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Der Himmel ueber Dem Boesen

Der Himmel ueber Dem Boesen

Titel: Der Himmel ueber Dem Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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an, mit Roddy ‹auszugehen›, während sie gleichzeitig als Wohnadresse immer noch die von Paul Connell angab, dem Vater von zweien ihrer Kinder. Und während sie gleichzeitig mit Ihnen befreundet war und sogar manchmal hier bei Ihnen arbeitete.»
    «Sie hat sich eben schnell gelangweilt. Brauchte Abwechslung.»
    «Was glauben Sie? Warum hat sie angefangen, sich für Roddy Lodge zu interessieren?»
    «Vermutlich, weil er Geld hatte. Woher soll ich das wissen? Sie hat sich oft an irgendwelche Männer gehängt.»
    «Oh, ich
bitte
Sie. Sie war an Lodge interessiert, weil er der neue Besitzer der Kapelle war, die ihr inzwischen wichtiger erschien als alles andere – nach dem, was immer sie und Fred darin getrieben hatten.»
    «Also gut», sagte Connor-Crewe, als sei er plötzlich vollkommen erschöpft. «Sie hat mich gefragt, ob ich Lodge kenne und ob er irgendetwas mit dem Gebäude vorhätte. Aber ich hatte nur mitbekommen, dass die Kapelle einfach zu der alten Werkstatt gehörte, die er gekauft hatte.»
    Bliss dachte schweigend nach.
    Merrily sagte: «Wessen Idee war es, Lodge die Kapelle abzukaufen und sie in ein Museum umzuwandeln?»
    «Wir   … wir alle haben das für eine gute Idee gehalten, aber ich glaube, es war Chris Cody, der als Erster gefragt hat, ob wir die Kapelle nicht selbst kaufen sollten. Sowohl er als auch Lodge waren wohlhabend genug, um zu kaufen und zu verkaufen, wie es ihnen gefiel. Und nachdem Codys Anwalt auch den Entwicklungsausschuss vertrat, war es   …»
    Bliss sah auf. «Mr.   Nye?»
    «Es hat alles einfacher gemacht», sagte Connor-Crewe.
    «Irgendwie stinkt es hier auf einmal wie in einem Efflapure», sagte Bliss. «Aber lassen wir das für den Augenblick. Was haben Roddy und Lynsey in der Kapelle gemacht?»
    «Das weiß ich nicht. Ich bin nie reingegangen. Ich habe Lodges Zustimmung zu ein paar kleineren Grabungen rund um die Kapelle erbeten. Das war, nachdem ich auf Feldern in der Nähe ein paar kleine Münzfunde gemacht hatte.»
    «Und hat Roddy entgegenkommend reagiert?»
    «Er hat mir sogar seinen kleinen Bagger geliehen, um ein paar Gräben auszuheben.»
    «Haben Sie etwas gefunden?»
    «Ich habe die Statuette der Diana gefunden, wie wir sie gerne nennen. Sie ist kaum mehr als handhoch und hat keinen Kopf mehr, aber was sie uns über den Ort sagt, ist sehr bedeutend.»
    «Also gut.» Abrupt stand Bliss auf. «Ich danke Ihnen, Sir   … für den Moment.»
     
    Merrily befürchtete fast, dass Bliss jeden Augenblick vor Wut explodieren könnte, als sie am Rand des Marktplatzes von Ross standen. Es begann gerade zu regnen, und Bliss tippte auf der Tastatur seines Handys herum, als wäre es ein Sprengzünder.
    «Frannie», sagte sie, «warum erzählen Sie das alles nicht Fleming? Wenn Sie recht haben, wird er es als Selbstlosigkeit von jemandem ansehen, dem er so etwas nicht zugetraut hat. Aber wenn Sie sich irren und er herausfindet   …»
    Er starrte sie an, als hätte sie ihm vorgeschlagen, er solle sich vor einen Zug werfen. Dann hielt er das Handy ans Ohr und wartete beinahe eine halbe Minute ab, bevor er das Telefon ärgerlich wieder zuklappte.
    «Jaja, ich werde zu Hackfleisch verarbeitet. Ich bin eigentlich schon Hackfleisch. Sagen Sie, wo ist Gomer? Wo erreiche ich ihn? Hat er ein Handy?»
    Merrily seufzte. «Er könnte auf dem Weg nach Underhowle sein. Nachdem sich der Totengräber dort geweigert hat, das Grab für Lodge auszuheben, musste ich schließlich für eine Lösung sorgen, finden Sie nicht auch? Er trifft sich dort mit Huw, in ungefähr   … ungefähr jetzt gerade.»
    Ein schwaches Lächeln umspielte Bliss’ Mund.
    «Sie sind eine Wucht, Merrily.»
    «Jetzt erzählen Sie mal, was das mit Kirsty für eine Geschichte ist.»
    «Zuerst die wichtigen Sachen», sagte Bliss kalt.

44   Leere
    «Jetzt kommt
endlich
mal Bewegung in die Sache», sagte Frannie Bliss.
    Eigentlich war Gomer der Einzige, der sich bewegte. Er ging langsam und mit gesenktem Kopf über das Feld, das parallel zu der Koppel hinter Roddy Lodges Bungalow verlief. Er sah aus, als würde er nach Wasser suchen, allerdings war er nicht miteiner Wünschelrute, sondern mit seiner Erfahrung aus all den Jahren von Gomer Parrys Landwirtschaftsdiensten ausgestattet.
    Merrily und Bliss standen an einem morschen Gatter und aßen vegetarische Teigtaschen aus einer Tüte, die Merrily in einem Bioladen in Ross gekauft hatte. Es hatte aufgehört zu regnen. Die Kapelle lag vor ihnen wie ein gestrandetes

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