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Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2

Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2

Titel: Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. R. R. R. Roberts
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kippte er zur Seite und fiel auf den Boden. »… men.« Er blieb liegen und starrte in den Himmel.
    Ich hatte wirklich keine Zeit für diesen Unsinn. So schnell, wie mich meine kurzen Beine trugen, lief ich den Hügel zu meiner Höhle hinauf. Es stimmte: Vor meinem Gartentor hatte sich eine Menge versammelt. Ich sah den Zwergeninspektor, dessen Name mir in meinem bierverhangenen Zustand nicht einfallen wollte, ein halbes Dutzend seiner Leute und eine stattliche Anzahl Hobbnixe aus dem Ort. An ihrer Spitze Tante Lobehold.
    »Da ist er!«, rief sie und deutete auf mich.
    »Was ist hier los?«, keuchte ich. Ich war vom Aufstieg ganz außer Atem.
    Heftiges Murmeln lief durch die Menge. »Was hat er gesagt?« – »Wie? Was?« – »Hat er gestanden?«
    Ich atmete ruhig ein und versuchte es noch einmal: »Was ist hier los ?«
    »Lauter, Perversling«, rief jemand.
    Plötzlich hatte ich das dringende Bedürfnis, mich hinzusetzen, und da ich keinen Sinn darin sah, mich durch die Menge zu kämpfen, nur um in meinen Garten zu kommen, ließ ich mich einfach auf der anderen Seite des Weges am Rand des Weizenfeldes nieder. Es schien mir eine gemütliche Stelle, wie ein kleiner weicher Erdhügel oder so etwas. Aber eigentlich war es egal, was es war, solange ich nur meine Beine ausstrecken und zu Atem kommen konnte.
    Lobehold stapfte zu mir hinüber, wobei ihr Rock auf alarmierende Weise raschelte. »Wo ist deine Tante?«, verlangte sie zu wissen.
    »Du bist meine Tante«, erwiderte ich. »Und du stehst gerade vor mir.«
    »Du weißt ganz genau, dass ich von Marlen spreche.«
    »Marlen? Ich habe keine Ahnung, wo sie ist.«
    Inspektor Barnabas tauchte neben Lobehold auf. »Bingo, alter Freund«, sagte er. »Ich habe eine Ladung.«
    »Eine Ladung?« Die Gedanken wirbelten nur so durch mein benebeltes Gehirn. Eine Ladung Bierfässer? Eine Ladung Baumstümpfe? Eine Ladung Exorkistenköpfe?
    »Äh, eine Vorladung, meine ich. Um genauer zu sein: einen Haftbefehl.«
    »Haftbefehl?«, murmelte ich matt.
    »Ja, für Sie.«
    »Für mich?«
    Er nickte.
    »Lenk nicht ab, Neffe«, schnappte Lobehold. »Ich will wissen, wo Marlen ist. Was hast du mit ihr gemacht?«
    »Ich habe gar nichts mit ihr gemacht«, erwiderte ich und sah Barnabas an. »Einen Haftbefehl wofür?«
    »Mord«, sagte er. »Widerwärtiger, hinterhältiger Mord.«
    Mein Kopf drehte sich. Ich meine: bildlich gesprochen. Nicht dass Sie glauben, mein Schädel hätte eine 360°- Grad-Drehung gemacht wie in diesen Horrorfilmen. Nein, meine mentale Orientierung vollzog ein bedeutendes, um nicht zu sagen verheerendes Wendemanöver. »Sie wollen mich wegen Mordes verhaften? Das glaube ich einfach nicht.«
    »Ratzinga hat mir erzählt, dass du versucht hast, ihn zu töten«, heulte Lobehold. »Und jetzt ist er tot! Was sagt uns das? Es sagt uns, dass du es ein zweites Mal versucht hast – mit Erfolg!«
    »Aber das habe ich nicht. Ich meine, ja, ich habe es versucht . Aber nur, weil er meinen geliebten Geist exorkiziert hat.«
    Die Menge zuckte zusammen wie ein einziger Mann, als sie das hörte. Einer von ihnen schrie »Ihhh«, und sogar in meinem von Trauer und geistiger Verwirrung geprägten Zustand wurde mir klar, dass ich hier kein Mitleid zu erwarten hatte.
    »Ich habe ihn nicht getötet«, sagte ich. »Ihr müsst mir glauben! Bis vor einigen Minuten wusste ich gar nicht, dass er tot ist.«
    »Die Indizien sind eindeutig«, sagte Barnabas und schüttelte schwermütig den Kopf, als würde er damit den Fall endgültig abschließen.
    »Ist das alles, was Sie haben? Indizienbeweise?«
    »Indizien sind die besten Beweise«, erklärte der Inspektor. »Sie deuten in Richtung der Beweise und sagen: Da sind die Beweise. Deshalb nennt man sie ja auch so.«
    »Nein«, sagte ich. Es gelang mir nur schwer, nicht verzweifelt zu klingen. »Ganz und gar nicht. Indizien sind lediglich Vermutungen und Unterstellungen. Was Sie für eine Anklage brauchen, ist ein handfester Beweis .«
    »Vermutungen und Unterstellungen, hm?« Barnabas nickte. »Wer hätte gedacht, dass wir den Fall so schnell lösen …«
    »Schluss jetzt!«, kreischte Lobehold. »Ich will endlich wissen, wo Marlen ist.«
    »Keine Ahnung«, entgegnete ich. »Wieso glaubst du, ich wüsste es?«
    »Sie ist heute früh hier heraufgekommen, um dich zur Rede zu stellen. Seither hat sie niemand mehr gesehen.«
    »Nun«, sagte ich und rappelte mich mühsam auf. Es war besser, Lobeholds lächerliche Anschuldigung stehend abzuwehren. »Ich

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