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Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2

Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2

Titel: Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. R. R. R. Roberts
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Ich bin es nicht gewohnt, dass jemand einmal ›Ja‹ zu mir sagt.«
    »Na, Ihre Majestät, äh, na, Bingo. Da liegen’S ganz folsch. Wie auch immer, i glaub, dös is a entscheidender Durchbruch. Wie is Ihr Adress?«
    »Wie bitte?«
    »I brauch Ihr Adress, damit i waß, wo i mei Rechnung hinschickn kann.«
    »Ich dachte, meine Tanten kommen für die Therapie auf.«
    »I waß nix von irgendwelchen Tanten. Aber I BRAUCH …« Er hielt einen Moment inne, um des rhetorischen Effektes willen oder weil er einen Krampf hatte. »… dös Göld.«
    »Damit ich das richtig verstehe: Die beiden kommen nicht für die Behandlung auf?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Na schön«, sagte ich. »Grabsch-End, Hoppler-Ahoi!, Aualand.«
    Er schrieb es auf. »Sie erholtn mei Rechnung noch diesen Monat«, sagte er dann. »Sie können’s entweder in Gulden oder in kleinen Beuteln Kokain bezahlen. Letzteres …« Er sah mich hoffnungsvoll an. »… oder Ersteres. Wie’S wolln. Bei der einen Variante könnten wir uns den Mittelsmann sparn, aber die andere is eh auch in Ordnung. Wie auch immer. Baba!«
    Und im nächsten Moment fand ich mich schon auf der Straße wieder und sah zu, wie Siggins’ Tür ins Schloss fiel.
    Leicht benommen wanderte ich daraufhin durch Hobbhausen. Mein erster Kontakt mit der Welt der Psychiatrie war verstörender – und kürzer – gewesen, als ich es erwartet hatte. Aber ich sagte mir, dass das Ganze zumindest sehr interessant gewesen war. Und wenn es meine Tanten davon abhielt, mich aus meiner Höhle zu werfen – um so besser.
    Da ich früh dran war, nahm ich in einem kleinen Biestro eine Mahlzeit ein, das von zwei Biestern geführt wurde, die ihre biestige Vergangenheit hinter sich gelassen und sich ganz der Gastronomie gewidmet hatten. Als mein Bauch gefüllt war und der Wein meine Stimmung etwas angehoben hatte, entschied ich, den nächsten Zug zurück nach Hause zu nehmen.
    Auf dem Weg zum Bahnhof kam ich an einem Wirtshaus vorbei, und an einem der Tische entdeckte ich den Kutscher, der mich hierher gebracht hatte. Ein leerer Humpen Bier stand vor ihm. »Einen schönen Tag, Sir«, rief er mir zu. »Brauchen Sie vielleicht ein Taxi für den Heimweg?«
    »Ich danke Ihnen vielmals«, erwiderte ich, »dass Sie mich hierher gefahren haben. Aber da ich jetzt keineswegs in Eile bin, warte ich gerne auf den Zug. Doch erlauben Sie mir, dass ich Ihnen das leere Glas fülle.«
    »Immer gerne«, sagte er lächelnd. »Das ist sehr nett von Ihnen, Sir. Ich bin ja schon vielen Perversen begegnet, aber Sie, Sir, sind ein wahrer Gentlehobbnix.«
    Ich hatte die Münze, die ich ihm geben wollte, bereits in der Hand, als ich innehielt. »Warten Sie mal. Wie haben Sie mich gerade genannt?«
    »Einen Gentlehobbnix, Sir«, sagte er mit einem kräftigen Nicken. »Und das meine ich auch so.«
    »Nein, nein – davor.«
    »Davor?«, fragte der Kutscher verwirrt.
    »Haben Sie mich einen Perversen genannt?«
    »Oh!« Er grinste mich an. »Das. Ja.«
    »Warum in alles in der Welt nennen Sie mich so?«
    »Pervers? Nun, das ist doch viel höflicher als, sagen wir, kalter Bruder. Meine Mutter hat mich gelehrt, stets höflich zu sein.«
    Ich spürte, wie mir die Röte ins Gesicht schoss. »Woher …«, krächzte ich. »Woher wissen Sie das?«
    »Ah, wir haben hier gerade ein wenig mit Dr. Siggins geplaudert. Er kommt immer hierher, um sich seine drei Bier fürs Mittagessen zu holen. Er hat die Geschichte in der Runde zum Besten gegeben. Was war das für ein Gejohle!«
    Der Kutscher blickte immer noch erwartungsvoll auf die Münze in meiner Hand, aber ich gab sie ihm nicht. Und ich nahm auch nicht seine Kutsche, um nach Hause zu kommen. Ich stapfte zum Bahnhof und kaufte mir ein Ticket. Ich war so wütend, wie nur Jürgen Klopp wütend sein kann. Also seeeehr wütend. Ja, auf der ganzen Heimfahrt dampfte ich geradezu vor Wut.
    Als ich zurück in meiner Hobbnixhöhle war, lief ich sofort ins Arbeitszimmer und schrieb einen Brief.
    Sehr geehrter Doktor Siggins,
    nach unserem Gespräch habe ich herausgefunden, dass Sie die ärztliche Schweigepflicht verletzt und einem Wirtshaus voller Fremden meine intimsten Geheimnisse erzählt haben. Dieser Vertrauensbruch ist unverzeihlich. Ich setze Sie hiermit in Kenntnis, dass ich jegliche Beziehungen zu Ihnen abbreche und die Therapie beende.
    Ich fügte Mit freundlichen Grüßen, Bingo Beutlgrabscher hinzu, hatte aber nicht das Gefühl, dass das den richtigen Ton traf. Also machte ich Mit

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