Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Hexer - NR39 - Die Rache des Schwertes

Der Hexer - NR39 - Die Rache des Schwertes

Titel: Der Hexer - NR39 - Die Rache des Schwertes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
Vom Netzwerk:
Mot?«
    »Er tötete de Banrieux schneller, als ich denken konnte, und schoß mir einen Pfeil durch das Panzerhemd, bevor ich ihn angreifen konnte«, stöhnte de Saint Denis.
    »Verdammt!« Die Kiefer des Desert-Masters mahlten vor Zorn. Er hieb sich mit der geballten Faust auf den königlichen Oberschenkel.
    »Was sollen wir tun?« fragte Hendrik leise. De Valois bedachte ihn mit einem Blick, in dem alle Verachtung lag, die er empfinden konnte.
    »Angreifen, was sonst. Ich habe nicht umsonst ein halbes Leben daran gearbeitet, diese Verkörperung des Antichristen in meine Falle zu locken. Ich lasse mir diesen Erfolg nicht nehmen!«
    »Aber das Auge? Und was ist mit Sill el Mot?«
    »Dieser Verfluchte wird meiner Rache nicht entgehen!« erklärte Roi Philippe. »Bruder Guillaume, fühlst du dich wohl genug, um mit einigen Kriegern die Verfolgung aufnehmen zu können, wenn deine Wunde verbunden ist?«
    Hendrik atmete hörbar ein, aber zu seinem Erstaunen nickte de Saint Denis, stemmte sich mit ungeheurer Kraftanstrengung hoch und blieb vor seinem Reserve-König stehen.
    »Natürlich, Meister«, sagte er. »Ich hätte Euch ohnehin um diese Gnade gebeten. Ich hoffe nur, ich bin stark genug, um diesem Bastard den Hals umzudrehen!«
    »Die Brüder de Cadoux, de Mere und de Guivac werden dich begleiten. Außerdem wirst du zwanzig Mamelucken mitnehmen. Das wird wohl ausreichen, um diesen Wüstenstrolch das lange verdiente Ende zu bereiten!« Ohne ein weiteres Wort zu vergeuden, stieg der Desert-Master auf sein Pferd und hob die Hand zum Zeichen, daß der Angriff begann!

    * * *

    »Wir brauchen ein zweites Hedschin, Sidi. Mein Kamel kann uns beide nicht mehr lange tragen«, erklärte Sill el Mot besorgt. Ich warf einen Blick auf das Dromedar, das mit hängendem Kopf neben uns stand und kaum an den Futterdatteln kaute, die mein Begleiter vor ihm ausgebreitet hatte. Selbst als Laie sah ich auf den ersten Blick, wie erschöpft das Tier war. Es handelte sich um eine kleine Stute, die den Worten meines Begleiters zufolge von einer sehr edlen Rasse abstammte. Sie konnte einen Reiter sicher mit großer Geschwindigkeit und Ausdauer durch die Wüste tragen. Aber eben nur einen Reiter. Wir zwei waren für das zartgliedrige Tier einfach zu schwer, zumal es ja auch noch die Wassersäcke mitschleppen mußte.
    »Die Weidegründe der Beni Dschaffar liegen ganz in der Nähe. Wenn die Mondsichel den halben Weg bis zum Morgen durchmessen hat, werde ich aufbrechen und einen zweiten Hedschin besorgen. Du wartest an dieser Stelle, bis ich zurückkomme!«
    Ich spürte, daß ich Sill el Mots Entscheidung nicht beeinflussen konnte. Er liebte sein Dromedar zu sehr, um ihm bewußt Schaden zuzufügen. Doch mir gefiel der Ton nicht, in dem er das »Besorgen« gesagt hatte. Mein Begleiter dachte bestimmt nicht daran, den Beni Dschaffar das Kamel abzukaufen. Wenn sein Plan schiefging, hatten wir morgen einen blutrünstigen Beduinenstamm auf unserer Fährte.
    Es war nicht allein die nächtliche Kälte, die mich zittern ließ, sondern mehr der Gedanke, erneut hilflos in der Wüste alleingelassen zu werden. Sicher, ich hatte mich an dem vergangenen Tag schon zweimal mit meinem Ende abgefunden. Aber ich war dem Tod jedesmal im letzten Augenblick von der Schippe gesprungen, und ich hatte keine Lust, dasselbe noch einmal zu erleben. Mein Bedarf an Gefahr war mehr als genug gedeckt. Ich hatte nur noch einen Gedanken, so schnell wie möglich nach Alexandria zu kommen und das erste Schiff zu besteigen, das Richtung England fuhr. Ich stellte mir vor, wie schön es war, mit Howard zusammen in meiner Bibliothek zu sitzen und ein Glas guten Portweins zu trinken.
    Diese hoffnungsvolle Überlegung machte Sill el Mots Kamel nun zunichte. Obwohl es idiotisch war, wurde ich ärgerlich. »Was soll ich machen, wenn du aus irgendeinem Grund nicht zu mir zurückkannst?« Meine Stimme klang mehr wie die eines maulenden Schuljungen. Sill el Mot schien es auch so zu empfinden, denn sein Blick wurde zornig. Aber es war ganz und gar jene Art von Zorn, die man einem unerzogenen Kind gegenüber empfindet.
    »Niemand kann den Schatten des Todes von seinem Weg abbringen, Mann aus Inglistan. Kein Templer, und kein Beni Arab. Merke dir das. Wenn ich sage, daß ich zu dir zurückkehre, so ist dies wie ein Schwur, den ich beim Barte des Propheten und der Kalifen geleistet habe«, wies er mich zurecht.
    »Auch bei deinem Barte?«
    »Auch bei meinem Bart!« Es klang sehr bissig, als er das

Weitere Kostenlose Bücher