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Der Himmel über der Heide (German Edition)

Der Himmel über der Heide (German Edition)

Titel: Der Himmel über der Heide (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sofie Cramer
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Wilsede. Einige Urlauber kehrten nach einer Wanderung in einem der Gasthäuser ein, aber die meisten waren ganz offensichtlich mit dem Fahrrad unterwegs. Unzählige Räder standen vor den Eingängen der Gaststätten und des Heimatmuseums.
    «Gut, dass es das Fahrverbot in diesem Teil der Heide gibt. Der Ort Wilsede ist sogar komplett autofrei», sagte Kati, als sie mit den Rädern die Ortsmitte durchquerten. «Stell dir vor, die wären alle mit ihren Autos hier!»
    «Dann wäre wahrscheinlich der halbe Ort ein Parkplatz», erwiderte Flo.
    «Hast du großen Durst, oder wollen wir erst ins Museum?», fragte Kati und hielt an. «Angeblich ist es vor einigen Jahren modernisiert worden. Ich glaube, ein Besuch lohnt sich.»
    Flo bremste ihr Rad neben dem ihrer Freundin, schaute auf die Uhr und sagte: «Lass uns erst das Museum anschauen und dann irgendwo einkehren.»
    Sie stellten ihre Fahrräder am benachbarten «Gasthaus zum Heidemuseum» ab und gingen vorbei an den Fenstern der neugestalteten Ausstellungsräume zum Eingang. «Dat ole Huus» stand an der Tür.
    An der Kasse hatte sich eine lange Schlange gebildet. Das Interesse schien riesig.
    Die beiden Freundinnen berieten kurz und waren sich schnell einig, dass sie eine ausführliche Rast verdient hätten. Eventuell würden sie dann später noch mal ihr Glück beim Museum versuchen.
    Da immer noch strahlendes Sommerwetter herrschte, wollten sie ihren Kaffee im Freien genießen. Am besten geeignet erschien Kati die Terrasse gegenüber bei der «Milchhalle». Früher bot das Gebäude Wanderern und Schülergruppen eine einfache und preiswerte Einkehrmöglichkeit. Vor einigen Jahren hatte man das alte Gebäude aber gründlich renoviert und dem ganzen Haus einen völlig neuen Stil verpasst. Gemütliche Sitzecken und ein angegliedertes Souvenirlädchen waren mit viel Liebe zum Detail ausgestattet worden.
    «Das ist ja sehr charmant hier», sagte Flo anerkennend, nachdem sie sich alles ausführlich angesehen hatte.
    Als sie sich anschließend mit dem Speiseangebot der kleinen Gaststätte beschäftigten, staunte Flo nicht schlecht. «Hier kann man ja auch Heidschnuckenbratwurst und sogar Heidschnuckenfrikadellen bekommen!»
    Die beiden entschieden sich allerdings für zwei riesige Buchweizen-Schmand-Schnitten. Zusammen mit zwei Schalen Milchkaffee balancierten sie alles auf einem Tablett nach draußen. Die Suche nach einem ruhigen Plätzchen im Schatten gestaltete sich jedoch als gar nicht so einfach, weil auch hier sehr viel Andrang herrschte.
    Schließlich setzten sie sich zu einem jungen Pärchen an den Tisch, weil es die einzig freien Plätze waren. Der Mann hing förmlich an den Lippen seiner Partnerin und hätte sie vermutlich am liebsten gleich an Ort und Stelle vernascht. Die beiden offensichtlich frisch Verliebten turtelten hemmungslos herum.
    Kati musste schlucken und nippte schweigend an ihrem Milchkaffee. In dieser Idylle schien ihr das junge Glück beinahe unerträglich. Alle fanden ihre große Liebe, selbst Volker Kruse war bereits dreifacher Vater … Lustlos stocherte sie in dem Kuchen herum.
    Flo wirkte etwas hilflos. Sie verstand offenbar genau, was in ihrer Freundin vorging.
    «Hat Simon sich eigentlich noch mal gemeldet, oder hält er sich an die Kontaktsperre?», erkundigte sie sich vorsichtig, nachdem sie einen ersten großen Schluck Kaffee getrunken hatte.
    Kati seufzte und holte wortlos ihr Handy aus der Handtasche. Nachdem sie sich durch das Menü geklickt hatte, hielt sie Flo das Display hin.
    «Die letzte SMS von Simon. Sie kam gestern.» Kati griff zur Gabel. «Vielleicht sollte ich sie einfach löschen. Wie die anderen auch.»
    «Du fehlst mir, S.» , las Flo vor und verzog angewidert das Gesicht. «Ach, auf einmal fehlst du ihm! Und was war in der ganzen Zeit davor? Da hat er sich durch die ganze Welt gevögelt!»
    Erschrocken über Flos aufbrausenden Ton schaute Kati verstohlen nach rechts. Doch das Pärchen war zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Aber offensichtlich hatten die beiden beschlossen aufzubrechen. Der Mann trug mit einer Hand das Tablett, mit der anderen fasste er seiner Freundin um die Taille.
    Versonnen sah Kati ihnen nach und hörte nur mit halbem Ohr, wie Flo sich weiter in Rage redete: «Ist doch wahr! Das ist so typisch für Simon. Er weiß genau, was er schreiben muss, damit es dir wieder schlechtgeht.»
    «Aber es ist doch eigentlich ganz süß, was er schreibt», erwiderte Kati kleinlaut.
    Flo sah sie mit hochgezogenen

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