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Der Hexer - NR31 - Die Macht des NECRONOMICON

Der Hexer - NR31 - Die Macht des NECRONOMICON

Titel: Der Hexer - NR31 - Die Macht des NECRONOMICON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Spott. »Stimmt ja, Bruder, stimmt ja«, sagte er meckernd, »ich bin ja nicht grundlos gekommen. Hier – ich habe etwas für dich.«
    Und damit packte er Balestrano und riß ihn grob an seinem verletzten Arm herum.
    Balestrano kreischte vor Schmerz. Im ersten Moment.
    Dann sah er, was der Schreckliche auf seinen ausgestreckten Armen trug, und seine Stimme versagte. Seine Augen quollen vor Entsetzen fast aus den Höhlen, als er auf das geschwärzte, qualmende Etwas herabblickte, das Ding, das dunkel geworden war und spröde wie verkohltes Holz.
    Balestranos Sinne schwanden endgültig, als Botho von Schmid ihm den Leichnam André Retirands vor die Füße warf und in die Schatten zurücktrat.

    * * *

    »Sie mißverstehen die Situation«, sagte Lancelot ruhig. »Wenn Sie sich die Mühe machen würden, uns erklären zu lassen und einen Moment zuzuhören, würden Sie begreifen, wie gründlich Sie sich geirrt haben, Mister Slaughter.«
    »Captain Slaughter«, korrigierte ihn Slaughter ruhig. »Oder einfach Slaughter, wie Sie wollen. Den Mister können Sie sich für komische Vögel wie Sie oder Ihre Freunde aufheben.« Er grinste böse. »Und was gibt es da zu mißverstehen?« Er schüttelte den Kopf, trat einen Schritt zurück und machte eine Bewegung mit dem Gewehrlauf, die den ganzen Platz einschloß. Am Ende dieses Dreiviertelkreises richtete sich die Mündung der Waffe wieder auf mich. Was mich daran so nervös machte, war die Tatsache, daß die Winchester entsichert und durchgeladen war. Und daß Slaughters Zeigefinger nervös am Abzug heru
    Immerhin hatte er mir erlaubt, aufzustehen, nachdem zwei seiner Männer – es waren an die zwei Dutzend, wie ich schätzte – Priscylla losgeschnitten und in mein Zelt getragen, und auch Sitting Bull, Ixmal, Annie, Cody und Postlethwaite zusammengescheucht hatten.
    »So, wie ich die Sache sehe, sind meine Leute und ich wohl gerade noch rechtzeitig gekommen, um dieser jungen Lady das Leben zu retten«, fuhr Slaughter nach einer kurzen Pause fort. Er deutete auf das Zelt, in dem Priscylla verschwunden war. »Schätze, sie ist nicht der Meinung, daß ich irgend etwas mißverstehe«, fügte er mit einem bösen Grinsen hinzu.
    Postlethwaite keuchte vor Unglauben, als er endlich begriff, und auch Annie starrte den dunkelhaarigen Captain aus runden Augen an. Einzig Cody und ich zeigten keine Anzeichen von Überraschung.
    Warum auch? Für Slaughter sah die Sache wohl eindeutig genug aus: er hatte eine Bande Verrückter vorgefunden, die ein hübsches junges Mädchen an einen improvisierten Marterpfahl gebunden hatten und sie umtanzten; einen offenbar geistesgestörten jungen Mann mit gefärbtem Haar, zwei Indianer und drei komische Vögel, die dem Ganzen seelenruhig zusahen. Wahrscheinlich konnten wir von Glück sagen, daß er seinen Leuten nicht gleich Befehl gegeben hatte, uns zusammenzuschießen. Aber was noch nicht war, konnte ja durchaus noch kommen...
    »Sie... Sie glauben doch nicht etwa, daß wir... daß wir der jungen Dame auch nur ein Haar krümmen wollten?!« keuchte Lance, meinen warnenden Blick mißachtend.
    Slaughter grinste. »Aber nein doch! Das war sicherlich nur eine Liebeserklärung auf indianisch, wie?«
    »Idiot«, sagte Cody ruhig.
    Slaughters Grinsen gefror. Ganz langsam drehte er sich herum, blickte Cody an – und rammte ihm warnungslos den Lauf seiner Winchester in den Leib. Bill keuchte, brach in die Knie und verkrampfte die Hände über dem Magen. Seine rechte Hand rutschte in die Nähe seines Pistolengürtels.
    »Zieh ruhig«, sagte Slaughter herausfordernd. »Komm – gib mir einen Vorwand!« Drohend hob er das Gewehr. Die Mündung der Winchester war keine zwei Zentimeter mehr von Bills Stirn entfernt.
    »Hören Sie auf, Captain«, sagte ich, so ruhig ich konnte. »Sie mißverstehen die Situation wirklich. Ich kann alles erklären.«
    »Schnauze!« sagte Slaughter, ohne mich auch nur anzusehen.
    »Aber ich kann –
    Weiter kam ich nicht. Slaughter stieß das Gewehr zurück und rammte mir den Kolben in den Leib.
    »Sie sind ein ungehobelter Klotz, Captain Slaughter«, sagte Annie wütend. »Ist das Ihre Art, mit Leuten umzugehen, deren Tun Sie nicht verstehen?«
    In Slaughters Augen blitzte es auf. »Ich denke, ich verstehe genug«, sagte er gefährlich leise. »Und was meine Art angeht, mit Verbrechern umzugehen, geht dich das einen feuchten Dreck an, Süße.«
    »Für Sie immer noch Miß Oakley«, antwortete Annie kalt.
    »Oakley?« Slaughter riß die

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