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Der Hexer - NR31 - Die Macht des NECRONOMICON

Der Hexer - NR31 - Die Macht des NECRONOMICON

Titel: Der Hexer - NR31 - Die Macht des NECRONOMICON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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eintraten. Ihre Augen waren noch immer offen, ihr Blick war noch immer leer, und ihre Hände umklammerten noch immer das Buch, das sie mit aller Kraft an sich preßte. Sie war nicht allein. Ein junger Mann im blauen Uniformrock der US-Kavallerie saß auf dem Rand ihrer Pritsche, und ein zweiter Soldat stand, das Gewehr mit beiden Händen vor der Brust haltend, im Hintergrund und beäugte Bill und mich mißtrauisch.
    »Nun, Pedersen?« wandte sich Slaughter an den jungen Soldaten, der neben Pri saß. »Wie geht es ihr?«
    Pedersen zuckte hilflos mit den Achseln. Ich glaubte nicht, daß er Arzt war, obgleich er eine schwarze Tasche neben sich stehen und eine Art primitives Stethoskop in der Hand hatte. Aber auf seinen Zügen lag ein Ausdruck solcher Anteilnahme und solchen Kummers, wie ihn sich ein wirklicher Arzt kaum leisten konnte, wollte er nicht an seiner Arbeit verzweifeln. Sanitätsoffizier, schätzte ich.
    »Körperlich scheint sie gesund zu sein«, antwortete Pedersen nach einem spürbaren Zögern. »Bis auf ein paar Kratzer – und eine vollkommene Erschöpfung. Aber sonst...«
    »Was sonst?« schnappte Slaughter.
    »Sie antwortet nicht«, sagte Pedersen ausweichend. »Sie ist wach und reagiert, wenn man sie anfaßt, aber sie...« Er brach ab, blickte erst mich, dann Slaughter sehr unglücklich an und zuckte abermals mit den Achseln. »Sie muß einen furchtbaren Schock erlitten haben«, sagte er schließlich.
    »Das glaube ich auch.« Slaughter warf mir einen bösen Blick zu, beugte sich über Pedersens Schulter und runzelte demonstrativ die Stirn, als er auf das NECRONOMICON herabblickte. »Was soll der Unsinn?« fauchte er. »Wieso nehmen Sie ihr dieses Ding nicht ab? Es muß einen Zentner wiegen!«
    »Ich habe es versucht«, sagte Pedersen schnell. »Aber sie wehrt sich. Sie beginnt zu schreien, wenn man es nur anfaßt.«
    »Humbug!« behauptete Slaughter. »Weg mit diesem blöden Ding! Die arme Kleine kriegt ja kaum mehr Luft!« Und damit beugte er sich vor und wollte das Buch mit beiden Händen fassen.
    Aber Priscylla war schneller. Sie schrie auf, schlug nach Slaughters Händen und preßte das Buch mit aller Macht an sich. Ihr Gesicht verzerrte sich zu einer Grimasse der Angst.
    »Sie bringen sie um, wenn Sie ihr das Buch wegnehmen, Captain«, sagte Annie ernst. »Bitte, glauben Sie mir.«
    Slaughter glaubte ihr ganz offensichtlich nicht. Aber er versuchte auch nicht noch einmal, Priscylla das Buch mit Gewalt zu entreißen, sondern tat etwas, von dem ich bisher nicht einmal angenommen hatte, daß er es konnte: er lächelte. Fast wie ein richtiger Mensch.
    »Hören Sie, Miß«, sagte er. »Ich will Ihnen nichts tun. Ich will Ihnen auch das Buch nicht wegnehmen. Ich lege es nur neben Ihr Bett, damit Sie das Gewicht nicht so stört, okay? Direkt neben Sie. Niemand wird es anfassen, das schwöre ich.«
    Und tatsächlich nahm Priscylla ganz langsam die Hände herunter. Slaughter lachte triumphierend, griff nach dem NECRONOMICON und runzelte verblüfft die Stirn, als er spürte, wie schwer es war.
    »Also, ich lege es nur neben das Bett«, sagte er noch einmal. »Wir sind Ihre Freunde, Priscylla. Niemand will Ihnen Böses. Glauben Sie mir?«
    »Nein«, sagte Priscylla, hob blitzschnell die Hände, hielt mit der einen Slaughters Kinn fest und riß ihm mit der anderen das rechte Ohr ab.

    * * *

    Die Nacht mußte fast vorüber sein, aber am Horizont zeigte sich noch kein Licht. Auch der Mond war noch nicht untergegangen, ja, scheinbar nicht einmal weiter auf seiner Bahn gewandert, und auch die Sterne hatten sich nicht merklich bewegt, wenngleich sich Balestrano in diesem Punkt nicht sicher war; er hatte sich niemals um Sternbilder und ihre Wanderung das Firmament entlang gekümmert. Aber die Nacht mußte einfach vorüber sein, denn der Berg lag vor ihnen, und das war etwas, was beinahe unmöglich war.
    Aber eben nur beinahe, dachte Balestrano müde. Irgendwann nach Mitternacht waren sie aufgebrochen, und sie waren in sehr scharfem Tempo marschiert, wobei er als Schwächster zwar die Geschwindigkeit bestimmte, trotz seines gebrochenen Arms aber kräftig ausgeschritten war, denn die Angst gab ihm zusätzliche Kraft. Jetzt hatten sie den Berg erreicht. Nur noch wenige hundert Schritte, und dann ein Aufstieg, der ihnen vermutlich auch noch das letzte bißchen Kraft rauben würde, aber zu schaffen war. Und dann das Tor. Die Rettung. Wenigstens für die anderen.
    Balestrano war sich vollkommen sicher, daß es der

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