Der Highlander und die Kriegerin
retten. Seine Gemahlin und der Clan, sein Clan, an dessen Treue er immer gezweifelt hatte.
„Seid Ihr kräftig genug, um zu kämpfen?“, rief Rionna über den Lärm hinweg, während sie ihm die Fesseln durchtrennte.
„ Aye. “ Er war noch nicht tot, und er wollte verflucht sein, wenn seine Frau dies alles vergeblich riskiert hatte.
Sie war verschwunden, ehe er sich komplett von dem Seil befreit hatte. Er sah sie nicht weit entfernt auf einen Gegner losgehen. Doch bevor er auch nur erwägen konnte, ihr beizustehen, musste er einem Schwerthieb ausweichen, um nicht einen Kopf kürzer gemacht zu werden.
Als Erstes musste er ein Schwert an sich reißen. Abermals wich er aus, als einer von Camerons Mannen auf ihn einschlug und sein Gesicht nur um wenige Zoll verfehlte. Noch immer geduckt, stürzte er vor und rammte den Krieger in die Beine, was sie beide zu Boden warf.
Das Schwert des Mannes glitt über den vereisten Boden. Caelen verpasste dem Kerl einen Fausthieb ins Gesicht und ließ Blut aufspritzen. Er wälzte sich zur Seite, packte den Schwertgriff und riss die Waffe an sich, als auch schon ein weiterer Kontrahent über ihm auftauchte, die Klinge über den Kopf hob und niedersausen ließ.
Caelen warf sich auf den Boden, schwang gleichzeitig sein Schwert und ließ es seinem Gegner ins Bein fahren. Caelen sprang auf, Schmerz und Fieber vergessen. Seine Frau zu finden und Duncan Cameron zur Strecke zu bringen, das war alles, an das er denken konnte.
Er kämpfte sich bis zur Wehrmauer durch und spähte nach links und rechts. Nur sein starker Wille hielt ihn auf den Beinen. Was er sah, als er den Hof überblickte, ließ ihm das Herz sinken.
Die McDonald-Krieger kämpften tapfer und beharrlicher denn je, aber sie waren weit in der Unterzahl und ermüdeten zusehends.
Endlich entdeckte er Rionna, die einen Cameron-Krieger gegen die Mauer drängte. Flink erledigte sie ihn, indem sie ihm das Schwert in die Brust stieß, um die Klinge sogleich wieder herauszuziehen, herumzuwirbeln und sich dem nächsten Gegner zu stellen.
Eben darin bestand die Schwierigkeit - hinter jedem gefallenen Cameron-Krieger rückte umgehend ein weiterer nach.
Caelen bahnte sich einen Weg in Rionnas Richtung, fest entschlossen, sie in Sicherheit zu bringen, als ein Schlachtschrei ertönte, der einem das Blut in den Adern gefrieren ließ. So vertraut war Caelen dieser Schrei, dass er vor Erleichterung beinahe auf die Knie gefallen wäre.
Er sammelte all seine Kraft, warf den Kopf in den Nacken und erwiderte den Schrei. „Es kommt Verstärkung!“, brüllte er den McDonalds zu. „Haltet durch!“
Als er sich umwandte, sah er seine Brüder durchs Tor preschen. Von allen Seiten strömten McCabe-Krieger herbei. Es waren Hunderte, der großartigste Anblick, den Caelen je gesehen hatte. Selbst wenn er hundert Jahre alt werden sollte, würde er dieses Bild nicht vergessen.
Mit einem Mal wendete sich das Blatt und die McDonalds hatten klar die Oberhand. Hatten sie gerade noch erschöpft gewirkt, kämpften sie nun, als habe der Herrgott höchstselbst ihnen neues Leben eingehaucht.
Ewan ritt den anderen voran, hielt sein Pferd wenige Fuß von Caelen entfernt und glitt, das Schwert schon gezückt, aus dem Sattel. Kurz darauf war auch Alaric zur Stelle und tat es Ewan nach, sodass Caelen von seinen beiden Brüdern flankiert war.
„Wie schlimm ist es?“, rief Ewan mit einem Blick auf Caelens noch immer blutende Wunde.
„Werd’s schon überstehen.“
Gemeinsam mit seinen Brüdern pflügte Caelen einen Pfad des Todes durch die Cameron-Krieger. Sie kämpften verbissen, ihre Schlagkraft war genährt von Rage und dem übermächtigen Verlangen nach Rache.
„Wo ist Rionna?“, rief Alaric, als sie die Mitte des Hofes erreichten.
Caelen schaute sich um und wich dabei dem Hieb eines Angreifers aus. „Ich weiß es nicht“, gab er zurück. „Ich habe sie aus den Augen verloren, als ihr durchs Tor gekommen seid.“
„Deine Gemahlin hat den Verstand verloren“, beschied Ewan, während er einem weiteren Gegner den Garaus machte. „Mir ist nie eine Frau untergekommen, die törichter und aufreibender war - und vor allem keine, die mehr Schneid hatte als sie.“
„Aye, das alles trifft zu“, pflichtete Caelen ihm bei. „Und sie ist mein.“
Alaric grinste, ehe er jäh herumfuhr und einen Cameron-Krieger niederstreckte. Als er das Schwert zurückzog, glänzte es von Blut. „Du bist ein Glückspilz, Caelen. Offensichtlich ist deine Frau zu
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