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Der Highlander und die Kriegerin

Der Highlander und die Kriegerin

Titel: Der Highlander und die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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ihr wehzutun.
    „Ich stand am Bach. Als ich aufschaute, kamen Männer auf das Wasser zugeritten. Wäre ich bergauf geflohen, hätten sie mich sofort eingeholt. Also bin ich am Ufer entlanggerannt, aber erwischt haben sie mich trotzdem.“
    Eine ihrer Hände ruhte auf ihrem Schoß, und Caelen strich sanft darüber. Er schob seine Finger unter die ihren und fuhr ihr mit dem Daumen über die Knöchel. Ihre Hand nahm sich winzig aus in der seinen, und das erinnerte ihn einmal mehr daran, wie klein und zierlich Rionna war.
    „Einer hat mich zu Boden gestoßen und mir mit dem Handrücken ins Gesicht geschlagen. Ich habe ihm die Finger in die Augen gebohrt und ihn gekratzt.“
    „Gut“, erwiderte er rau.
    „Ich habe mich losreißen können, aber ein anderer hat mich wieder eingefangen.“
    Zum ersten Mal bebte ihre Stimme, durchsetzt von tiefem Gefühl. Schweigend starrte sie in die Flammen.
    „Ich konnte nichts tun“, flüsterte sie. „Er hat auf mich eingeschlagen und mir die Kleider zerrissen. Er hat ... mich angefasst.“
    Caelen erstarrte. Er versuchte zu schlucken, doch es gelang ihm nicht. „Hat er Euch geschändet?“
    Aus großen Augen sah sie ihn verwirrt an. „ Nay . Er hat meine Brüste befingert und mich geprügelt und gedemütigt. Und ich soll Euch etwas ausrichten.“
    Die Erleichterung darüber, dass ihr eine Vergewaltigung erspart geblieben war, wurde von dem Umstand geschmälert, dass sie dennoch schwer misshandelt worden war. Jemand hat sie verletzt, weil sie mein ist .
    „Nur heraus damit.“
    „Er sagte, dass kein McCabe vor Duncan Cameron sicher sei. Weder Mairin noch Isabel noch sonst irgendwer, der den McCabes etwas bedeute. Er hat mir aufgetragen, Euch auszurichten, Laird Cameron sende Euch mein hübsches angeschlagenes Antlitz mit den besten Empfehlungen.“
    Er knirschte so fest mit den Zähnen, dass er fürchtete, sie würden zersplittern. Sein Kiefer schmerzte, so sehr mühte Caelen sich, seinen Zorn zu zügeln. Was seine Frau nun brauchte, waren Zärtlichkeit und Verständnis - keinen Krieger, der jeden niederstreckte, der ihm in die Quere kam.
    „Was geschah dann, Rionna?“, fragte er sanft.
    Wieder begegnete sie seinem Blick. Ihre Augen waren dunkel und voller Kummer. Er sah Scham und Schmerz in den goldenen Tiefen. Sie wirkte ... bezwungen. Nicht nur körperlich, sondern auch im Geiste. Der Anblick war wie eine Messerklinge in den Eingeweiden.
    „Die Kerle sind fortgeritten, und ich bin den Hügel hinaufgekrochen bis in den Burghof. An viel mehr erinnere ich mich nicht.“
    Die Brust war ihm wie zugeschnürt, und sein Magen rebellierte. Sich vorzustellen, dass seine stolze, temperamentvolle Frau so schwer verprügelt worden war, dass sie wie ein Tier hatte kriechen müssen. Kriechen .
    Das war mehr, als er ertragen konnte.
    Abrupt erhob er sich und wandte sich ab, damit sie sein wutverzerrtes Gesicht nicht sehen musste. Es dauerte eine Weile, bis sein Atem sich wieder beruhigte. Als er sich zu Rionna umdrehte, starrte sie abermals schweigend und unbewegt ins Feuer.
    Caelen ging zu ihr, kniete sich neben sie und berührte sie am Kinn, woraufhin sie sich ihm zuwandte. „Habt Ihr geschlafen?“
    Die Frage schien sie zu verblüffen. Ihre Augen blickten trübe. Vermutlich war sie nur dann und wann kurz vor dem Feuer eingenickt.
    Anstatt ihre Antwort abzuwarten, schob er ihr behutsam die Arme unter ihren Körper und hob sie möglichst vorsichtig hoch. Er drückte sie fest an seine Brust und trug sie zum Bett, den Mund an ihren Scheitel.
    Als er sie ablegte, deckte er sie mit den Fellüberwürfen zu, um sie warm zu halten. „Ich möchte, dass Ihr Euch ausruht. Ihr braucht Schlaf, Rionna. Ich bin jetzt da, niemand wird Euch mehr etwas zuleide tun.“
    Gehorsam schloss sie die Augen, doch noch immer wirkte sie versteift. Er neigte sich vor und fuhr ihr mit den Lippen über die Stirn. „Schlaft nun. Ich werde hier sein, wenn Ihr aufwacht.“
    Bei seinen Worten entspannte sie sich etwas und schien tiefer in die Matratze zu sinken. Auch ihre Miene wirkte etwas gelöster, und sie seufzte leise.
    Caelen strich ihr übers Haar, bis er spürte, dass sie sich beruhigt hatte. Dann stand er auf und trat zurück. Rionna schlug die Augen auf und fing seinen Blick ein.
    „Keine Sorge, Rionna, ich bleibe. Aber ich muss mit meinen Männern sprechen und mich um Euer Wohlergehen kümmern. Sarah sagte, Ihr habet Euch geweigert zu essen.“
    Sie entgegnete nichts, doch ihr Ausdruck gab ihm zu

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