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Der Highlander und der wilde Engel

Titel: Der Highlander und der wilde Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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zuschlug und Gelächter und Schritte verhallten. Sie seufzte leise und öffnete zaghaft die Augen. Das Gemach war leer, wie sie erwartet hatte, und rechts neben ihr lag Kade und betrachtete sie.
    Sie brachte ein mattes Lächeln zustande. „Guten Abend, Mylord“, flüsterte sie höflich.
    Aus irgendeinem Grunde schien ihn das zu erheitern. Ein tiefes Lachen drang ihm aus der Kehle, während er sich flach auf den Rücken legte.
    Stocksteif und still lag sie da und beobachtete ihn verunsichert. Plötzlich sah er zu ihr auf und fragte: „Seid Ihr hungrig?“
    Sie blinzelte. Die Frage überraschte sie. „Hungrig, Mylord?“
    „Aye, mir ist nicht entgangen, dass Ihr die Speisen auf der Festtafel kaum angerührt habt, und deshalb habe ich Eure Magd angewiesen, ein Tablett hinaufzubringen, ehe man Euch für das Brautbett hergerichtet hat“, erklärte er. „Zu einem Happen würde ich auch nicht Nein sagen“, fügte er an.
    Averill zögerte. Sie hatte in der Tat nicht viel gegessen während des Festmahls. Dafür war sie viel zu aufgewühlt gewesen, weil sie ständig die kommende Nacht vor Augen gehabt hatte. Doch unruhig war sie nach wie vor und daher nicht hungrig. Wobei sie nichts dagegen hatte, das Unvermeidliche ein wenig hinauszuzögern. Sie nickte.
    Kade lohnte es ihr mit einem Lächeln, warf die Decken zurück und erhob sich.
    Ungläubig riss sie die Augen auf, als sie einen ersten Blick auf seinen Stecken erhaschte. Sein Mangel an Auf-merksamkeit ihr gegenüber in den vergangenen zwei Wochen hatte jedenfalls nichts damit zu tun, dass er sich um seine Größe sorgte. Der Mann war gut bestückt. Sie hielt ihn nicht für unnatürlich groß, doch gewiss hatte er keinen Grund, sich zu beschweren oder zu grämen.
    „Kommt Ihr nun?“
    Sie errötete, als er in ihre Richtung sah und sie dabei ertappte, wie sie ihn anstarrte. Sie setzte sich auf, hielt aber inne, denn sie war nackt, und während er sich nicht zu genieren schien, sich ihr in diesem Zustand zu zeigen, war sie aus einem nicht ganz so harten Holz geschnitzt. Also zauderte sie und blickte sich um, zerrte schließlich eines der Betttücher unter den Fellen hervor, schlang es sich nach alter römischer Manier um den Leib und glitt aus dem Bett, um ihm zu den Sesseln am Kamin zu folgen.
    Jemand hatte ein kleines Feuer entfacht, etwas, nach dem es sie zu dieser Jahreszeit eigentlich nicht verlangte, doch sie fand, dass es anheimelnd und freundlich wirkte. Als Kade einige Gegenstände beiseiterückte, blieb sie stehen und beobachtete ihn verblüfft. Er schritt zurück zum Bett, nahm die Felle und trug sie zum Kamin, um sie dort auf dem Boden auszubreiten, ehe er auch noch die Auswahl an Obst, Käse, Fleisch und Brot holte, die auf dem Tisch wartete.
    „Setzt Euch“, wies er sie an, während er sich an der einen Seite der Felle niederließ. Averill hockte sich ihm gegenüber, wobei sie einen Augenblick darauf verwandte, sicherzustellen, dass ihre Toga sie züchtig bedeckte. Danach betrachtete sie das Tablett mit Speisen, das er zwischen ihnen abgestellt hatte.
    Zunächst aßen sie schweigend. Sie knabberte nur am Essen, und als sie die Stille nicht länger ertrug, erinnerte sie ihn: „Ihr s-sagtet, Ihr würdet mir erklären, w-warum Ihr mir in den letzten W-wochen aus dem Weg gegangen seid. “
    Ihre Miene verdüsterte sich ob ihres Gestotters, und schamvoll senkte sie den Blick. Die ganzen Wochen lang, als sie ihn pflegte, hatte sie kein einziges Mal gestammelt, doch nun, da sie wusste, dass er sie sehen konnte, fühlte sie sich mit einem Mal befangen in seiner Nähe. Auch ihre
    Anspannung aufgrund der Umstände war nicht gerade hilfreich. Als sie merkte, dass Kade immer noch schwieg, schaute sie ängstlich auf und sah ihn an. Er biss gerade in eine Erdbeere, hielt ihr die übrige Hälfte hin und bedeutete ihr, näher zu rücken.
    Nach kurzem Zögern raffte Averill das Leinen, hielt es straff und kroch über die Felle zu ihm.
    „Seht mich an.“ Die Worte klangen fast wie ein Knurren, und sie biss sich auf die Lippe, hob aber den Blick und begegnete dem seinen. Er strich ihr mit der Erdbeere über die Unterlippe. Da sie dachte, er wolle sie füttern, öffnete sie den Mund, doch er ließ die Frucht noch einmal hin- und hergleiten. „Ich habe Euch gemieden“, setzte er an, „weil ich wusste, dass mich in Eurer Nähe umgehend der Wunsch überkommen würde, dies hier zu tun.“
    Er beugte sich vor, nahm ihre Lippe zwischen die seinen, sog daran und leckte den

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