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Der Himmel auf Erden

Der Himmel auf Erden

Titel: Der Himmel auf Erden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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Smedsberg.
    »Nur die normale Verhörtechnik«, antwortete Halders, der bei der Kamera stehen geblieben war, sich aber über den Tisch beugte. »Man fängt mit einer ganz allgemeinen und freundlichen Frage an und fährt dann mit the heavy stuff fort.«
    »Äh… aha.«
    »Warum haben Sie Aris Kaite bedroht?«, fragte Ringmar.
    »The heavy stuff«, erklärte Halders.
    »Äh…«
    »Dafür, dass Sie Student sind, scheinen Sie einen ziemlich begrenzten Wortschatz zu haben«, sagte Halders.
    »Wir haben die Information, dass Sie ihn bedroht haben.«
    »Ich hab niemanden bedroht«, sagte Gustav Smedsberg.
    »Wir haben aber anders lautende Informationen.«
    »Von wem?«
    »Was glauben Sie?«
    »Er würde es nie wa…«
    Ringmar sah ihn an. »Was wollten Sie sagen, Herr Smedsberg?«
    »Nichts.«
    »Was ist zwischen Ihnen und Aris Kaite vorgefallen?«
    »Ich verstehe Sie nicht.«
    »Etwas ist zwischen Ihnen vorgefallen. Wir möchten wissen, was. Vielleicht können wir Ihnen helfen.«
    Gustav Smedsberg sah aus, als würde er lächeln, vielleicht sogar zynisch. War das möglich? Ringmar sah das Lächeln im Bruchteil von Sekunden kommen und wieder verschwinden. Die Kamera sah es auch. Was hatte das zu bedeuten? Glaubten Smedsberg und Kaite und vielleicht noch jemand anders, dass es keine Hilfe für sie gab?
    »Also was ist zwischen Ihnen beiden passiert?«
    »Das hab ich doch schon vor hundert Jahren erzählt. Es ging um ein Mädchen.«
    »Josefin Stenvång«, sagte Halders.
    »Äh… ja.«
    »Aber das war nicht alles, oder?« Ringmar nickte Smedsberg zu.
    »Das ist noch etwas anderes, oder?«
    »Ich weiß nicht, was er Ihnen erzählt hat, aber was immer er sagt, es… stimmt nicht«, antwortete Smedsberg.
    »Sie können doch gar nicht wissen, was er uns erzählt hat?«
    »Es stimmt jedenfalls nicht«, sagte Smedsberg.
    »Was ist denn die Wahrheit?«
    Smedsberg antwortete nicht.
    Ringmar sah etwas in seinem Gesicht, das er kannte. Das war keine Erleichterung. Es stand am anderen Ende des Gefühlsregisters, im dunklen Teil.
    »Es ist besser für Sie, wenn Sie es uns erzählen.«
    Wieder dieses Lächeln, ein aufblitzender Zynismus, zusammen mit dem Dunkel in den Augen des jungen Mannes. Was hat er erlebt? Ringmar wusste es nicht, konnte es sich nicht vorstellen.
    »Herr Smedsberg«, sagte er, »diese Geschichte, die Sie uns erzählt haben, als Sie auf Mossens Sportplatz überfallen wurden… die stimmt nicht, oder?«
    Smedsberg schwieg. Jetzt lächelte er nicht mehr.
    »Sie sind gar nicht überfallen worden, oder?«
    »Doch, das bin ich wohl.«
    »Es ist okay, wenn Sie Ihre Aussage zurückziehen.«
    »Das bin ich wohl«, wiederholte Smedsberg. Und noch einmal: »Das bin ich wohl.«
    »Sind Sie von Ihrem Vater überfallen worden?«, fragte Ringmar.
    Smedsberg antwortete nicht.
    Das war auch eine Antwort. »Hat Ihr Vater Sie auf Mossens Sportplatz überfallen?«, fragte Ringmar.
    »Nein.«
    »Hat er Sie zu Hause geschlagen?«
    »Es spielt keine Rolle, was er gesagt hat.«
    »Wer? Wer hat was gesagt?«
    Smedsberg schwieg.
    Ringmar sah ihm an, dass es ihm jetzt nicht gut ging, überhaupt nicht gut. Was zum Teufel verbarg er? Etwas, das weit außerhalb dieser Ereignisse lag? Etwas Schlimmeres?
    Ringmar sah Halders an und blinzelte. »Diese Geschichte von dem Brandeisen, die Sie uns beim ersten Mal erzählt haben, die war nur erfunden, oder?«
    »Ach?«, antwortete Smedsberg.
    »So ein Ding benutzt doch niemand, oder?«
    »Vielleicht jetzt nicht mehr«, sagte Smedsberg.
    »Und nie zu Hause auf Ihrem Hof«, sagte Halders.
    Wieder so ein besonderer Blick in Smedsbergs Augen, jetzt etwas anderes. Spielt er mit uns?, dachte Ringmar. Nein, das ist etwas anderes, oder vielleicht doch ein Spiel, aber nicht seins.
    »Wie sind Sie auf dieses Brandeisen gekommen?«
    »Weil der Gegenstand so einem Eisen ÄHNLICH SAH.«
    Hoppla, dachte Ringmar. Halders schien auf mehr zu warten.
    »Sie hätten das doch überprüfen können?«, sagte Smedsberg.
    »Was überprüfen?«
    »Das Eisen, verdammt noch mal!«
    »Wo hätten wir das überprüfen können?«
    Smedsberg sah Halders mit einem neuen Ausdruck in den Augen an. Vielleicht war es diesmal Zweifel. Und Unsicherheit.
    »Muss ich Ihnen denn alles sagen?«
    *
    »Er hat ja überhaupt nichts erzählt«, sagte Halders, als sie an Pellerins Margarinefabrik vorbeifuhren.
    »Oder alles«, sagte Ringmar.
    »Wir hätten die beiden anderen Knaben auch sofort in die Mangel nehmen sollen«, sagte Halders.
    »Du

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