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Der Himmel über der Heide (German Edition)

Der Himmel über der Heide (German Edition)

Titel: Der Himmel über der Heide (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sofie Cramer
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sie mit ihren emotionalen Problemen umging. Doch sie riss sich zusammen und überließ ihr das letzte Wort. Immerhin war sie heute über ihren Schatten gesprungen und hatte sich bei ihr entschuldigt. Allein schon ihrem Vater zuliebe wollte sie Dorothee nicht länger anfeinden, sondern versuchen, so gut es ging, mit ihr auszukommen.

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    15
    Die nächste Woche verging rasend schnell. Jeder Tag stellte Kati vor neue Herausforderungen. Zusätzlich zum laufenden Saisongeschäft galt es, Kontakt zum Gemeinderat, zum Denkmalschutzamt, zum Steuerberater und zu einem seriösen Gutachter aufzunehmen, den Volker Kruse vorgeschlagen hatte.
    Mehrfach hatte Kati in diesen Tagen mit ihm telefoniert. Über die heftige Auseinandersetzung während seines letzten Besuchs verloren sie dabei kein Wort. Beide versuchten, das Thema, so gut es ging, zu umschiffen. Volker schien auch nicht nachtragend zu sein, sondern kündigte sogar an, sich Gedanken über eine umfassende Sanierung des Heidehofes machen zu wollen.
    Mit Dorothees Hilfe hatte Kati sich einen Überblick über die Finanzen verschafft. Das Ziel war, möglichst rasch einen Rahmen abzustecken, in dem Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten erfolgen könnten. Darüber hatten sie bereits mit einem Kundenberater der Bank gesprochen. Ob sie allerdings tatsächlich den dringend benötigten Kredit und damit grünes Licht für ein Umbauprojekt in nicht unerheblichem Maße bekommen würden, stand in den Sternen.
    Sobald ihre Pläne etwas konkreter waren, würden sie auch Hinrich in die Überlegungen einweihen. Er sollte die Ideen noch während seiner Zeit im Krankenhaus gründlich in Augenschein nehmen können, bevor er in die Reha-Klinik im Schwarzwald ging.
    Es fiel Kati bei ihren Besuchen schwer, mit ihm nicht ausführlich über das Thema zu sprechen. Doch im Interesse seiner Genesung waren sie von den Ärzten eindringlich ermahnt worden, jeglichen Ärger möglichst von ihm fernzuhalten.
    Die gemeinsamen Überlegungen brachten Kati und Dorothee in der nächsten Zeit einander noch näher. Und auch die Zusammenarbeit auf dem Hof klappte immer besser. Pit war aus der Küche nicht mehr wegzudenken, und auch Elli trotzte den Strapazen.
    Allmählich gewöhnte Kati sich an den anstrengenden, aber erfüllenden Alltag auf dem Heidehof. Die neuen Herausforderungen reizten sie, und die Arbeit machte ihr Spaß. Wenn sie daran dachte, dass sie ab dem kommenden Montag wieder in ihr altes Leben zurückkehren musste, wurde ihr beinahe schlecht. Sie hatte einen Anruf von Simon ignoriert und eine Riesenangst davor, sich wegen der Wohnung mit ihm auseinanderzusetzen. Sie wusste nicht, was sie eigentlich wollte, sondern nur, was sie nicht wollte. Und das war, in eine Dreieinhalbzimmerwohnung zurückzukehren, die voller beklemmender Erinnerungen steckte. Deshalb war sie Flo unheimlich dankbar, als sie Kati anbot, bei ihr unterzukommen. Zumindest so lange, bis eine neue Wohnung gefunden war.
    Aber auch der Gedanke, wieder jeden Morgen in die Agentur zu gehen und Geros unfreundliches Gesicht zu sehen, war nicht besonders verlockend. Ganz zu schweigen von den aktuellen Aufträgen, die Flo bei ihren Anrufen als todlangweilig beschrieb.
    Doch Kati hatte keine Wahl. Der unbezahlte Urlaub war bald vorbei. Sie würde noch bei der Betreuung der Hochzeitsgesellschaft am folgenden Wochenende helfen und dann am Sonntagabend nach Hamburg zurückkehren.
    Die Vorbereitungen für die große Feier, zu der über fünfzig Gäste angemeldet waren, nahmen alle in Beschlag.
    Kati war heilfroh, dass Flo wieder ihre Unterstützung zugesagt hatte. Allerdings hütete sie sich, ihrer Freundin ein wachsendes Interesse an Pit zu unterstellen. Kati kannte ihre Freundin. Je mehr sie versuchen würde, Flo einzuflüstern, dass Pit womöglich der Richtige war, desto weniger würde sie sich zu ihrem Interesse bekennen. Vor allem aber freute sich Kati darüber, dass die beiden sich so gut verstanden. Dazu musste auch das romantische Essen in Lüneburg beigetragen haben.
    Denn Kati hatte die Tischreservierung in dem exklusiven Restaurant keineswegs storniert. Schließlich wusste sie nur zu gut, wie ärgerlich es für Gastronomen war, wenn Gäste nicht zum Essen erschienen oder einen Tisch kurzfristig absagten.
    «Sag mal», hatte sie Dorothee nach ihrem Spaziergang gefragt. «Wie wäre es, wenn wir Flo und Pit einen Abend in Lüneburg spendieren würden?»
    «Wie meinst du das?» Dorothee wusste nicht, worauf Kati

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