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Der Highlander und die Kriegerin

Der Highlander und die Kriegerin

Titel: Der Highlander und die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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Welt hasste.
    Im letzten Moment aber wandte Rionna den Kopf in Caelens Richtung und ihre Blicke trafen sich. Ein Schatten huschte ihr übers Gesicht, ehe sie rasch wieder fortschaute.
    Rionna stand am Fenster ihrer Kammer und starrte hinaus auf die schneebedeckte Landschaft. Sie war bis auf die Knochen ermattet, aber heute Nacht würde sie nicht schlafen. Das Bild von Caelen, der unten im Verlies hockte und unter den unsäglichen Zuständen dort litt, würde sie wach halten.
    Sie schloss die Augen und sah im Geiste abermals seinen Blick, hörte noch einmal seine zornigen Worte und erlebte das Spiel seiner Miene, als er sich eingestehen musste, dass seine Frau ihn verraten hat. Rionna war entschlossener denn je, nicht zu versagen, denn sie würde nicht zulassen, dass ihr Gemahl in dem Glauben starb, sie hätte ihn hintergangen.
    Mit beiden Händen fasste sie sich an den Bauch und rieb ihn, und just spürte sie ein schwaches Zucken. Tränen traten ihr in die Augen, als ihr aufging, dass ihr Kind ausgerechnet diesen Augenblick gewählt hatte, sich erstmals zu regen - so als wollte es seine Mutter in dem Vorsatz bestärken, den Vater um jeden Preis zu retten.
    „Ihr seid meine Zukunft, Caelen McCabe. Die Zukunft meines Clans. Die Zukunft unseres Sohns oder unserer Tochter“, flüsterte sie hingebungsvoll. „Ich werde Euch nicht in irgendeinem finsteren Loch sterben lassen, angekettet wie ein Tier.“
    Rionna trat ans Bett und setzte sich. Cameron hatte sie angemessen untergebracht. Er hatte sogar einen seiner Männer angewiesen, Feuer im Kamin zu machen. Sobald sie allerdings allein gewesen war, hatte sie die Tür mit einem schweren Sessel verrammelt, den sie vom Fenster zum Eingang geschoben hatte.
    Sie würde kein Risiko eingehen. Cameron war ein arroganter Schuft. Er glaubte, dass er sich alles, was ihm unter die Augen kam, einfach nehmen konnte. Dass Cameron von ihrer Schönheit eingenommen war, konnte sie ausschließen. Immerhin hatte sie ihre weiblichen Reize gut verborgen. Sie sah aus wie ein junger Bursche und gab sich auch wie einer. Doch dass Cameron sie neugierig und begehrlich beäugt hatte, war ihr nicht entgangen.
    Bekleidet, wie sie war, streckte sie sich auf der Matratze aus, um sich eine kurze Pause zu gönnen. Sie versuchte, den Lauf der Stunden durch Willenskraft zu beschleunigen, damit all dies endlich ein Ende hätte.
    Draußen nahmen ihre Krieger gerade rings um die Mauern Aufstellung und warteten darauf, dass sie das Zeichen zum Angriff gab.
    Mal schritt sie im Gemach auf und ab, mal ruhte sie sich auf einem der diversen Möbel aus, bis der Morgen graute. Es klopfte. Rionna wartete und bat dann um einen Augenblick Geduld, um den Eindruck zu erwecken, als habe sie geschlafen und kleide sich nun an.
    Sie schlug die Felle auf dem Bett zurück und brachte sie in Unordnung, ehe sie sich das Haar über eine Schulter nach vorn warf, um es zu flechten.
    Zuvor schob sie den Sessel beiseite, öffnete die Tür und wollte sich gerade ihrem Zopf widmen, als sie sich unversehens ihrem Vater gegenübersah. Sie ließ die Hände sinken und blickte ihn schweigend an. „Der Laird bittet dich in den Hof.“
    Sie nickte und wartete darauf, dass er sich umdrehte und ihr voranging. Doch er zögerte und musterte sie eingehend. „Was hat McCabe wirklich getan, dass du so wütend auf ihn bist? Du hast dich zu seinen Gunsten von mir abgewandt und dich geweigert, meinen Anspruch auf den Titel zu unterstützen. Und nun willst du wieder zu uns gehören und begrüßt mich mit offenen Armen?“
    Da ihr klar war, dass er ihr diesen plötzlichen Sinneswandel unter keinen Umständen abnehmen würde, hielt sie sich an die Wahrheit.
    „Auch Ihr sagt mir als Laird nicht zu. Wenn ich mich zwischen Euch und Caelen McCabe entscheiden muss, fällt meine Wahl bloß auf das geringere Übel.“
    Aus schmalen Augen funkelte er sie an. „Du hast also noch immer nicht gelernt, deine Zunge im Zaum zu halten, wenn du mit Männern sprichst, die dir überlegen sind.“
    „Mit einem solchen Mann spreche ich aber gerade nicht. Wenn Ihr also gedenkt, mich wieder zu schlagen, kann ich jederzeit meine Drohung in die Tat umsetzen - und unser Clan kann sich noch heute nach einem neuen Laird umsehen.“
    „Eines Tages rechne ich mit dir ab.“
    Sie zuckte gleichgültig mit den Schultern.
    Die Luft war frostig, als sie den Burghof betraten, und Rionna zog ihren Umhang enger an sich. Ihr stockte das Herz, als sie sah, dass Caelen bereits in der Mitte

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