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Der Himmel auf Erden

Der Himmel auf Erden

Titel: Der Himmel auf Erden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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kurz stehen geblieben und hab nicht abgewartet, bis er das Ding wieder ausgebuddelt hatte.«
    »War es der Griff, der Ihnen bekannt vorkam?«
    »Das war es wohl.«
    »Wie hat er ausgesehen?«
    »Ich kann ja mal versuchen, ihn aufzuzeichnen. Oder Sie müssen aufs Land rausfahren und sich so ein Ding angucken.«
    »Sehen die alle gleich aus?«
    »Ich weiß nur, wie sie zu Hause aussahen. Dieses sah denen ähnlich. Aber das Stempeleisen selbst hab ich natürlich nicht gesehen.«
    Ringmar erhob sich. »Ich möchte, dass Sie sich ein paar Fotos anschauen.« Er ging quer durchs Zimmer und zog eine der Mappen mit den Fotos hervor.
    »Oh, Scheiße«, sagte Smedsberg, als er das erste Bild gesehen hatte. »Ist er tot?«
    »Keins dieser Bilder zeigt tote Menschen«, sagte Ringmar. »Aber sie hätten durchaus tot sein können.«
    Gustav Smedsberg bekam unterschiedliche Fotos von den drei jungen Männern vorgelegt, die aus verschiedenen Blickwinkeln aufgenommen waren. Die Männer waren mit einem Werkzeug geschlagen worden, das offenbar immer dasselbe war.
    »Und ich sollte also das vierte Opfer werden«, sagte Smedsberg.
    »Wenn es derselbe Täter war«, sagte Ringmar.
    »Was ist das für ein verdammter Idiot?« Smedsberg schaute Ringmar an und dann wieder auf ein Foto, das Jakob Stillmans Hinterkopf zeigte. »Was will er?« Er starrte auf das Bild. Ringmar beobachtete ihn. »Falls es ein Verrückter ist, hat er vermutlich nichts weiter im Sinn, als jemanden niederzuschlagen.« Gustav Smedsberg schaute wieder auf. »Irgendwen.«
    »Kennen Sie einen dieser jungen Männer?«, fragte Ringmar.
    »Nein.«
    »Nehmen Sie sich Zeit.«
    »Ich kenne sie nicht.«
    »Was sagen Sie zu den Verletzungen?« Ringmar nickte zu den Fotos.
    Smedsberg studierte sie noch einmal, hielt sie ins Lampenlicht.
    »Ja… er könnte schon versucht haben, sie zu kennzeichnen.«
    »Sie zu kennzeichnen? Was meinen Sie damit?«
    »Wie schon gesagt, es könnte ein Brandeisen sein.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Nein, das Problem ist ja, dass man normalerweise das Zeichen in das Fell eines Tieres brennt.«
    »Eins versteh ich nicht«, sagte Ringmar. »Ein Brandeisen wird üblicherweise dafür verwendet, Tiere zu kennzeichnen. In diesem Fall wurde es wie ein Schlagholz benutzt. Könnte das Eisen trotzdem Zeichen hinterlassen?«
    »Das weiß ich wirklich nicht.«
    »Okay, aber ein gewöhnliches Brandeisen ist vermutlich sehr schwer, man braucht wohl viel Kraft dafür?«
    »Doch, das würde ich schon sagen.«
    »Sehr große Kraft?«
    »Jaaa…«
    »Der Mann, der Sie angegriffen hat… ist der Ihnen groß vorgekommen?«
    »Nicht besonders. Normal.«
    »Okay. Angenommen, er wollte Ihnen mit dem Eisen eins überziehen. Er kommt angeschlichen. Sie hören ihn nicht und er…«
    »Warum hab ich ihn nicht gehört? Das hätte ich doch eigentlich müssen?«
    »Die Frage wollen wir im Moment mal beiseite lassen«, sagte Ringmar. »Er ist hinter Ihnen. Er holt aus. Im selben Moment beugen Sie sich zur Seite.«
    »Schwanke, besser gesagt. Ich war nicht ganz sicher auf den Beinen, um ehrlich zu sein.«
    »Sie schwanken, schwanken zur Seite. Er greift an, aber da ist nur Luft, in die er stößt. Er stößt in die Luft. Die Waffe fliegt davon und bleibt im Sand stecken. Er reißt daran, aber sie sitzt fest. Sie sehen ihn dort stehen, dann laufen Sie weg.«
    »Ja.«
    »Warum ist dieses Ding in der Erde stecken geblieben?«, fuhr Ringmar fort. »Das wäre doch nicht passiert, wenn er damit direkt zugeschlagen hätte.«
    »Ist das nicht egal? Das Wichtigste, Sie müssen ihn schnell fassen«, sagte Smedsberg. »Vielleicht ist er hinter mir her?«
    Ringmar antwortete nicht. Smedsberg schaute weg. Er sah aus, als grübelte er wieder über etwas nach.
    »Vielleicht will er wirklich Menschen kennzeichnen.« Er sah Ringmar wieder an. »Vielleicht will er beweisen, dass er diese Menschen besitzt, die er gekennzeichnet hat?«
    Ringmar hörte zu. Smedsberg wirkte konzentriert, als wäre er selbst bereits Ermittler im Fahndungsdienst.
    »Vielleicht will er uns gar nicht umbringen… die Opfer. Er will vielleicht zeigen, dass er… besitzt«, sagte Gustav Smedsberg.
    *
    »Faszinierend«, sagte Halders. »Der Junge kann gleich bei uns einsteigen. Unten anfangen und sich zur Spitze raufarbeiten.«
    »Und wo ist die Spitze?«, fragte Aneta Djanali.
    »Das werde ich dir zeigen, wenn wir dort ankommen«, antwortete Halders. »Eines schönen Tages sind wir dort.«
    »Heute ist ein schöner Tag«, sagte

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