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Der Himmel auf Erden

Der Himmel auf Erden

Titel: Der Himmel auf Erden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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Carlström.
    »Sie haben eins gefunden?«
    »Doch, sag ich ja.«
    Winter sah Ringmar an. »Was ist es?«, fragte Winter.
    »Es ist ein kleines Eisen«, sagte Carlström. »Es lag in dem alten Schuppen.«
    Der alte Schuppen, dachte Halders. Welcher ist der neue?

35
    Natanael Carlström holte das… Ding.
    »Das hat also Ihr Zeichen?«
    Ringmar hielt die Platte hoch, die an einem kurzen Griff befestigt war. Ein kleines Eisen, aber solide, wie aus einem Stück gegossen.
    Was für ein Teufelsding, dachte Halders.
    Carlström nickte als Antwort auf Ringmars Frage.
    »Haben Sie das hier benutzt?«
    »Das ist schon lange her.«
    »Wie lange ist es her?«
    Carlström machte eine Bewegung, die die letzten zweitausend Jahre umfassen konnte.
    »Und dies wurde nicht gestohlen?«
    »Das weiß ich ja eben nicht. Jemand könnte es weggenommen und wiedergebracht haben.«
    »Hätten Sie das nicht gemerkt?«
    »Doch, das hätte ich wohl.«
    »Wir möchten uns dieses… Eisen gern mal ausleihen«, sagte Winter.
    »Bitte sehr«, sagte Carlström.
    Möchte wissen, was er von alldem hält, dachte Halders. Davon, dass wir hier in seinem schiefen Haus stehen, das in Gefahr ist, über die Ebene wie Schweine nach Skara geblasen zu werden.
    »Um Vergleiche vorzunehmen«, sagte Winter. Eigentlich brauchen wir nichts zu erklären, dachte er. Aber manchmal ist das einfacher.
    »Wir hätten gern auch ein wenig Information über Ihren Pflegesohn«, sagte er und sah, wie der Alte zusammenzuckte.
    »Worüber?«, fragte Carlström.
    »Ihren Pflegesohn«, wiederholte Winter.
    Carlström drehte sich um, plötzlich wieder ein sehr alter Mann, und öffnete die Ofenluke, bückte sich vorsichtig und blinzelte in das Feuer da drinnen, das noch nicht ausgegangen war.
    »Haben Sie gehört, was ich gefragt habe?«, sagte Winter.
    »Hab ich«, antwortete Carlström und richtete sich langsam auf. Entweder ist er von dem gealtert, was ich gesagt habe, oder er versucht nachzudenken. Winter sah den Alten die Luke schließen und ihn dann anschauen. »Ich bin nicht taub.« Er schielte zu den anderen beiden Eindringlingen und sah dann wieder Winter an. »Wer hat was von einem Pflegesohn gesagt?«
    Müssen denn alle ihre Geheimnisse für sich behalten auf dieser Welt?, dachte Halders, der sich auf einen der Korbstühle gesetzt hatte. Die wirkten zwar zerbrechlich, aber dieser fühlte sich stabil an unter seinem Gewicht.
    »Hatten Sie nicht einen Pflegesohn, Herr Carlström?«
    »Was ist mit dem?«
    »Haben Sie einen Pflegesohn?«
    »Ja, ja, ja. Was ist denn mit dem?«
    »Wie heißt er?«, fragte Winter.
    »Was ist denn nun mit dem?«, wiederholte Carlström. Jetzt, dachte Winter.
    »Nichts, soweit wir wissen«, sagte Winter. »Aber da wir ja schon mal hier waren und über diese Sachen geredet haben, die vom Hof gestohlen wurden, da kö…«
    »Mats war das nicht«, sagte Carlström.
    »Nein?«
    »Warum sollte er das tun? Der interessiert sich nicht für so was.«
    »Mats?«, fragte Winter.
    »Ja, Mats. Den Namen hatte er schon, als er hierher kam, und den Namen hatte er auch, als er wieder wegging.«
    »Als wir Sie letztes Mal fragten, haben Sie gesagt, Sie hatten keine Kinder«, sagte Winter.
    »Ja?«
    »Das war nicht korrekt, oder?«
    »Das hat doch nichts mit diesen Diebstählen zu tun«, sagte Carlström, »oder diesen Überfällen.« Er drehte sich wieder um, bückte sich nach einem Holzscheit, das er in den Herd schob. »Außerdem ist er ja nicht mein Sohn.«
    »Aber er hat bei Ihnen gelebt?«
    »Eine Weile.«
    »Wie lange?«
    »Was spielt das für eine Rolle?«
    Ja, was spielte das für eine Rolle? Ich weiß auch nicht, warum ich frage. Ich weiß nur, dass ich fragen muss. Das ist wie das Klopfen da draußen.
    »Wie lange?«
    Carlström schien zu seufzen, als ob er sich genötigt sähe, all diese verrückten Fragen hinzunehmen, damit die Stadtmenschen wieder über die Felder davonfahren und ihn in Frieden lassen würden.
    »Einige Jahre, vier waren's wohl.«
    »Wann war das?«
    »Schon lange her, vor vielen Jahren.«
    »In welchem Jahrzehnt?«
    »Muss in den Sechzigern gewesen sein.«
    »Wie alt ist… Mats?«
    »Er war acht, als er kam«, sagte Carlström. »Vielleicht waren es zehn, elf.«
    »Wann war das?«
    »Sechziger Jahre, wie gesagt.«
    »Welches Jahr?«
    »Himmel… daran erinnere ich mich nicht. Wohl Mitte der Sechziger, fünfundsechzig oder so.«
    »Ist er oft hier gewesen, seitdem er ausgezogen ist?«, fragte Winter.
    »Nein.«
    »Wie oft?«
    »Er

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