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Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2

Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2

Titel: Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. R. R. R. Roberts
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brachte den Vulkan in mir endgültig zum Ausbruch. Wie konnte es dieses Stück Papier nur wagen, sich meinem Willen zu widersetzen? Ja, ich würde es ungespitzt in den Papierkorb rammen, ob es ihm gefiel oder nicht . Ich würde es dem verdammten Papierkorb ins Maul stopfen!
    Ich ging auf das Papier zu, aber bevor ich danach greifen konnte, stolperte ich über den Eimer und schlug mit dem Gesicht voran auf dem Boden auf, sodass sich meine untere Zahnreihe in die obere Lippe bohrte. Gleichzeitig schwappte das ganze seifige Wasser über mich hinweg.
    Ich setzte mich auf. Meine Lippe blutete. Ich war – ich gebe es offen zu – den Tränen nahe. Wieder klopfte es an der Tür. »Verschwinden Sie, Postbote!«, rief ich.
    »Bin isch Postbote oder was?«, kam es von der anderen Seite der geschlossenen Tür.
    »Verschwinden Sie, stinkender Landstreicher!«
    Eine kurze Pause, dann: »Aber isch hab Eau de Gnom drauf.«
    Stöhnend rappelte ich mich auf, wobei ich das Blut in meinem Mund schmeckte, und öffnete die Tür. Es war Til.
    »Stör isch disch beim Baden, Alda?«, fragte er, als er sah, dass ich klatschnass war und auf den Boden tropfte.
    »Du siehst doch«, erwiderte ich, »dass ich angezogen bin.«
    »Korrekt.«
    »Ich nehme wohl kaum ein Bad, wenn ich angezogen bin.«
    »Hey, wie sonst?«
    Ich dachte darüber nach. »Willst du damit sagen, dass Zwerge angezogen baden?«
    »Korrekt, Alda, isch schwör. Wir ham auch so konkrete …«
    »Schon gut, Til«, sagte ich mit müder Stimme. »Was willst du?«
    »Isch, äh, hab krass schlechte Nachrichten.«
    »Und zwar?«
    »Die Palantefau-Serie«, seufzte er.
    Es half wohl nichts, ich musste ihn hereinlassen. Er machte es sich im Wohnzimmer gemütlich, während ich mir trockene Sachen anzog. Dann setzte ich mich ihm gegenüber.
    »Des war so klar, Alda«, sagte er. »Von dem Moment an, als Dieter den Namen von der Serie geändert hat, weisstu? Isch mein, da geht’s um Bier, also um misch. Isch sag, des geht so net, aber der kriegt voll den Anfall, ey.«
    »Er hat den Namen der Serie geändert?«
    »Isch schwör, Alda. Die heißt jetzt Nackte Lesbierinnen in kritischem Dialog . Isch sag, das is ein bescheuerter Name. Endbescheuert! Isch mein, wer will sich’n so was anschaun?«
    »Das fasse ich einfach nicht«, sagte ich mehr zu mir selbst als zu Til.
    »Und dann hat er alle männlichen Schauspieler gefeuert und so. Weil die passen nicht mehr in das künstlerische Konzept von NLKD . So heißt das jetzt bei dem, Alda: NLKD . So Akronyme sind voll das Ding, sagt er.«
    »Aber unsere Investition ist doch sicher, oder?«, fragte ich leicht nervös.
    »Sicher wie nur sonst was«, strahlte Til mich an. »Krass sicher, Alda! Wobei, man kann jetzt net ganz genau sagen, wie sicher ›sonst was‹ so is, weisstu?«
    »Sag mir einfach die Wahrheit.«
    »So Wahrheit und so? Hm. Alda, wo soll isch da anfangen?«
    Nach und nach erfuhr ich Folgendes: Die Produktionsfirma hatte die Serie gekippt, weil sie angeblich nur für ein Nischenpublikum geeignet war. Also hatte Dieter seine eigene Firma gegründet: HBO ( Hot Bottoms Only ) . So weit ich es verstand, war die Idee dabei, sich auf weibliche Hintern zu konzentrieren, vor allem auf solche Hintern, die so unnatürlich heiß waren, dass sie durch das Ablegen der Kleidung gekühlt werden mussten. Und wenn das nicht funktionierte, würde der Hintern mit kaltem Wasser abgespritzt und mit Eiswürfeln abgerubbelt. Und so weiter. Das alles sollte professionell aufgezeichnet und dann gesendet werden.
    »Unsere Investition , Til«, fragte ich besorgt. »Was ist mit unserem Geld?«
    »Äh, ja, das Ding is – die Schauspieler waren jetzt mehr so unglücklich, weil man sie entlassen hat. Die haben Dieter korrekt verklagt. Und der Richter hat Dieter so Schadensersatz zugesprochen.«
    »Er hat Dieter Schadensersatz zugesprochen?«
    »Korrekt, Alda. Des hat Mark und ›Mister‹ Bean krass angepisst, und die ham Dieter krass Schaden gemacht, Alda. Da brauchte er die Kohle von der Serie wegen fett Krankenhausrechnung und so.«
    Ich lehnte mich zurück. Mir war schwummrig, in meinen Ohren fiepte ein heller Ton, und meine Arme fühlten sich leicht taub an. »Du willst damit also sagen, dass ich alles verloren habe.«
    »Nein, nein, Alda. Isch mein, du hast jetzt net gleich so hundert Prozent verloren.«
    »Nun, das ist ja eine halbwegs gute Nachricht. Wie viel habe ich denn verloren?«
    »Neunzig Prozent.«
    Das war eine bittere Pille, aber ich beschloss,

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