Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Hobbknick (German Edition)

Der Hobbknick (German Edition)

Titel: Der Hobbknick (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myk Jung
Vom Netzwerk:
verscheuchen. Da hellte sich die Miene des Hünen auf.
    »Mein Name ist Buene und ich bin nett, obwohl ich womöglich ein bisschen garstig aussehe, und ich wohne in einem Blockhaus«, sprach er und wies in die ihm rückwärtige Richtung. »Weiter hinten in den Feldern, allen Blicken entzogen durch eine echt dichte Hecke. Da hab´ ich ganz brave Haustiere, und denkt nur! die decken mir ab und zu den Tisch! Fast immer ess´ ich nur Honig, wie es auch Kinder gern tun. Wie wär´s, wenn ihr mitkämt? Ich sehn´ mich manchmal danach, unheimlich viele Besucher zu haben, vor allem wenn sie so klein sind wie ihr es seid! Und ich höre mir gern Geschichten an, die ich zunächst gar nicht glauben kann – und dann doch glauben muss, da die Beweislage zwingend ist!« Er sprach da von einer ungewöhnlichen Vorliebe!
    »Wir sollten ihm nicht folgen«, flüsterte Fillhim. »Der kommt mir komisch vor.«
    Allen anderen kam Buene ebenfalls komisch vor, und so beschwichtigten sie den Hünen mit höflichen Ausreden, erzählten ihm eine kurze Geschichte, die ganz unglaubwürdig klang, und holten dann aus ihren Taschen Beweise für deren Richtigkeit hervor. Daraufhin wandten sie sich hektisch Richtung Südwest, winkten dem Hünen von weitem und machten sich auf die Suche nach solchen Wegen, die am schnellsten fortführten.
    Und irgendwann sprach Moin´ zum kleinen Hobbknick: »Übrigens, mir kommt Bifis Mütze eigentlich gar nicht mitternachtsgelb vor, sondern eher hockerbraun…«
    »Das ist seltsam, dass Ihr das sagt, Moin´!«
    »Wieso?«
    »Weil Eure Mützenfarbe hockerbraun ist!«
    »Oh!«, sagte Moin´, aber dann stolperte er über ein Grasbüschelchen.

Elftes Kapitel:
Der Finsterforst
    Die Reisegefährten wanderten durch ein Grasland voller duftender sarhayna -Halme. Und wurde es Nacht, so legten sie sich hin, und wurde es Tag, so standen sie wieder auf. Selten hatte ein Abenteuer irgendwelche Wagemutigen in eine spannendere Phase geführt!
    Einmal sagte Bifi: »In jedem neuen Augenblick ist man älter als je zuvor. Ist euch das eigentlich jemals klar geworden?«
    Die anderen waren womöglich erschreckt, denn so hatten sie die Sache mit dem Leben und seinem erbarmungslosen Zeitstrang vielleicht noch nie betrachtet, und es beschlich sie unter Umständen eine Angst; jedenfalls schenkten sie sich jedwede Antwort und rannten schweigend weiter. Und derweil sie weiterliefen, näherte sich ihnen alsbald wie eine Art dunkle Mauer eine Art dunkle Mauer.
    »Seht!«, rief Ganzhalb aufgeregt und wies mit seiner knotigen Hand nach vorn. »Der Rand des Finsterforsts! Dort drüben! Er ist es tatsächlich!« Dabei lächelte der Graue versonnen, als hätte er sein ganzes Leben lang nur auf diesen Augenblick gewartet. Dann meinte er: »Lasst uns die Stelle finden, wo ein kleiner, ungemein geheim wirkender Pfad in ihn hineinführt! Ein bisschen nach links, wenn ich mich recht erinnere.«
    Nicht lang darauf standen sie vor dem dräuend schweigsamen Waldrand, der wie die düstere Außenwand von etwas noch Düstererem wirkte. Und sie starrten auf Bäume, die vom Sonnenlicht nicht erhellt wurden, selbst jetzt nicht, da es auf sie fiel. Schatten lauerten.

    Und inmitten der Schatten gewahrten sie plötzlich eine herausstakende Nase, zwei lustig funkelnde Augen von Haselnussbraun und einen braunen Hut mit brauner Krempe.
    »Ihr müsst euch nicht nach links wenden, sondern ein bisschen nach rechts!«, rief die Gestalt aus den Halbschatten, und dann trat sie nach vorn. »Also von euch aus. Von mir aus, der ich ja hier aus dem Halbschatten des Finsterforsts trete, müsstet ihr euch nicht nach rechts, sondern ein bisschen nach links wenden!«
    Ganzhalb kniff die grauen Augen zusammen und schnaubte vor sich hin: »Radar-Gast! Der dusselige Zauberer in Braun!«
    Und zu Radar-Gast gewandt rief er: »Radar-Gast! Du dusseliger Brauner. Was willst du denn hier? Wieso verbirgst du dich nicht, wie gewöhnlich, in deinem Vogelhäuschen bei Cotzhobel, he? Du solltest doch in dieser Geschichte gar nicht vorkommen!«
    »Wie immer will der liebe Herr Ganzhalb den Ruhm der Heldenerzählungen für sich ganz allein einheimsen! Typisch!«, krähte Radar-Gast, der Braune Zauberer. »Und der kleine Radar-Gast darf unentwegt die Klappe halten und in der letzten Reihe hocken, wie damals in der Zaubererschule! Und ganz genau deswegen hab´ ich mich in diese Passage reingeschlichen, har! Und das hast du nun davon, Großmaul, und es geschieht dir recht! Außerdem hab´ ich

Weitere Kostenlose Bücher