Der Highlander und die Kriegerin
Schlitzen, die Zähne hatte sie so fest zusammengebissen, dass ihr der Kiefer schmerzte.
Caelen holte aus, doch Rionna fuhr blitzschnell herum und fing den Hieb mit ihrer Klinge ab. Die Wucht zwang sie auf ein Knie nieder, und bevor sie sich wieder aufrappeln konnte, hatte Caelen ihr mit einer raschen Bewegung das Schwert aus der Hand geschlagen. „Schon besser, Frau, aber noch nicht gut genug.“
Sie fand, dass sie sein selbstherrliches, überlegenes Gebaren lange genug ertragen hatte, duckte sich, stürzte vor und rammte ihm eine Schulter in den Unterleib.
Er fluchte lästerlich und trieb Rionna damit die Schamesröte ins Gesicht, ehe er in die Knie ging und sich ans Gemächt griff. Das Schwert fiel ihm aus der Hand und landete im Schnee.
Rionna wich stolpernd zurück, hob ihr Schwert auf und drückte Caelen die Spitze an den Hals. „Ergebt Ihr Euch?“
„Teufel, aye , ich ergebe mich. Ansonsten würdet Ihr mir vermutlich abschneiden, was von meinem besten Stück noch übrig ist.“ Seine gequälte Stimme und das schmerzhaft verzogene Gesicht hätten Rionna normalerweise reumütig gestimmt, aber als sie an die vergangenen Stunden zurückdachte, die dank Caelen die reinste Hölle gewesen waren, schwand jedes Mitgefühl.
Gannon trat vor und schüttelte sich vor Lachen.
Caelen bedachte ihn mit einem finsteren Blick. „Halt verdammt noch mal das Maul, Gannon.“
Doch Gannon lachte nur noch lauter und schlug Rionna auf den Rücken. „Und genau so, Mylady, streckt Ihr einen Krieger nieder.“ „Hast du ihr etwa den Rat gegeben, meine Kronjuwelen neu anzuordnen?“
„ Nay , ich habe ihr nur gesagt, dass sie kämpferischer vorgehen soll. Ich würde sagen, sie lernt schnell.“
„Grundgütiger.“ Caelen kam mühsam auf die Beine. „Dieser Körperteil war mir eigentlich teuer, Gemahlin.“
Sie lächelte keck und neigte sich vor, damit Gannon ihre Worte nicht hörte. „Mir auch. Hoffentlich hat er nicht dauerhaft Schaden genommen.“
„Aufmüpfiger Frechdachs“, murrte Caelen. „Diese Haltung werde ich Euch nachher austreiben.“
Dann berührte er sie an der Wange, wo ein blasser Bluterguss noch immer ihre Haut verfärbte. „Tun die Prellungen noch weh? Habt Ihr Euch heute vielleicht überanstrengt?“
„Nay“, flüsterte sie. „Dann und wann zwickt es ein wenig, das ist alles. Die Sache liegt jetzt zwei Wochen zurück, und mit dem blessierten Auge sehe ich fast wieder so gut wie früher.“
„Laird! Ein Bote nähert sich den Toren!“
Caelen schob Rionna in Gannons Richtung und klaubte sein Schwert aus dem Schnee. „Bring sie sofort hinein“, befahl er Gannon. „Und alarmiere die übrigen Männer.“
Rionna wusste, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt für Widerstand war, und ließ sich von Gannon in den Wohnturm führen. Er brachte sie in die große Halle und ließ sie beim Kamin stehen, ehe er Anweisungen brüllte, die weitergegeben wurden und schließlich durch die ganze Burg hallten.
Sarah kam in die Halle gehastet. „Mylady, was ist los?“
„Das weiß ich nicht, Sarah. Ein Bote ist auf dem Weg hierher. Wir werden erfahren, was er will, sobald der Laird es uns mitteilt.“ „Dann setzt Euch, ich bringe Euch heiße Brühe. Ihr zittert ja vor Kälte, Eure Kleider sind völlig durchnässt. Wärmt Euch am Feuer, ehe Ihr Euch den Tod holt.“
Rionna sah an ihrer tropfnassen Gewandung hinab und schüttelte betrübt den Kopf. Es war ein harter Tag gewesen, und sie hatte gar nicht bemerkt, dass ihre Kleider immer feuchter geworden waren. Nun, da Sarah es erwähnt hatte, spürte sie mit einem Mal die Kälte, die von dem durchtränkten Stoff ausging, der ihr am Körper klebte.
Sie trat näher an die Flammen und streckte die Hände aus. Es herrschte rege Betriebsamkeit in der Feste. Sie seufzte wohlig, als die Hitze ihr die Fingerspitzen auftaute und die Arme hinaufwanderte.
Als sie Caelens Schritte vernahm, drehte sie sich um. Wie rasch er ihr vertraut geworden war - selbst mit dem Rücken zum Eingang wusste sie, dass er die Halle betreten hatte.
„Ist irgendetwas vorgefallen?“, fragte sie.
„Nay, es war ein McCabe, der mir eine Nachricht von meinem Bruder überbracht hat. Ewan ist mit Mairin, Crispen und Isabel auf dem Weg nach Neamh Álainn und bittet um unsere Gastfreundschaft.“
„Sie reisen bei diesem Wetter?“
Es entsetzte Rionna, dass Ewan es wagte, die kleine Isabel dieser Witterung auszusetzen.
„Er scheut sich, länger zu warten. Ich habe ihn von dem Angriff
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