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Der Hexer - NR41 - Die phantastische Reise

Der Hexer - NR41 - Die phantastische Reise

Titel: Der Hexer - NR41 - Die phantastische Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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näher, von dem Singen angelockt! George wußte es einfach, ohne daß er das Gefühl begründen konnte. Er roch den grausamen Odem des Todes, der mit einem Male die Luft schwängerte, konnte die Furcht der am Boden kauernden Eingeborenen spüren; eine körperlose Angst, die mit jeder Sekunde anwuchs, seinen Geist infizierte und die Welt um ihn herum zu ersticken drohte.
    Mit aller Macht riß er sich vom Anblick der dürren weißen Körper los und drehte sich hastig um, als wähnte er den schrecklichen Wurm schon hinter sich.
    Aber noch hatte sich das Bild nicht verändert: das weite, nebeldurchwogte Tal mit den gigantischen Gewächsen, die feuerspeienden Berge in der Ferne, das diffuse, unwirkliche Licht, das durch die tiefhängenden Wolken sickerte...
    Merkwürdig; nicht einmal dieses Licht hatte sich gewandelt! Es mußte Stunden her sein, da er im Dorf dieser Urmenschen erwacht war, und doch schien seitdem keine Minute des Tages vergangen zu sein.
    George hob den Kopf und starrte zum Himmel hinauf, doch die düsteren, bleigrauen Wolken verweigerten ihm den Blick zur Sonne.
    Was war das für ein Land, in dem die Zeit langsamer zu verstreichen schien? Und auch der Wind... jetzt erst wurde ihm recht bewußt, daß die leichte, beständige Brise in den letzten Stunden nicht einmal nachgelassen oder gewechselt hatte.
    Etwas im Rhythmus des monotonen Liedes änderte sich und riß George in die Wirklichkeit zurück. Er fuhr abermals herum – und sah, daß die Eingeborenen sich auf ein Zeichen ihres Häuptlings hin vom Boden erhoben hatten und langsam, sich immer wieder verneigend, vor dem Tempel und dem schwarzen Opferstein zurückwichen.
    Und auch der steinerne Altar hatte sich verändert! Im ersten Moment hielt George Wells es für ein Trugbild seiner überreizten Phantasie, als das Relief im Stein plötzlich aufglühte und die Umrisse des weißen Wurmes in grellem Licht nachzeichnete. Das Mädchen auf der Opferplatte begann sich in ihren Fesseln hin und her zu winden, als würde der Stein sich mit einem Male erhitzen.
    Nicht, daß George daran zweifelte, daß es tatsächlich so war. So vieles scheinbar Unmögliche war ihm seit Anbeginn seiner Reise widerfahren, daß der ehemals nüchtern denkende Wissenschaftler keine andere Erklärung als übernatürliche Mächte und Schwarze Magie mehr dafür fand. Auch, wenn es aller Logik spottete.
    Der monotone Gesang verstummte abrupt, und der Tempelplatz leerte sich zusehends, bis schließlich alle Eingeborenen in ihren Hütten verschwunden waren. Allein der Häuptling verharrte in der Mitte des Platzes. Die plötzliche Stille zehrte fast noch schlimmer an Georges Nerven als das unheimliche Singen zuvor. Für Minuten, in denen bis auf das ferne Grollen der Vulkane kein Laut mehr zu hören war, standen er und der Häuptling sich reglos gegenüber. Selbst die Natur schien den Atem angehalten zu haben.
    George Wells packte den Speer fester und sah wieder zu der jungen Frau auf dem Opferaltar hinüber. Auch sie schien wie gelähmt von der plötzlichen Stille, hatte in ihrem verzweifelten Bemühen, sich von den Hanfstricken zu befreien, innegehalten und lag nun unbeweglich da.
    Für einen Herzschlag begegnete George ihrem Blick. Doch wenn er wie in einem Spiegel seiner eigenen Gefühle Resignation und Angst darin vermutet hatte, so sah er sich im gleichen Augenblick getäuscht.
    Nein, ihr Stolz und ihre Tapferkeit waren ungebrochen! In ihren Augen brannte noch immer das Feuer der Hoffnung. George senkte den Blick, als er es erkannte. Plötzlich schämte er sich seiner.
    Während er selbst nicht mehr als ein furchtsames Bündel Mensch war, ein Gefangener seiner Ängste und Selbstzweifel, zeigte ihm dieses Mädchen, jünger noch als er selbst, gefesselt und dem Tode geweiht, was wahre Größe bedeutete.
    Ein Ruck ging durch seinen Körper. Nein, er würde nicht aufgeben, noch bevor er der Kreatur überhaupt entgegengetreten war. Er mußte kämpfen bis zum letzten Atemzug: für die Eloi, die in einer fernen Zukunft auf seine Rückkehr warteten, für die Gefangene auf dem Altar, deren Schicksal auf so seltsame Weise mit dem seinen verknüpft war, und für sich selbst, wollte er je aus dieser Alptraumwelt entkommen. Eine große Verantwortung ruhte auf seinen Schultern; zu groß, um sie hinter Selbstmitleid und Furcht zu verbergen.
    George Wells straffte sich entschlossen und bedachte den Häuptling mit einem letzten, verächtlichen Blick. Und sah im gleichen Moment den Schrecken auf den

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