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Der Hexer - NR46 - Das Rätsel von Stonehenge

Der Hexer - NR46 - Das Rätsel von Stonehenge

Titel: Der Hexer - NR46 - Das Rätsel von Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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hatten.
    Die Verdammten von Avalon...

    * * *

    Zu sagen, daß ich mir vorkam wie der Hase in der Fabel vom Hasen und Igel, wäre noch untertrieben. Drei, vier Sekunden lang starrte ich die schweigenden Steinriesen von Stonehenge mit einer Mischung aus Hysterie und Entsetzen an, dann drehte ich mich herum, um mich an Nimué zu wenden – und verharrte in der Bewegung, als ich das Entsetzen in ihren Augen las.
    »Still!«
    Ich hatte nicht einmal die Zeit, Nimués Warnung zu verarbeiten, als sie mich auch schon am Arm packte und in höchster Erregung hinter eine der gewaltigen Steinsäulen zerrte.
    »Was ist los?« fragte ich – ein wenig zu laut, wie ich an ihrer Reaktion erkannte. Sie gestikulierte wild, verdrehte die Augen, legte mir die Hand auf die Lippen und drückte mich tiefer ins Gras. Ihre Finger zitterten. Ihre Haut war feucht vor Schweiß, obwohl es weiß Gott kalt genug hier war.
    Ein feines, metallisches Klingen im Steinkreis ließ mich aufhorchen. Mein Herz begann schneller zu schlagen.
    Das Geräusch war zuerst so leise, daß ich es eher ahnte als wirklich hörte, wurde aber rasch deutlicher. Ich schob unwillkürlich meinen Kopf etwas vor, um sehen zu können, was im Steinkreis geschah.
    Nicht, daß ich auch nur einen Deut von dem verstanden hätte, was sich hier abspielte. (Da hat er etwas mit dem Autor gemein! Anm. des Red.)
    Oder daß es mir gar gefallen hätte....
    Im Zentrum des steinernen Kreises glühte ein seltsam grünes Licht, dessen Ausstrahlung so intensiv böse war, daß mir im wahrsten Sinne des Wortes alle Haare zu Berge standen.
    Und plötzlich ging alles rasend schnell.
    Die Nebelschwaden innerhalb des Steinkreises wurden von dem Licht in Sekundenschnelle aufgesaugt.
    Dann spürte ich ein Zerren an meinem Körper und klammerte mich instinktiv an einem der Steinquader fest. In Nimués Augen las ich, daß sie das gleiche häßliche Gefühl empfand.
    »Dieser Narr!« keuchte sie.
    »Corabhainn?« flüstere ich.
    Nimué nickte. Ihre Augen waren voller Angst. »Corabhainn«, bestätigte sie. »Er hat Ronyl’ohm erweckt, den Vernichter. Er muß wahnsinnig geworden sein!« Diesmal war sie es, die ungeachtet der eigenen Warnung redete. Und das nicht gerade leise. Erschrocken schlug sie die Hand vor den Mund.
    Im gleichen Moment spie das grüne Licht vier bizarre Gestalten aus.
    Sie ähnelten in ihrer rostanfälligen Kleidung dem Ritter, der vor Nimué Reißaus genommen hatte. Trotzdem waren sie irgendwie... anders.
    Weitaus wirklicher. Wirklicher und bedrohlicher.
    Letzteres lag wahrscheinlich an den langen Schwertern, die sie in den Händen trugen. Und daran, daß sie mir ganz den Eindruck von Männern machten, die mit diesen Waffen auch umzugehen wußten.
    Nimué starrte den Anführer der vier aus weit aufgerissenen Augen an. »Mordred, Morgauses Balg«, murmelte sie zornig – diesmal gottlob leise genug, daß die Ritter es nicht hören konnten.
    Ich sah mir den Mann genauer an, dem ihr Zorn – und ihre immer stärker werdende Angst – galten. Jemand, der einen Menschen wie Nimué derart in Panik zu versetzen vermochte, mußte schon von einem ganz besonderen Kaliber sein. Dabei sah er auf den ersten Blick beinahe harmlos aus.
    Auf den zweiten nicht mehr.
    Er war kleiner als seine Begleiter und von dunkler Hautfarbe und trug als einziger kein Visier vor dem Gesicht. Er war zu weit entfernt, als daß ich sein Gesicht genau erkennen konnte; und trotzdem sah ich seine Augen: Augen, die eine fast körperlich greifbare Bosheit und Hinterlist ausstrahlten.
    Plötzlich verstand ich Nimué.
    Und ich verstand auch noch mehr.
    Ich erinnerte mich, wie Nimué ihn genannt hatte: »Mordred«.
    Mordred...
    Nicht zum ersten Mal in diesem Abenteuer zweifelte ich ernsthaft an meinem Verstand. Ich kannte natürlich die Sage von Mordred und Artus, dem König von Britannien. Aber auch noch einiges mehr, das ich aus den Büchern meines Vaters erfahren hatte. Und das gefiel mir ganz und gar nicht. Vor allem der Teil, der nicht in der allen zugänglichen Version der Artus-Sage stand.
    Mordred blieb keine fünf Yards vor Nimué und mir entfernt stehen und winkte die drei anderen mit einer knappen Bewegung seines Schwertes zu sich. Es war die klassische Szene: Wir lagen reglos da, mit angehaltenem Atem, und Mordred stand auf Armeslänge vor uns. Mein Herz jagte. Eigentlich wartete ich darauf, plötzlich niesen oder husten zu müssen, wie es in Situationen wie dieser üblich zu sein scheint. Aber wir hatten Glück.

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