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Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2

Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2

Titel: Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. R. R. R. Roberts
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unnatürliche emotionale Bindung an einen Untoten ist genau das, was ein Psychiater heilen kann.«
    »Das werden wir ja sehen«, murmelte ich mit zusammengepressten Lippen in der Hoffnung, sie würde mich nicht hören, aber Lobehold hatte ihre Ohren im wahrsten Sinne des Wortes überall. Sie warf mir einen drohenden Blick zu und quetschte sich keuchend durch die Tür. Während sie damit beschäftigt war, sprang Tante Marlen aus ihrem Sessel auf und tänzelte zu mir hinüber.
    »Wir haben dich im Auge, liederlicher Neffe«, sagte sie. »Ein Psychorassist ist genau der Richtige, um dir den Kopf zu waschen.«
    »Ich hoffe, du irrst dich«, erwiderte ich trocken.
    Da Lobehold immer noch damit beschäftigt war, durch die Tür zu gehen, nutzte Marlen die Gelegenheit, um ihre Hand drohend vor mein Gesicht zu halten und damit ihre ganze Verachtung mir und meinem Lebensstil gegenüber auszudrücken. Sie hob die Hand und wedelte mit ihr vor meiner Nase herum, als wäre sie ein Kunstwerk, dessen Betrachtung mir eine außergewöhnliche ästhetische Befriedigung verschaffen sollte. Sie sah zur Tür, die immer noch von Lobehold blockiert war, dann wandte sie sich wieder mir zu und wedelte weiter. Dann sah sie wieder zur Tür – und in diesem Moment machte es Plopp : Tante Lobehold war durch. Seufzend ließ Marlen den Arm sinken. »Auf Wiedersehen, Neffe«, sagte sie. »Mögen deine Pervestigationen bald der Vergangenheit angehören.«
    »Gleichfalls«, erwiderte ich.
    Dann war ich endlich allein. Ich ließ mich auf den Stuhl zurückfallen. Das Gespräch mit den beiden hatte mich mehr als erschöpft. Obwohl sie zwei dumme, voreingenommene alte Schachteln waren, hatten sie mich doch drangekriegt. Ja, hätten sie mich ausgeweidet, mich in Öl gesotten, auf meinen Eingeweiden herumgetrampelt – sie hätten es nicht besser machen können.
    Ich versuchte, das Positive hervorzuheben, aber weder Das Positive noch Das Positive noch D AS P OSITIVE half, meine Stimmung zu verbessern. Also ging ich durch das Wirtshaus zum Tresen und bestellte einen heißen Whisky mit Zitrone. Ich leerte das Glas in einem Zug. »Bingo«, sagte ich mir. »Lass dich von diesen zwei Schrullen nicht ärgern.« Am Ende würde sich bestimmt alles zum Guten wenden – mit der Verfilmung von Der Hobbnix würde ich ein Vermögen machen, mit der Investition in Das Lied vom Bier am Feuer ein zweites Vermögen und mit meiner bald erscheinenden Autobiografie ein drittes Vermögen. Und mit diesen drei Vermögen würde ich den Anteil meiner Tanten an Grabsch-End erwerben – oder wenn sie ihn nicht verkaufen wollten, damit eine neue, viel prächtigere Höhle beziehen. Ja, die Dinge würden gut für mich laufen!
    Ich sollte mich irren. Und wie ich mich irren sollte.
    Da es gerade nicht regnete, machte ich mich schnell auf den Weg nach Hause. Aber kaum hatte ich das Wirtshaus verlassen, schlug mir ein heftiger Schauer entgegen und begleitete mich den ganzen Weg den Hügel hinauf bis zu meiner Tür, die seltsamerweise offen stand.
    Der schreckliche Gedanke schoss mir durch den Kopf, dass meine Tanten das ganze Gespräch nur als Vorwand benutzt haben könnten, um hinter meinem Rücken diesen widerlich-liederlichen Ratzinga zu meiner Höhle zu schicken und meinen geliebten Geist zu exorkizieren. Ich stürzte hinein und rief nach Heinrich.
    Im Wohnzimmer traf ich auf Orson Wels. Er hatte es sich in einem der Sessel gemütlich gemacht, die Schwanzflosse über die Lehne gehängt, und blubberte fröhlich vor sich hin.
    »Bingo, mein Frrreund!«, rief er. »Die Tür war oooffen. Blubb. Ich daaachte, ich komm einfach mal rein.«
    »Sie war nicht offen«, gab ich genervt zurück. Mein Herz hämmerte noch von der Panik, die mich ergriffen hatte.
    »Sie war oooffen, nachdem ich sie geöffnet habe.« Wels grinste mich an. »Üüübrigens, netter kleiner Geist, den Sie hier haben.«
    Ich blickte mich um und entdeckte Heinrich am Bücherregal kauernd. »Gott sei Dank, dir geht’s gut«, sagte ich erleichtert.
    »Er hat keine Angst«, grummelte Heinrich und zeigte mit einem Ektoplasma-Finger auf den Regisseur.
    »Ha, da braucht es mehr als einen Geist, um miiir Angst zu machen«, dröhnte Wels. »Aber ein gutes Äff-Eck, das muss ich sagen. Sollten wir uuunbedingt verwenden.«
    »Womit kann ich Ihnen helfen?«, fragte ich.
    »Bingo, Bongo«, rief er unvermittelt und schüttelte den gewaltigen Fischbauch, sodass der Sessel unter seinem Gewicht ächzte. »Ich hatte eine

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