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Der Hexer - NR37 - In der Festung des Dschinn

Der Hexer - NR37 - In der Festung des Dschinn

Titel: Der Hexer - NR37 - In der Festung des Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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gigantischen unsichtbaren Sense erreicht und gefällt wurden, dann die zweite, schließlich die letzte, und mit ihnen auch McFarlane und Trouwne. Es ging unglaublich schnell, aber ich sah jede noch so winzige Einzelheit. Die Gesichter der Männer verzerrten sich wie unter einem entsetzlichen Schmerz; manche begannen zu schreien, einige stürzten, andere schleuderten ihre Waffen fort und rannten kopflos davon, aus Leibeskräften brüllend.
    Und die Araber sprengten heran. Der unsichtbare Würgegriff finsterer Magie löste sich von seinen Opfern, aber dafür wüteten nun die Beduinen um so schlimmer unter den Männern.
    Auch ich sah mich plötzlich von gleich drei in schwarze Burnusse gekleideten Gestalten umringt, die mit schrillem Geheul auf mich eindrangen. Zwei von ihnen schwangen lange, gebogene Säbel, während der dritte eine übermannslange Lanze trug, mit der er mich von der Höhe seines Kamelsattels aus aufzuspießen versuchte.
    Ich wich dem Stoß aus, packte die Lanze, die keine Handbreit neben meiner Wange vorbeizischte, und zerrte mit aller Kraft daran. Der Mann wurde nicht aus dem Sattel gehebelt, wie ich gehofft hatte, aber wenigstens ließ er seine Lanze los.
    Nicht, daß es mir sehr viel genutzt hätte, jetzt wenigstens eine Waffe zu haben, denn die beiden anderen griffen sofort wieder an, diesmal gleichzeitig und von zwei Seiten, so daß mich der eine erwischen mußte, wenn ich versuchte, den anderen niederzustechen.
    Ich tat nichts dergleichen. Statt dessen packte ich die Lanze dicht hinter der Klinge, drehte mich in einer blitzartigen Pirouette auf der Stelle und schwang den zwei Yards langen Knüppel wie einen überdimensionalen Dreschflegel. Dicht hintereinander gingen die beiden Angreifer zu Boden.
    Aber meine Lage blieb aussichtslos. Ich war umringt von Feinden, inmitten eines ganzen Heeres von Arabern, von denen ich nicht einmal wußte, warum sie uns angriffen. Daß ich überhaupt noch am Leben war, grenzte an ein Wunder.
    Verzweifelt hielt ich nach Trouwne Ausschau und gewahrte ihn schließlich inmitten eines kleinen Häufchens von vielleicht zwanzig Überlebenden, das sich rings um ihn geschart hatte. Sein Gesicht war eine Maske des Entsetzens, und in seinen Augen loderte der Wahnsinn. Immer wieder und wieder feuerte er seinen Revolver ab, aber wenn er überhaupt traf, dann war in dem allgemeinen Chaos nichts davon zu sehen.
    Ich duckte mich, um einem heranzischenden Speer auszuweichen, hörte einen scharfen Knall und sah den Boden zwei Inches vor meinen Füßen aufspritzen. Entsetzt sprang ich zurück, prallte gegen ein Kamel und schlug ganz instinktiv mit meiner Lanze nach oben. Ein Schrei erklang, und der Säbel, der auf meinen Kopf gezielt hatte, entglitt der Hand seines Besitzers und blieb zitternd zwischen meinen Füßen im Boden stecken.
    Hastig ließ ich den Speer fallen, riß den Krummsäbel an mich und begann, im Zickzack und hakenschlagend auf die Düne zuzulaufen, hinter der Letitia und ihre arabischen Diener Schutz gesucht hatten. Trouwnes Revolver krachte noch immer, aber die Hälfte seiner Männer war bereits tot, und auch die anderen würden sich nur noch Sekunden gegen die erdrückende Übermacht halten können. Ich versuchte erst gar nicht, zu ihnen zu gelangen.
    Dann schlug der Hammer von Mandon Trouwnes Revolver ins Leere; mit einem Klicken, das ich gegen jede Logik trotz des Schlachtenlärms fast überdeutlich hören konnte. Mandon Trouwne sah die Waffe wie einen Freund an, der ihn in schlimmster Not verraten hat, und ließ sie fallen.
    Ein Speer zischte heran, traf seine Brust und bohrte sich hinein. Mandon Trouwne umklammerte den Schaft der Waffe mit beiden Händen, als wolle er sie herausreißen und weiterkämpfen. Dann verzerrte sich sein Gesicht zu einer schmerzerfüllten Grimasse. Seine Knie gaben unter ihm nach, er stolperte einen Schritt zurück, drehte sich halb um seine Achse und fiel nach vorne.
    Ein gellender Schrei übertönte den Schlachtenlärm. Ich sah auf und erkannte Letitia, die allen Warnungen zum Trotz den Dünenkamm erstiegen und den Kampf beobachtet hatte. Einen Moment lang stand sie reglos da, beide Hände vor den Mund geschlagen, dann rannte sie los, den noch immer tobenden Kampf und die Horden von Arabern schlichtweg ignorierend. Mit wehenden Röcken stürmte sie heran, erreichte ihren Vater und blieb abermals stehen, das Gesicht noch immer eine Grimasse puren Entsetzens. Sie mochte erst jetzt begriffen haben, was das Handwerk ihres Vaters

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