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Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2

Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2

Titel: Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. R. R. R. Roberts
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unfreundlichen Grüßen daraus. Das wiederum wirkte etwas kindisch. Ich dachte kurz nach und entschied mich für Mit gleichgültigen Grüßen .
    Noch während ich den Brief schrieb, kam Heinrich hereingeflattert und beobachtete mich mit kühlem Interesse von der Decke aus. »Das Treffen mit dem Seelenklempner ist offenbar nicht gut gelaufen«, sagte er.
    » Doktor Siggins«, erwiderte ich und betonte dabei den medizinischen Titel, als würden sich die Buchstaben nach rechts lehnen, »ist der Meinung, dass ich nur aus einem Grund mit dir zusammen bin: Weil ich damit mein chronisch banales und ereignisloses Leben kompensieren will.« So energisch wie möglich – natürlich nicht so energisch, dass das Papier zerriss – faltete ich den Brief und steckte ihn in einen Umschlag.
    »Hm«, sinnierte der Geist, »da könnte was dran sein.«
    »Jetzt fang du nicht auch noch an«, zischte ich.
    »Komm schon, Bin-Bin. Einer der Gründe, warum du mich liebst, ist, weil ich dich in Angst und Schrecken versetze. Und warum hast du dieses Bedürfnis nach Angst und Schrecken? Weil dein Leben hier so langweilig ist.«
    Ich lehnte mich seufzend in meinem Stuhl zurück. »Aber darum geht es doch gar nicht. Er ist Psychiater. Er hat mein Vertrauen missbraucht. Ich habe ihm von meiner Beziehung mit einem Geist erzählt – und er hat es in die ganze Welt hinausposaunt.«
    »Aber du solltest ihm dankbar sein. Wolltest du denn nicht, dass die ganze Welt davon erfährt? Du willst nicht länger mit einer Lüge leben, hast du gesagt – und ich will nicht länger mit einer Lüge tot sein. Es gibt nichts, wovon wir uns schämen müssen.«
    »Wo für wir uns schämen müssen«, korrigierte ich ihn schmollend.
    Er zuckte mit den Achseln. »Du nimmst es doch in deine Autobiografie auf, oder?«
    »Darum geht es nicht«, beharrte ich. Heinrichs Gefühllosigkeit ärgerte mich. Sie war geradezu … gefühllos.
    »Um was geht es dann?«
    »Ach, lass mich in Ruhe!«, rief ich und stapfte aus der Höhle, um den Brief einzuwerfen.

Zwölftes Kapitel
    Es läuft wirklich nicht gut für mich
    In den folgenden Tagen war die Atmosphäre in unserer Höhle reichlich frostig. Nicht angenehm frostig – also nicht so, wie wenn Heinrich mir den Schreck in die Glieder jagt, mein Herz mit Grauen füllt und meinen Atem zu klirrenden Wolken gefrieren lässt. Nein, die Höhle war erfüllt vom geronnenen Missmut unserer nicht zu Ende geführten Auseinandersetzung. Hätten wir uns wenigstens richtig gestritten, uns angeschrien, ordentlich Dampf abgelassen, dann hätten wir auch, wie es sich zwischen Hobbnix und Geist gehörte, tollen Versöhnungssex gehabt. So jedoch schlichen Heinrich und ich mürrisch durch die Höhle und gingen uns aus dem Weg. Es war kindisch, aber so war es eben.
    Ich versuchte, an meiner Autobiografie weiterzuschreiben, doch die Worte weigerten sich herauszukommen. Also saß ich einfach nur in meinem Arbeitszimmer und starrte das weiße Blatt Papier an, bis es zurückstarrte.
    Klopf-klopf-klopf. Da war jemand an der Tür.
    Vermutlich der Postbote. Ich trottete den Flur hinunter. Der seltsame Geruch in der Luft hätte mich eigentlich schon darauf hinweisen müssen, wer mich da besuchte, noch bevor ich die Tür öffnete, aber ich war viel zu sehr mit meinem Selbstmitleid beschäftigt, um ihn wahrzunehmen.
    Draußen im hellen Licht der Sonne stand der Landstreicher, dem ich vor einer Woche begegnet war – der alte, verwitterte Kerl, der sich Graham nannte.
    »Ah, der Gärtner«, sagte ich unangenehm überrascht. »Was wollen Sie?«
    »Es hat sich unauslöschlich eingeprägt, Maann«, murmelte er geheimnisvoll, den starren Blick auf irgendetwas hinter mir gerichtet.
    »Das einzige, was sich hier unauslöschlich eingeprägt hat«, erwiderte ich schlagfertig, »ist der Gestank von Koanabis und Schweiß. Sind Sie hier, um zu betteln? Ich habe kein Geld für Sie. Verlassen Sie bitte mein Grundstück.«
    »Die Bäume«, murmelte Graham. »Du musst mit den Bäumen sprechen, Mann.«
    »Sprechen Sie doch mit den Bäumen – und lassen Sie mich in Ruhe.« Ich knallte die Tür zu.
    Ich wollte gerade wieder zurück in mein Arbeitszimmer, als Grahams Stimme durch die geschlossene Tür drang. »Ist Heinrich zu Hause?«, fragte er.
    Ich blieb stehen. Dann drückte ich mein Ohr an die Innenseite der Tür. »Woher kennen Sie Heinrich?«, rief ich.
    »Zauberer, Mann«, kam es durch das Holz. »Ich weiß . Graham der Grüne, Mann.«
    Ich war viel zu schlecht gelaunt,

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