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Der Himmel auf Erden

Der Himmel auf Erden

Titel: Der Himmel auf Erden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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auch mit.«
    Sie war es, die auf die große Frage WARUM antwortete: »Er hatte Angst.«
    »Josefin!« Kaite richtete sich halbwegs auf. Ringmar machte einen Schritt nach vorn. Josefin Stenvång sah Halders an. Halders hatte jemanden vor sich, der sich entschieden hatte. Sie warf Kaite einen Blick zu.
    »Willst du es sagen oder soll ich?«, fragte sie.
    »Ich will niemanden beschuldigen«, sagte er.
    »Jetzt bist du blöd«, sagte sie. »Du machst alles nur schlimmer für dich.«
    »Es ist… eine Privatangelegenheit«, sagte Kaite. »Es geht nicht um DIE Sache.«
    »Kann einer von Ihnen beiden mir sagen, um was es überhaupt geht?«, fragte Halders. »Wenn nicht, dann fahren wir.«
    Kaite schaute auf, irgendwo zwischen Halders und Ringmar hindurch.
    »Ich war… da draußen. Zu Hause bei… Gustav.«
    »Das wissen wir«, sagte Ringmar.
    »W…was? Das wissen Sie?« Er sah echt überrascht aus.
    »Wir sind dort gewesen«, sagte Ringmar, »und haben mit Gustavs Vater gesprochen.«
    Kaite sah immer noch überrascht aus. Warum?, dachte Ringmar. Was überrascht ihn so sehr daran, dass wir mit dem alten Smedsberg gesprochen haben? Oder überrascht ihn eher, dass wir mit ihm gesprochen haben und immer noch nichts wissen? Was wissen wir nicht?
    »Er hat erzählt, dass Sie und Gustav ihn besucht haben. Und bei der Kartoffelernte geholfen haben.«
    Kaite nickte, jetzt mit einem anderen Ausdruck.
    »Waren Sie jetzt dort, als Sie sich versteckt gehalten haben?«, fragte Ringmar.
    Kaite schaute auf, jetzt mit einem anderen Ausdruck.
    »Geht es hier um Gustav?«, fragte Ringmar.
    Kaite antwortete nicht.
    »Hat er Sie bedroht?«
    Kaite nickte.
    »Haben Sie sich von Gustav Smedsberg bedroht gefühlt?«
    Kaite nickte wieder.
    »Ich möchte eine Antwort hören«, sagte Ringmar.
    »Ja«, antwortete Kaite.
    Ringmar sah jetzt die Erleichterung in seinem Gesicht. Diese Reaktion hatte er schon häufig beobachtet. Aber das Gesicht drückte nicht nur Erleichterung aus. Da war noch etwas anderes. Er konnte noch nicht genau sagen, was es war. Er kannte es, musste aber noch ein wenig darüber nachdenken, was es bedeutete.
    »Haben Sie sich deshalb versteckt?«
    »Wie bitte?«
    »Warum haben Sie sich versteckt?«
    »Er hatte ANGST«, sagte Josefin Stenvång. »Das hat er doch gerade gesagt.«
    »Ich habe Aris gefragt«, sagte Ringmar ruhig.
    Halders starrte das Mädchen an, sodass es verstummte.
    »Warum haben Sie sich drei Tage lang versteckt gehalten, obwohl Sie wussten, dass wir Sie suchten?«
    »Ich hatte… Angst«, sagte er.
    »Hatten Sie Angst vor Gustav?«
    »Ja…«
    »Und warum?«, fragte Ringmar.
    »Da draußen ist… etwas passiert«, sagte Kaite.
    »Da draußen? Sie meinen zu Hause bei Gustav? Auf dem Hof?« Bloß keine Suggestivfragen, nein, nein, dachte Ringmar.
    Kaite nickte.
    »Was ist da draußen passiert?«, fragte Ringmar. Jetzt kommt es, dachte er. Jetzt lösen wir den Fall, oder Teile davon.
    »Er… hat ihn geschlagen«, sagte Kaite. »Er hat ihn geschlagen.«
    »Was sagen Sie da? Wer hat wen geschlagen?«
    »Gustavs Vater… hat Gustav geschlagen«, sagte Kaite. »Ich habe es gesehen.«
    »Sie haben gesehen, wie Gustav von seinem Vater geschlagen wurde?«
    »Ja.«
    »Was ist genau passiert?«
    »Er hat ihn einfach geschlagen. An den Kopf. Ich habe es gesehen.« Er schaute auf, erst zu Halders und Ringmar, dann zum Mädchen. »Er hat gesehen, dass ich es gesehen habe.«
    »Wer hat es gesehen?«
    »Gustav.«
    »Gustav?«
    Kaite murmelte etwas, das sie nicht verstanden.
    »Was haben Sie gesagt?«, fragte Ringmar.
    »Ich weiß nicht, ob der Vater es auch gesehen hat.«
    »Warum fühlen Sie sich dann von Gustav bedroht?«
    »Er wollte nicht, dass es… herauskommt.«
    »Herauskommt? Dass er Prügel von seinem Vater bezogen hat?«
    Kaite nickte.
    »Warum soll es nicht herauskommen?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Kaite.
    »Und das sollen wir glauben? Dass Sie sich deswegen so bedroht fühlen, dass Sie untertauchen?«
    »So ist es«, sagte Kaite.
    »War es vielleicht Gustav, der Sie niedergeschlagen hat?«, fragte Ringmar.
    »Wie bitte?«
    »Sie haben die Frage gehört.«
    »Nein«, sagte Kaite.
    »Nein was?«
    »Gustav hat mich nicht geschlagen.«
    »Er hat Sie nicht auf dem Kapellplatsen niedergeschlagen?«
    »Nein.« Kaite sah auf. »Ich weiß nicht… wer es war.«
    »Waren Sie da nicht mit Gustav zusammen?«
    »Nein, nein.«
    »Oder mit seinem Vater?«, fragte Ringmar.
    »Was?« Wieder der verwunderte Ausdruck. Und etwas

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