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Der Himmel über Garmisch (German Edition)

Der Himmel über Garmisch (German Edition)

Titel: Der Himmel über Garmisch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Schüller
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einigen wir uns darauf, dass er ans Meer wollte. Er sagt uns nicht immer alles.«
    »Weiß Gott nicht«, sagte Carlo.
    »Ist irgendwas im Haus, was die Bullen nicht finden dürfen?«, fragte Hardy.
    »Ich hab nichts«, sagte Ula.
    »Das Geld im Safe müssen sie nicht sehen«, sagte Carlo. »Da ist auch eine legale 1911er drin. Bring das Zeug weg. Check auch die Autos.«
    »Mach ich«, sagte Hardy. »Hast du mit Gunther gesprochen?«
    »Ja. Hab ich.« Carlo klang nicht zufrieden. »Er ist nervös. Ich hab ihm gesagt, er soll zusätzlich Leute einstellen. Aber es gibt wenig gute, im Moment.«
    »Gute Leute gibt es immer zu wenig«, sagte Ula.
    »Wo hast du denn den Spruch her?«, fragte ihr Vater.
    » BWL -Studium.«
    »Scheint sich ja gelohnt zu haben.« Carlo kam ohne sein Glas von der Bar zum Tisch und setzte sich. »Aber es sind nicht nur die Angriffe, die mir Sorgen machen. Ich hab auch mit unserm Mann bei den Bullen gesprochen. Ich weiß nicht, was da läuft. Entweder kriegt er nicht mehr alle Informationen, oder er lügt uns an. Geht beides nicht.«
    »Ist das nicht sehr viel auf einmal, was da so passiert?«, fragte Ula.
    »Ja«, sagte Carlo.
    »Wir sollten uns vielleicht mehr Gedanken machen, wer dahintersteckt«, sagte Ula. »Wer hat Claude erschossen? Und warum? Wirklich nur wegen der zwanzig Kilo?«
    »Es gibt mehr als genug Leute, denen das als Grund reicht«, sagte Carlo.
    »Was ist mit den Lieferungen, die diese Morgenbraun angeblich von hier nach Nürnberg verkauft?«, fragte Hardy. »Wer verteilt die da?«
    Carlo kratzte sich am Kinn. »Wir sollten sie mal fragen.«
    »Da brauch ich Leute für«, sagte Hardy. »Allein geh ich da nicht hin.«
    »Das meinte ich auch nicht«, sagte Carlo. »Aber in der Sache haben wir doch einen Verbündeten.«
    ***
    »Hat sie ihn identifiziert?«, fragte Schafmann.
    »Ja. Zweifelsfrei.« Schwemmer nahm den Hörer ans andere Ohr und massierte seine Nasenwurzel. »Sie ist kollabiert, als sie ihn gesehen hat. Gott sei Dank war ihr Vater dabei. Ich war drauf und dran, den Notarzt zu rufen. Hast du den Durchsuchungsbeschluss?«
    »Ja, war kein Problem. Wir stehen in den Startlöchern.«
    »Was hast du vor?«
    »Nach Lage der Dinge müssen wir mit Waffen im Haus rechnen. Das SEK macht die Tür auf, wir gucken nach, was los ist.«
    »Hm«, sagte Schwemmer.
    »Was passt dir nicht?«
    »Ich würde einfach klingeln.«
    »Weißt du, wer da drin ist?«
    »Nein, aber ich hab eine Ahnung.«
    »Ich riskier keine Scheiße auf deine Ahnung hin. Wir machen das nach Vorschrift.«
    »Okay. Du bist der Boss.«
    Schafmann schwieg eine Weile. Er klang beherrscht, als er weitersprach. »Die Anfrage an die Schweizer Kollegen ist raus, aber da rechne ich vor Montag nicht mit einer Antwort. Hast du herausgefunden, was da vorgefallen ist zwischen dem Mädchen und dem Toten?«
    »Sie wollte dazu nichts sagen. Aber ihr Vater hat angedeutet, dass dieser Mensch ihr wohl aufgelauert hat. Wahrscheinlich ist sie von ihm dann ein zweites Mal vergewaltigt worden, und er hat ihr gedroht, das zu wiederholen, wenn sie die Anzeige gegen den Unterwexler nicht zurückzieht. Aber das hat der Vater sich nur zusammengereimt, aus ihrem Verhalten. Unsere Leute auf der Wache haben sich in der Sache auch nicht mit Ruhm bekleckert.«
    »Inwieweit?« Schafmann klang aufgeschreckt.
    »Als sie die Anzeige zurückgezogen hat, muss sich der Kollege ziemlich abfällig geäußert haben, dahingehend, dass man eigentlich wissen müsse, ob man vergewaltigt worden ist oder nicht. Der Vater war ziemlich aufgebracht deswegen.«
    »Wer war das?«
    »Er wollte keinen Namen nennen. Aber das müsste ja festzustellen sein anhand des Vorgangs.«
    »Das schau ich nach.«
    »Deswegen wird sie den Unterwexler auch nicht noch mal anzeigen.«
    »Konntest du ihr nicht zureden?«
    »Das hab ich nicht getan.«
    »Warum nicht?«
    »Du solltest die Frau sehen. Sie ist ein Wrack. Die kann das gar nicht durchhalten. Obwohl es da einen interessanten Punkt gibt: Eine Münchner Anwaltskanzlei hat ihr Unterstützung angeboten. Gratis.«
    »Kennen wir die?«
    »Ich nicht. Rockenhäuser Nowak Fleckenstein. Sagt dir das was?«
    »Nein. Ich frag die Isenwald. Aber wenn die ihr helfen, vielleicht geht es ja dann mit der Anzeige.«
    »Sie will nicht. Punkt.«
    »Wir könnten ein Offizialdelikt draus machen.«
    »Mit ihr als einziger Zeugin? Das geht nicht. Das bringt sie um.«
    »Okay, wenn du das sagst … Ich hab sie ja nicht gesehen.«
    »Wann geht ihr in

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