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Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Titel: Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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im Winter.«
    »Kaltes Wasser hat dich unlängst nicht abgehalten.«
    Sie lachte laut auf, den Blick auf den tief blauen Tümpel in der Tiefe richtend. Unglaublich, dass Lichtmess nur neun Tage zurücklag.
    »Ihr seht, was es mir eingebracht hat. Ganz abgesehen davon, dass es zwei Tage gedauert hat, bis ich mich wieder richtig warm gefühlt habe.«
    Er grinste.
    »Diesmal wird es nicht so lange dauern, das verspreche ich.«
    Die Art, wie er es sagte, reizte ihre Neugierde. Sie sah ihn nachdenklich an, er aber saß nur mit einem wissenden Schimmer im Blick da.
    Unwiderstehlich, dachte sie. Beinahe.
    »Los, Ellie. Du schwimmst doch so gern«, sagte er. Woher konnte er das wissen?
    »Du musst; du schwimmst wie eine Nixe.«
    Ihre Wangen wurden heiß. Das Kompliment gefiel ihr sehr – zumal wenn es von einem Meisterschwimmer kam, wie er einer war.
    Er legte seine Waffen ab, schob sie unter einen Stein, wo man sie vom Pfad aus nicht sehen konnte, dann entledigte er sich seiner Kleidung und warf sie achtlos zur Seite. Sie war so gebannt, dass sie nicht einmal den Drang verspürte, sie zusammenzulegen.
    »Wo bleibt deine Abenteuerlust?«
    Sie brachte keine Antwort über die Lippen. Ihr Puls raste, als sie zusah, wie er sich auszog. Der Mann kannte keine Scham. Warum sollte er auch, mit einem Körper wie eine fein geschliffene Waffe? Er hob die schlichte Tunika, die er unter seinem cotun trug, und sie wusste, dass als Nächstes die Hose aus Leinen drankommen würde.
    »Nicht!«, rief sie in einem Ausbruch mädchenhafter Angst (und angeborenem Selbsterhaltungstrieb).
    Als er grinste, wusste sie, dass er sie nur auf die Probe hatte stellen wollen. Unverbesserlich. Aber wenigstens war sie nicht gezwungen, sich gegen seine nackte Brust und … mehr zu behaupten.
    Er lachte, ein heiserer Laut, der ihr durch und durch ging.
    »Wie du willst«, sagte er achselzuckend.
    »Du kannst dich aufs Zuschauen beschränken, wenn die Angst zu groß ist.«
    Sie sah ihn finster an.
    »Ich habe keine …«
    Donnerwetter! Sich vom Klippenrand abstoßend vollführte er einen Salto in der Luft, verschwand einen Augenblick lang und tauchte mit jener mühelosen Eleganz ein, die verriet, dass er sein Leben lang von Klippen gesprungen war.
    Minutenlang stand sie da, klopfte mit dem Fuß, spähte über den Ozean in die Ferne, blickte dann zum Himmel empor, alles, um nicht den Mann sehen zu müssen, der unter ihr im Wasser schwamm.
    Wie immer patrouillierte ein stetiger Strom von Booten auf den Wasserwegen – darunter eine Anzahl von englischen Galeeren. Auf ihrer Wanderung auf der Insel hatte sie sich an den Anblick gewöhnen können, doch kam es ihr so vor, dass es mehr waren als üblich. Sie empfand das Kribbeln einer bösen Vorahnung. Was ging da vor sich? Zuweilen fiel es einem schwer, sich daran zu erinnern, dass es eine Welt jenseits dieser Insel gab.
    Sie blickte hinunter auf das Schwert, das er unter einen Stein geschoben hatte. Das Metall blitzte in der Sonne, sodass sie die Augen zusammenkneifen musste, um die Inschrift unterhalb des Griffes zu lesen. Da sie wusste, dass es unter Kriegern üblich war, Schwerter mit einem eingravierten Motto zu schmücken, zog sie die Klinge so weit hervor, dass sie den Rest lesen konnte: dìleas an còmhnaidh . Allzeit getreu. Sie überlegte. Ein merkwürdiger Wahlspruch für einen Schürzenjäger und Piraten. Eher hätte sie etwas wie »Blutsäufer« oder »Kopfabschneider« erwartet.
    Sie vernahm ein Planschen und blickte in die Tiefe. Der verdammte Kerl schien einen Mordsspaß zu haben.
    Ihr Zögern dauerte ganze fünf Minuten.
    Sie murmelte einige der Lieblingsflüche ihrer Brüder und ließ das Plaid von den Schultern gleiten, schlüpfte aus den geborgten Schuhen, aus Strumpfhose und Kittel und legte die Sachen ordentlich zusammen.
    Nur mit dem Hemd bekleidet, in dem sie angekommen war, bewegte sie sich Schritt um Schritt weiter, bis ihre Zehen an den Rand stießen. Sie schauderte zusammen – nicht nur, weil sie ein Windstoß traf. Ihr Herz flatterte wie Schmetterlingsflügel. Sie hoffte, dass es wie ein Ritt auf einem Pferd sein würde, da sie dies seit mindestens fünf Jahren nicht mehr getan hatte.
    Mit geschlossenen Augen und nach einem tiefen Atemzug ließ sie sich vornüber fallen.
    Einen Augenblick lang fühlte sie sich von einem Luftpolster getragen. Einen langen Herzschlag war sie schwerelos, ehe der Luftzug während des Falles an ihr vorübersauste. Sie machte einen Katzenbuckel, drehte sich

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