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Der Highlander und die Kriegerin

Der Highlander und die Kriegerin

Titel: Der Highlander und die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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zurück und entging damit der Klinge, die nur wenige Zoll von seinem Hals entfernt die Luft durchschnitt.
    Der Schweiß setzte sich stechend in die blutende Wunde. Er spürte sich schwächer werden und wusste, dass er die Sache rasch für sich entscheiden musste. Seine Brüder waren am anderen Ende des Hofs in eigene Kämpfe verstrickt, und somit gab es niemanden, der ihm hätte zu Hilfe eilen können.
    Er wehrte einen weiteren Hieb ab, kam taumelnd auf die Beine und machte sich bereit, auf Cameron loszustürzen. Der hob das Schwert über den Kopf und sprang ihm knurrend entgegen, um den Angriff zurückzuschlagen, als sich ihm von hinten ein Schwert in den Rücken bohrte.
    Cameron war regelrecht aufgespießt - die blutrote Spitze der Klinge ragte ihm aus der Brust. Verwirrt sah er an sich hinab. Seine Augen waren schon glasig, als sich der Tod schleichend über ihn legte.
    Als ihm die Beine wegbrachen und er zu Boden fiel, erblickte Caelen hinter ihm Rionna. Sie hielt den Griff ihres Schwerts mit beiden Händen umklammert, das Gesicht totenbleich. Als sie von Camerons lebloser Gestalt aufschaute, erkannte Caelen den Schmerz in ihrem Blick. Ihre Augen waren ebenso trübe, wie Camerons es gewesen waren, als er seinen letzten Atemzug getan hatte.
    „Er hat es nicht verdient, ehrenvoll zu sterben“, flüsterte sie. „Denn er besaß selbst keine Ehre.“
    Sie tat einen Schritt vorwärts, strauchelte und versuchte sich mit dem anderen Fuß zu stützen, ehe sie einknickte und vor Caelen auf die Knie sank.
    Er sah nichts außer dem Blut, das ihre Tunika tränkte. „Rionna!“, schrie er, ließ das Schwert fallen, lief zu ihr und fing sie auf, als sie zur Seite kippte. Fest drückte er sie an sich und zog sie vorsichtig auf seinen Schoß, damit er den Dolch nicht bewegte, der ihr noch immer aus dem Rücken ragte.
    „Dem Herrn sei Dank“, hauchte sie und starrte zu ihm auf. Ihre glanzlosen Augen wirkten, als sei alles Leben aus ihnen gewichen. Der für gewöhnlich warme, leuchtend goldgelbe Farbton war zu dem stumpfen Braun von Winterbäumen verblichen. „Ich habe mir solche Sorgen gemacht. Habe Euch nicht finden können während der Schlacht. Hatte befürchtet, Ihr wäret gefallen.“
    Ihr Gesicht verzerrte sich vor Schmerz, und leise stöhnend schloss sie die Augen.
    Caelen strich ihr über Wange, Mund, Lider und Ohren. „Nicht sterben, Rionna, hört Ihr? Wagt es ja nicht zu sterben. Ihr werdet überleben, ich befehle es Euch. Oh, Gott ...“ Ihm brach die Stimme. „Bitte sterbt nicht, Rionna. Verlasst mich nicht.“
    Abermals drückte er sie an sich und wiegte sich vor und zurück. Der Kummer hielt sein Herz so fest umkrallt, dass er zu ersticken glaubte.
    „Ich liebe Euch“, stieß er aus. „Es ist nicht wahr, dass ich Euch auch nur einen Teil meines Herzens verwehrt hätte. Ihr besitzt es ganz und gar, Rionna, das habt Ihr immer getan. Ich habe es Euch nicht erst schenken müssen, Ihr habt es gleich zu Anfang erobert.“ Wieder berührte er sie an der Wange, zwang sie mit purer Willenskraft, die Augen zu öffnen. Wie als Antwort auf sein stummes Flehen hob sie blinzelnd die Lider, doch es war offenkundig, dass sie dies alle Kraft kostete.
    Sie lächelte leicht. „Ich bin froh, das zu hören, Gemahl. Ihr habt mich schier zur Verzweiflung getrieben damit, dass Ihr so lange gewartet habt auszusprechen, was ich so sehnsüchtig hören wollte.“ „Bleibt bei mir, und Ihr werdet es von nun an täglich hören, solange wir leben“, erwiderte er. Seine Stimme war rau vor Qual und Schwermut. „Ach, Rionna, ich habe Euch gar nicht verdient. Bei Gott, ich habe Euch nicht verdient, aber ich will Euch dennoch und bin nicht bereit, auch nur einen Tag ohne Euch zu leben.“
    „Was für ein Paar wir abgeben“, flüsterte sie. „Zerschlagen, verschrammt und blutig. Zu schwach, uns gegenseitig aufs Sterbelager zu helfen. Wir werden wohl hier verenden müssen. Mir fehlt nämlich die Kraft, Euch zu tragen.“
    Ihre Stichelei gab ihm den Rest. Es schnürte ihm die Kehle zu, Tränen traten ihm in die Augen und tauchten die Welt in einen trüben Schleier.
    „ Aye, wohl wahr. Aber vielleicht kommen meine Brüder und schaffen uns aufs Krankenbett. Wenn Ihr glaubt, Ihr bekommt ein Bett für Euch allein, habt Ihr Euch gründlich getäuscht.“
    „Nie hat sich mir ein kläglicherer Anblick geboten. Dir etwa, Alaric?“
    Caelen schaute auf und sah Ewan und Alaric über sich und Rionna aufragen. Sie sahen besorgt aus, doch Ewans

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