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Der Hobbit

Der Hobbit

Titel: Der Hobbit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R.R. Tolkien
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plötzlich still. Er dachte auch an die Worte des Bürgermeisters und an das wiedererstandene Thal, das eine Stadt voller goldener Glocken werden konnte, fände er nur die Menschen, die es mit ihm neu aufbauten.
    Aber schließlich nahm er doch noch einmal das Wort: »Jetzt ist keine Zeit für böse Worte, Bürgermeister, auch nicht für gewichtige Erörterungen, wie in Zukunft alles anders werden muss. Wir haben viel zu tun. Ich stehe immer noch in Ihrem Dienst – allerdings kann es sein, dass ich mir später noch mal überlege, was Sie gesagt haben, und mit allen, die mir folgen wollen, nach Norden gehe.«
    Dann ging er fort, um in den Lagern Ordnung zu schaffen und bei der Pflege der Kranken und Verwundeten zu helfen. Der Bürgermeister blickte ihm finster nach und rührte sich nicht vom Fleck. Er setzte sich auf den Boden, bedachte vieles und sagte wenig, außer um Leute herbeizurufen, damit sie ihm ein Feuer anzündeten und etwas zu essen brachten.
    Wohin Bard auch kam, sprachen die Leute von dem riesigen Schatz, der nun unbewacht war. Daraus wollten sie für alles, was sie erlitten hatten, entschädigt werden – und nicht nur das, denn es sollte auch noch einiges an Überschuss bleiben, von dem man sich herrliche Sachen aus dem Süden kaufen könnte. Solche Gedanken munterten die Leute mächtig auf, und das war gut so, denn ihre Lage war übel und die Nacht eisig kalt. Notdürftige Unterkünfte konnten nur für wenige errichtet werden (der Bürgermeister bekam eine), und Nahrung war knapp (selbst der Bürgermeister wurde nicht satt). Viele, die bei der Zerstörung der Stadt unverletzt entkommen waren, starben später an den Folgen der Nässe und Kälte in dieser Nacht oder vor Kummer über das, was sie erlebt hatten; und auch in den nächsten Tagen litten viele an Hunger und Krankheiten.
    Einstweilen trat Bard an die Spitze und regelte alles, wie er es für richtig hielt, doch immer im Namen des Bürgermeisters. Er hatte große Mühe, unter den Leuten Ordnung zu halten und Vorbereitungen zu ihrer Unterbringung und Versorgung zu treffen. Wahrscheinlich wären die meisten Menschen in dem Winter, der nun immer näher rückte, umgekommen, hätte man sie sich selbst überlassen. Aber bald kam Hilfe, denn Bard hatte sofort Eilboten den Waldfluss hinaufgeschickt und den Elbenkönig um Beistand gebeten. Unterwegs begegneten die Boten einem ganzen Heer der Waldelben, das schon auf dem Marsch war, obwohl seit dem Tod des Drachen erst drei Tage vergangen waren.
    Der Elbenkönig hatte die Neuigkeit von seinen eigenen Kundschaftern und von den Vögeln erfahren, die mit seinem Volk befreundet waren und die schon viel von dem, was geschehen war, wussten. An den Grenzen der von dem Drachen verwüsteten Einöde war nämlich alles, was Flügel hatte, in Bewegung geraten. Die Luft war voller kreisender Vogelschwärme, und ihre schnellen Boten flogen in alle Himmelsrichtungen. Überall an den Säumen des Düsterwalds piepste, flötete und zwitscherte es. Bis weit über den Wald hinaus verbreitete sich die Nachricht: »Smaug ist tot.« Das Laub raschelte; neugierige Ohren wurden gespitzt. Noch bevor der Elbenkönig mit seinem Heer aufbrach, war die Nachricht nach Westen bis zu den Kiefernwäldern des Nebelgebirges gelangt; Beorn in seinem Blockhaus hatte sie gehört, und die Orks berieten darüber in ihren Höhlen.
    »Ich fürchte, dies wird das Letzte gewesen sein, was wir von Thorin Eichenschild hören«, sagte der Elbenkönig. »Er hätte doch lieber mein Gast bleiben sollen. Trotzdem, es bläst ein böser Wind«, fügte er hinzu, »der niemandem Gutes bringt.« Auch er wusste von Thrors sagenhaften Schätzen. Und so kam es, dass Bards Abgesandte ihn mit vielen Speerträgern und Bogenschützen schon auf dem Marsch fanden; und die Krähen sammelten sich über ihnen in dichten Schwärmen, denn sie glaubten, dass der Krieg wieder aufflammen werde, den es in dieser Gegend schon lange nicht mehr gegeben hatte.
    Doch auf Bards Ersuchen hin änderte der König seinen Plan, denn er war Herr über ein gutmütiges, hilfsbereites Volk. Er marschierte nicht, wie es zuerst seine Absicht gewesen war, geradewegs zum Einsamen Berg, sondern in aller Eile flussabwärts zum Langen See. Boote und Flöße hatte er nicht genug für sein Heer, darum mussten seine Krieger den viel längeren und beschwerlicheren Weg zu Fuß nehmen; aber was er an Vorräten entbehren konnte, schickte er zu Wasser voraus. Zum Glück sind Elben leichtfüßig, und obwohl

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