicht dazu, ihn danach zu fragen, wie seine Worte gemeint waren, denn Shannon fuhr, nun deutlich erregt, fort: »Tergard hat ihm erzählt, daß du die Ungeheuer mitgebracht hast. Er denkt, diese Bestien wären unsere Diener.«
    »Und das glaubt er wirklich?«
    Shannon schnaubte. »Tergard hat Mittel und Wege, seinen Worten Nachdruck zu verleihen, das solltest du wissen. Erinnerst du dich an das, was Tergard mit dir getan hat, Robert?«
    Das war eine reichlich

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