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Der Hexer - NR39 - Die Rache des Schwertes

Der Hexer - NR39 - Die Rache des Schwertes

Titel: Der Hexer - NR39 - Die Rache des Schwertes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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so gnadenlos hell wie flüssiges Eisen strahlten.
    Die Reiterschar der Templer, die sich nun in der Mitte des Saales sammelte, um auf de Valois’ Befehle zu warten, glich weit eher einer ängstlichen verwirrten Hammelherde, die sich unter dem Heulen des Wolfes duckte, als einer stolzen Erobererschar.
    Nur den Desert-Master schien das Licht nicht zu irritieren. Er reckte die rechte Faust zur Decke empor und rief mit hallender Stimme ein einziges, finster klingendes Wort. Die Wände flackerten – und erloschen mit einem zischenden Laut! Doch bevor sich die Dunkelheit über die Halle niedersenken konnte, setzte der Desert-Master erneut seine magischen Sinne ein. Eine gelbe Lichtspur huschte durch die Halle und formte sich zu einer großen, glühenden Schlange, die über die Decke kroch. Sie verströmte genug Licht, um den Saal zu erhellen, und wies gleichzeitig den Templern den weiteren Weg.
    Der Desert-Master winkte seinen Leuten, ihm zu folgen, und ritt auf ein großes Loch in der Wand zu, bei dem Hendrik sich sicher war, daß er an dieser Stelle vorhin noch blanken Sandstein gesehen hatte.
    »Zeige dich, du Höllenkreatur!« brüllte de Valois.
    Er kam keine zehn Meter weit. Plötzlich brach der Boden der Halle mit einem infernalischen Krachen vor ihm auf. Ein armdicker Sandstrahl raste aus der entstandenen Öffnung und mit der Gewalt eines Geschosses zwischen die Templer.
    Reiter wurden aus den Sätteln gefegt, Pferde stürzten wiehernd zu Boden und schlugen panikerfüllt um sich. Menschen und Tiere verkeilten sich heillos ineinander und flogen wie Spreu durch die Luft.
    Und dann eskalierte das Chaos zu einem infernalischen Höhepunkt. Plötzlich lösten sich große Felsblöcke aus den Wänden. Sie rollten den Pferden vor die Hufe – und formten sich zu alptraumhaften, trollartigen Wesen, die sich mit wildem Geschrei auf die Templer stürzten.

    * * *

    Ich erwachte, als mich Sill el Mot heftig schüttelte. »Willst du jetzt aufbrechen?« fragte ich schlaftrunken. Ein Lachen antwortete mir, dann trat mein Begleiter zur Seite. Anstelle eines Kameles standen jetzt derer drei in unserer Nähe. Sill el Mots Stute und ein hochbeiniger Hengst waren bereits gesattelt, während dem dritten Tier – das ich im übrigen für äußerst häßlich hielt – unser Gepäck und die Wasserschläuche aufgeladen waren.
    Ich spähte zum Himmel hoch. Der östliche Rand des Horizontes wurde bereits vom silbernen Widerschein des Tages erhellt.
    So schnell wie diesmal war ich schon lange nicht mehr auf den Beinen. Während ich mich besorgt umsah – ich konnte ja nicht wissen, ob die Beni Dschaffar Sill el Mot schon auf den Fersen saßen, streifte ich meine Kleidung über, um dann eilig zu den Kamelen zu laufen.
    »Sollten wir nicht zuvor einen Becher Kaffee trinken? Ich habe genug getrockneten Dung gefunden, um ein Feuer anzünden zu können«, fragte Sill el Mot verwundert.
    Eine Tasse starken, heißen Kaffees war genau das gewesen, was ich in den letzten Tagen am meisten vermißt hatte.
    Doch ich war zu unruhig, um in dieser Situation darauf warten zu können, bis das Gebräu fertig war. Ich nahm mir nur eine Handvoll getrockneter Datteln aus dem Proviantsack und setzte mich in den Sattel.
    »Wenn du dich vor den Beni Dschaffar fürchtest, Sidi, so kann ich dich beruhigen. Sill el Mot hinterläßt keine Spur, der ein Mensch folgen kann!« Der Spott in seiner Stimme hätte mich fast dazu gebracht, ihm zu beweisen, daß ich keine Angst hatte. Doch zum Glück fiel mir schnell genug eine Ausrede ein.
    »Ich bin in Sorge wegen des geflohenen Templers. Was, wenn er auf andere Ritter seines Ordens gestoßen ist? Ich kenne diese Leute gut genug, um vor ihrer Rache auf der Hut zu sein!«
    Sill el Mot fuhr kaum merklich zusammen. Seine Augen weiteten sich. Dann nickte er.
    »Du hast recht, Sidi.« Verwirrt griff er sich mit der Hand an den Kopf. »Der Templer! Ich hatte ihn ganz vergessen! Wir haben jetzt genug Reittiere und könnten ihm... ach nein, das hat keinen Sinn. Wir müssen zu...« Er schwieg und setzte sich verwirrt in den Sand.
    Ich war nicht weniger verwirrt als er. Zu schnell hatte seine Stimme ihren blutrünstigen Klang verloren, als daß dies natürlich sein konnte. Ganz sacht meldete sich ein häßlicher Verdacht in mir – nämlich der, daß Sill el Mot vielleicht ein sehr netter, nichtsdestotrotz aber auch sehr verrückter Mann war.
    Ich schluckte heftig an dem Kloß, der in meiner Kehle saß, und starrte Sill el Mot an. Je

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