Der Highlander und die Kriegerin
Frage klang gedämpft, weil Rionna sie an Caelens Brust äußerte. Er erstarrte, ehe er sie behutsam von sich schob, sodass er ihr in die Augen sehen konnte.
„Glücklich? Das trifft es nicht annähernd. Um zu beschreiben, was ich fühle, brauche ich so viel mehr Worte. Ehrfurcht. Aye , ich empfinde Ehrfurcht. Mag ich auch damit geprahlt haben, ein Kind zu zeugen, so ist mir damals doch nicht klar gewesen, was das heißt. Erst als Sarah mir draußen auf dem Gang die Neuigkeit überbracht hat, ist mir wirklich bewusst geworden, dass ich Vater werden würde. Die Vorstellung hat mich getroffen wie ein Fausthieb. Ich musste fort, nach draußen und allein sein, ansonsten hätte ich mich vor aller Welt zum Narren gemacht.“
Er strich ihr über die Wange und hinab bis zum Kinn.
„Und Angst. Nie zuvor bin ich von solcher Angst befallen worden. Angst davor, dass ich unser Kind nicht vor Unholden wie Duncan Cameron beschützen könnte. Angst davor, dass unser Kind, sollte es eine Tochter werden, den Großteil des Lebens wie Mairin zubringen müsste. Dass sie sich ständig verbergen müsste, ständig bangen müsste, entdeckt zu werden. Ständig auf der Hut sein müsste, um nicht von einem Mann ausgenutzt zu werden, nur weil dieser von der Geburt eines Kindes profitieren würde.“
Sie umfasste seine Wange, und er schmiegte sich in ihre Handfläche und streifte mit den Lippen darüber.
„Und Freude, Rionna. Bei Gott, Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie überwältigend meine Freude war. Ich habe mir eine Tochter ausgemalt, so schön und stark wie Ihr, und einen Sohn, der Euer Feuer und Eure Beharrlichkeit besitzt.“
Sie lachte. „Und was, glaubt Ihr, werden unsere Kinder von Euch erben?“
„Das ist mir gleich, solange sie nur gesund sind und Ihr sie ohne Schwierigkeiten zur Welt bringt.“
Abermals umarmte sie ihn. „Es tut mir leid, dass ich Euch Kummer bereitet habe. Es ist so, wie ich gesagt habe - ich habe nichts von dem Kind gewusst, ich schwöre es. Sonst wäre ich bei den Waffenübungen sicher vorsichtiger gewesen.“
Caelen packte sie bei den Schultern, hielt sie von sich fort und sah sie ernst an. „Ihr werdet kein Schwert mehr anrühren. Mit diesem törichten Ansinnen hat es sich ein für alle Mal.“
„Aber Caelen, nun da wir es wissen, können wir die Übungen doch so gestalten, dass das Kind nicht gefährdet ist. Es ist wichtig, dass ich in der Lage bin, mich und das Kind zu schützen.“
„Ich werde schützen, was mein ist“, entgegnete er grimmig. „Und ich werde Euer Wohl und das des Kindes nicht aufs Spiel setzen.“ „Aber ...“
Er hob eine Hand. „Darüber brauchen wir gar nicht zu streiten. Mehr habe ich zu der Sache nicht zu sagen.“
Sie seufzte, brachte es jedoch nicht über sich, ihm zu grollen, denn nach wie vor war seine Miene von Sorge überschattet.
„Kommt her, Frau. Ich will Euch halten.“
Lächelnd ließ sie sich abermals von ihm in die Arme schließen. Er küsste sie begehrlich, umfasste ihr Gesicht und hielt sie fest.
Er strich ihr am Körper hinab, ließ die Hände auf ihren Hüften ruhen und fuhr ihr über den Bauch, der von den Falten des Umhangs bedeckt wurde. Ungeduldig riss sich Rionna den Umhang vom Leib, bis sie nur noch in ihrem Nachthemd dastand. Wieder legte Caelen ihr die Hand auf den Bauch und sah ihr in die Augen.
„Mein Sohn oder meine Tochter.“ Seine Stimme klang belegt. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich je Kinder haben würde.“
„Gefällt Euch der Gedanke?“, fragte sie lächelnd.
„Oh, und wie“, entgegnete er zärtlich. „Sehr sogar. Ich muss mich bei Euch entschuldigen, Rionna.“
Sie legte ihm einen Finger auf den Mund und ersetzte diesen durch ihre Lippen. „Es war für uns beide ein bewegter Tag. Vielleicht ist es das Beste, zu Bett zu gehen und morgen neu anzufangen.“
„Ihr seid wahrhaft großzügig, Frau.“
„Aber ich fordere eine Gegenleistung.“ Mit einer Hand glitt sie ihm zwischen die Beine.
Das Blitzen in seinen Augen verriet, dass er verstand. „Oh, und was mag das wohl sein?“
Rionna streichelte ihn durch die Hosen hindurch. „Ein verantwortungsvoller Gemahl würde seine Gemahlin in ihrer gegenwärtigen Verfassung umsichtig behandeln. Denn sie benötigt nun viel Zuwendung und Aufmerksamkeit.“
„Tut sie das?“
„Oh, und ob“, flüsterte sie. „Jede Menge zärtliche und liebevolle Zuwendung.“
„Ich denke, da kann ich ihr entgegenkommen.“
Er beugte sich vor, hob sie hoch und schritt
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