Eingebung.«
»Oje«, sagte ich, fügte aber schnell hinzu: »Tatsächlich? Großartig!«
»Hm-hm. Ein Hobbnix -Film? Einer?«
»Ja«, nickte ich, ohne zu wissen, warum ich nickte.
»Eeeiner?«, insistierte Wels.
»Ja?«
»Eeeeeeeiner?«
»Mr. Wels, ich verstehe nicht, was …«
»Zwei!«, rief er mit triumphierender Stimme.
Ich sah ihn an. »Zwei?«
»Zwei Filme! Einer wird ein Vermööögen machen. Zwei werden zwei Vermöööögen machen. Bin ich ein Genie oder was?«
»Oder was?«
»Ich haaatte die Eingebung, als ich in meiner Wanne tauchte. Anstatt nur einen Hobbnix -Film zu drehen, teilen wir die Stooory in zwei Hälften. Treten sie kräftig brrreit, sodass sie genau die richtige Länge hat.«
»Sie meinen Läääänge?«
»Yeah, mein Freund, Sie verstehen mich. Ich habe auch schon die Titel. Teil eins: Der Hobbnix . Oder vielleicht: Der Hobbnix – Teil eins . Teil zwei: Der Sohn des Hobbnix schlägt zurück .«
»Aber ich habe gar keinen Sohn.«
»Darum geht es doch nicht.« Wels beugte sich vor und fixierte mich mit seinen kleinen schwarzen Fischaugen. »Kommen Sie schon, geben Sie’s zu, das ist geeenial.«
»Nun ja. Wenn Sie meinen.«
»Genau, geeeenial! Eine Diologie. Denken Sie nur an das ganze Geld. Blubb.«
»Ja, daran denke ich gerne«, sagte ich. »Okay. Und wie läuft es mit der Produktion? Haben Sie alle Schauspieler zusammen? Proben Sie schon? Sind die Requisiten aufgebaut?«
»Bis baaald, mein Freund«, erwiderte Wels und hüpfte schwerfällig den Flur hinunter und zur Tür hinaus.
WILLKOMMEN ZUR MITTE DES BUCHES!
WILLKOMMEN ZU UNSEREM GROSSEN HOBBNIX-PREISAUSSCHREIBEN!!
Ja, ganz richtig: All jenen Leserinnen und Lesern,
die es bis hierher geschafft haben (wozu wir jetzt schon mal herzlich gratulieren, es war ein langer, steiniger Weg), winkt ein echt sagenhafter, unglaublich faszinierender, völlig hinreißender Buchpreis. Beantworten Sie einfach nur folgende Frage:
Wer ist DER MANN, DER FÜR ALL DAS VERANTWORTLICH IST? Ist es
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Und schon geht’s weiter mit dem ölften, äh, elften Kapitel. Es war doch das elfte, oder? Egal. Weiter geht’s! Hurra !
Elftes Kapitel
Ich besuche einen Psychiater
Ich stand mit der Lerche auf, um rechtzeitig den Zug nach Hobbhausen zu erwischen. Unglücklicherweise hatte die Lerche, mit der ich aufgestanden war, verschlafen; vielleicht hatte sie sich die ganze Nacht vergnügt und dabei reichlich Alkohol konsumiert, ja, womöglich war sogar Lerchesde (eine berüchtigte Designerdroge) im Spiel gewesen. Jedenfalls verpasste ich den Zug und musste ein Pferdetaxi mieten, um nach Hobbhausen zu kommen. Es gab keine andere Möglichkeit – sonst hätte ich den Termin nicht einhalten können und juristische Konsequenzen seitens meiner Tanten riskiert. Das alles trug nicht gerade zur Hebung meiner Stimmung bei. »Es ist wirklich höchste Zeit«, sagte ich grummelnd zu dem Kutscher, während wir an Feldern und Hecken und Pfützen vorbeirasten, »dass jemand einen zuverlässigen Wecker erfindet.«
Die Turmuhr schlug gerade neun Uhr, als wir in Hobbhausen ankamen, und ich rannte so schnell ich konnte zur Praxis des Psychiaters. Auf der runden Eingangstür stand in großen goldenen Buchstaben: FREUDO SIGGINS . Es dauerte eine ganze Weile, bis er auf mein Klopfen reagierte, was mir einerseits die Möglichkeit gab, meine Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen. Andererseits ärgerte es mich maßlos, hatte ich mir doch ein Bein ausgerissen (nicht wortwörtlich), um rechtzeitig hier zu sein.
Als er schließlich öffnete, schien er außerordentlich überrascht, mich zu sehen. »Ein Patient? Reden’S kan Schmäh!«
»Ich dachte, wir hätten einen Termin«, erwiderte ich.
Siggins war ein vornehmer älterer Hobbnix mit so breiter wie hoher Stirn und – was ungewöhnlich war für unser Volk – einem seidenweißen, sorgfältig gestutzten Bart, der Kinn, Oberlippe und Wangen bedeckte. Er zog einen kleinen Notizblock aus einer seiner Jackentaschen, blickte darauf und sagte: »Ah, ja! Der Herr Beutlschneider.«
»Beutlgrabscher.«
»Wie bitte?«
»Mein Name lautet Beutlgrabscher.«
Siggins sah erneut auf seinen Notizblock. »Beutlgrabscher, eh klar. I kann mei