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Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2

Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2

Titel: Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. R. R. R. Roberts
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weiß nicht, wo sie ist.« Ich sprach bewusst laut, damit mich die ganze Menge hören konnte. »Es sei denn …« Plötzlich hatte ich ein mulmiges Gefühl im Magen. »… es sei denn …« Ich sah nach unten. »… ich hätte gerade, rein zufällig , auf ihrer Leiche gesessen.«
    Lobehold gab einen Schrei von sich, der wie eine Schiffspfeife klang. Die Menge rief kollektiv »Ahhh« und machte einen einzigen, perfekt koordinierten Schritt rückwärts.
    Ich hatte mich nun zur Gänze erhoben. Ohne es zu bemerken, hatte ich auf dem leblosen Körper meiner Tante gesessen. Dort lag sie: inmitten des Weizens, direkt gegenüber meiner Höhle.
    Barnabas Gehilfen hoben sie hoch und trugen sie auf den Kiesweg. Ihre Augen waren schmale Schlitze, die Lippen waren zusammengepresst. Eigentlich sah sie nicht viel anders aus als in lebendigem Zustand. Außer dass ihr Körper an unzähligen Stellen von spitzen Weizenstängeln durchbohrt war – der Mörder hatte sie damit entweder wie mit einem Messer erstochen oder wie mit Dartpfeilen beworfen.
    Zwergeninspektor Ahzgnza Khazazdzaz – genau, so hieß er – trat vor. »Bingo Beutlgrabscher«, sagte er mit voluminöser Stimme. »Im Gnomen des Gesetzes verhafte ich Sie wegen Mordes an Azhgnha Khzazzdz.«
    »Nein«, meldete sich Barnabas und versuchte, den Zwerg zur Seite zu drängen. » Ich verhafte ihn im Gnomen des Gesetzes.«
    »Sie können ihn nicht im Gnomen des Gesetzes verhaften«, erwiderte der Zwergeninspektor. »Das können nur Zwerge.«
    »Im Namen des Gesetzes«, korrigierte sich Barnabas. »Das wollte ich sagen.« Er sah mich an. »Bingo Beutlgrabscher, ich verhafte Sie im Namen des Zwerges, äh …«
    »Gesetzes?«, schlug ich vor.
    »Gesetzes«, bellte Barnabas. »Gesetzes, Gesetzes, Gesetzes. Wegen Mordes an Samuel Grünspan, Schorsch Ratzinga und Marlen … Marlen … Wie war ihr Nachname?«
    »Dietrich natürlich«, zischte Lobehold. »Geborene Beutlgrabscher.«
    »Tun Sie das bitte nicht«, jammerte ich.
    »Marlen Dietrichnatürlich«, schloss Barnabas. »Sie haben das Recht, die Aussage zu verweigern, aber alles, was Sie aussagen, sollten Sie etwas auszusagen haben, was Sie nicht müssen , aber wenn Sie das Bedürfnis haben, etwas auszusagen … Warten Sie, ich habe den Faden verloren.«
    »Ich bin unschuldig«, rief ich.
    »Ich muss nachdrücklich darauf hinweisen«, meldete sich der Zwergeninspektor, »dass der Mord an einem Zwerg in meine Zuständigkeit fällt.«
    »Er hat nur einen Zwerg ermordet«, erwiderte Barnabas. »Aber drei Hobbnixe. Also habe ich dreimal mehr Recht, ihn zu verhaften als Sie.«
    »Ich habe niemanden ermordet«, protestierte ich.
    »Hm.« Der Zwergeninspektor kratzte sich am Bart. »Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Ich verhafte ihn, bringe ihn in die Zwergenrepublik Khazadztan, werfe ihn in das Bodenlose Verlies von Murks, unterziehe ihn unseren traditionellen Verhörmethoden – und Sie können ihn danach haben.«
    »Hm.« Barnabas rieb sich am Kinn. »Ich mache Ihnen einen Gegenvorschlag. Wir stecken ihn in das Gefängnis von Hoppler-Ahoi!, das durchaus einen Boden hat, und stellen ihn vor Gericht. Sie können ihn danach haben.«
    Für einen Moment sah es so aus, als würde die Angelegenheit in einer diplomatischen Sackgasse feststecken. Doch es dauerte nicht lange, da erzielten die beiden pflichtbewussten Gesetzeshüter eine Einigung: Ich würde in das Gefängnis von Hoppler-Ahoi! gebracht werden, und gleichzeitig sollten die Behörden des Aualands Verbindung mit dem Botschafter der Republik Khazadztan aufnehmen, um zu klären, wer nach internationalen Vereinbarungen das Recht hatte, mich zuerst vor Gericht zu stellen.
    Man konnte wirklich nicht sagen, dass die Woche gut für mich verlaufen war. Ganz im Gegenteil: Sie hatte schlecht begonnen, war immer schlechter geworden und hatte schließlich den schlechtesten aller möglichen Zustände erreicht. Und dann, in einer überraschenden Wendung, hatte sie unter Beweis gestellt, dass es noch schlechter ging.

Vierzehntes Kapitel
    Das lange, viel zu lange Käfig-Kapitel (zu lang für mich, wohlgemerkt)
    Ich wurde den Hügel hinuntergebracht und in eine Zelle gesperrt. Um genau zu sein: in einen Käfig. Denn in Hoppler-Ahoi! wurden die Gefangenen üblicherweise in einem fünf Meter hohen rechteckigen Käfig auf dem Platz vor dem Polizeirevier untergebracht. In diesem Eisenverschlag befand sich nicht mehr als eine Holzpritsche, aber wenigstens hatte mir Barnabas aus alter Verbundenheit eine

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