Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Highlander und der wilde Engel

Titel: Der Highlander und der wilde Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
Vom Netzwerk:
zweifellos um den wahren Grund zu erfragen, doch er kam ihr zuvor. „Ich werde es Euch später erklären“, raunte er. „Wenn wir allein sind.“
    „Oh.“ Averill schaute in die Runde, sichtlich beruhigt, und nickte.
    „Können wir dann jetzt heiraten?“, fragte er gedämpft.
    Sie errötete und wich seinem Blick aus, nickte jedoch abermals.
    Er spürte, wie die Anspannung aus seinen Schultern wich, nahm ihre Hand und legte sie auf seinen Arm, ehe er mit ihr vor den Priester trat.



7. Kapitel
    Es ist so weit.“
    Die leisen Worte an ihrem Ohr ließen Averill einen Blick über die Schulter werfen. Als sie Bess und die anderen Frauen hinter sich sah, weiteten sich ihre Augen bang.
    Es kann doch nicht jetzt schon Zeit für das Brautbett sein? dachte sie schwach, doch die Anwesenheit der Frauen ließ darauf schließen.
    In ihrem Bauch kribbelte es vor Aufregung, als sie sich erhob und von der Tafel entfernte, ohne ein Wort an Kade zu richten oder ihn auch nur anzusehen. Das war schrecklich ungehörig, und sie fühlte sich miserabel deswegen, besonders nachdem er sich so beflissen und wohlmeinend um sie gekümmert hatte während der Festlichkeiten, die sich über den ganzen Nachmittag und einen Großteil des Abends hingezogen hatten. Doch sie konnte ihm in diesem Moment einfach nicht in die Augen schauen.
    Zeit für das Brautbett!
    Dieser Gedanke brauste ihr in einem fort durch den Kopf, während die Frauen sie nach oben führten, entkleideten und in den Badezuber setzten. Ihr Verstand sagte ihr, dass kein Anlass zu Unruhe bestehe, schon gar nicht, nachdem sie sich in „jener Nacht“ von Kade derart hatte küssen und liebkosen lassen. Neulich jedoch war es gänzlich unerwartet und aus dem Gefühl des Augenblicks heraus geschehen. Es war aufregend gewesen. Zwischen jenem Geschehnis und diesem bestand ein himmelweiter Unterschied, denn nun wurde sie vorbereitet und parfümiert wie eine Jungfrau, die geopfert werden sollte.
    Schlimmer noch - während sich jenes Mal in vollkommener Abgeschiedenheit ereignet hatte, wusste nun die gesamte Burg, was sich heute Nacht zutragen würde. Alle würden unten in der Halle sitzen, sich bis zur Besinnungslosigkeit betrinken und zweifellos zotige Witze darüber reißen, was die beiden frisch Vermählten wohl gerade trieben. Zudem würden sie und Kade dieses Mal ihre Verbindung besiegeln. Er würde sein Pferd in ihren Stall reiten, sein Schwert in ihre Schwertscheide stecken, ihr Jungfernhäutchen durchstoßen ...
    Derlei Gedanken jagten ihr immerzu durch den Kopf wie eine Katze, die eine Maus um den Tisch hetzt. Währenddessen wurde sie gebadet, abgetrocknet und mit viel Getue hergerichtet. So sehr schlug die Besorgnis sie in Bann, dass sie verwirrt war, sich plötzlich im Bett wiederzufinden und von Bess zugedeckt zu werden.
    „So, schon fertig.“ Die Magd sprach in beruhigendem Ton. „Die Männer sollten bald hier sein. Sally holt sie gerade.“
    Bei diesen Worten wurde Averill angst und bange, doch da schwang auch schon die Tür auf, und eine lärmende, grölende Schar Männer drängte herein, Kade über den Häuptern tragend. Sie schafften es mit einiger Mühe, sich durch die Öffnung zu zwängen, und setzten ihn ab. Johlend und scherzend umringten sie ihn und machten sich daran, ihn auszuziehen. Averill biss sich auf die Lippe und dankte dem Herrn dafür, dass sie kein Mann war, denn die Bande ging nicht gerade sachte mit ihm um. Die Kammer war erfüllt vom Geräusch reißenden Stoffs und Kades Grunzen und Fluchen, und es klang höchst beunruhigend.
    Damit war auch geklärt, warum der Bräutigam nie gebadet wurde, dachte Averill, während sie verschiedene Kleidungsstücke durch die Luft segeln sah - der arme Mann würde glatt ertränkt werden, wenn eine solch wohlmeinende, aber sturzbetrunkene Rotte sich daran versuchte.
    Als die Männertraube sich aufzulösen begann, wusste sie, dass Kade nun wohl entkleidet war. Sie schloss die Augen, um sich dafür zu wappnen, dass sich nun die Decken heben und sie „ordentlich begafft“ würde, wie Bess es ausgedrückt hatte. Kaum einen Herzschlag darauf spürte sie auch schon, wie die Überwürfe fortgezogen wurden und kühle Luft ihr über die erhitzte Haut strich. Kade fiel neben ihr aufs Laken, als sei er geworfen worden, und schließlich wurde sie wieder zugedeckt.
    Da sie den Kerlen, die sie gerade entblößt hatten daliegen sehen, nicht in die Augen schauen mochte, hielt sie die Lider geschlossen, bis die Tür hörbar

Weitere Kostenlose Bücher