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Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2

Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2

Titel: Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. R. R. R. Roberts
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Badezimmerspiegel.«
    »Ich habe sie aber geschrieben!«
    »Wirklich in Blut? Oder hast du sie einfach in den Spiegelbeschlag geschrieben? Das hast du schon öfter gemacht, weißt du? Unheimliche Botschaften im Beschlag auf dem Badezimmerspiegel hinterlassen.«
    »Wo ist denn da der Unterschied? Blut. Beschlag. Beides sind Körperflüssigkeiten.«
    »Da ist ein großer Unterschied.«
    Er sah mich an, als hätte er irgendeinen Idioten vor sich. »Ich glaube, du übersiehst das Eigentliche, Bingo. Das Eigentliche! Das Ende der Welt!«
    »Oh«, erwiderte ich. »Das sagst du nur, um dich aus der Affäre zu ziehen. Du weißt, dass du mir eine anständige Nachricht hättest hinterlassen müssen. Der Beschlag auf einem Spiegel hält sich nur für wenige Minuten, weißt du das nicht?«
    »Das Ende der Welt«, rief Heinrich. »Geht das nicht in deinen Dickkopf?«
    »Besser ein Dickkopf als …« Ich suchte nach dem geeigneten Wort. »… als, äh, besser als … Du bist ein Dickkopf! Dickkopf! Dickkopf!«
    »Jungs«, meldete sich Graham mit schwerer Stimme. »Das bringt doch nichts!«
    »Mein Zauberer-Freund hier hat recht«, sagte Heinrich und sah mich scharf an.
    »Er ist wirklich ein Zauberer?«, fragte ich verblüfft.
    »Natürlich ist er das«, schnappte Heinrich. »Also, wirst du uns jetzt helfen? Oder willst du hier sitzenbleiben, während die Welt untergeht?«
    »Du sagst das«, erwiderte ich durch meine zusammengebissenen Zähne, »als hätte ich eine Wahl.«
    »Es ist doch nur ein Eisenkäfig.«
    »Nur!«
    »Eisen ist der Leichnam des Eisenerzes«, erläuterte Heinrich sachlich. »Das Erz lebt im Boden, bis die Bergleute es herausreißen und töten, um eine solch skelettartige Struktur zu erbauen wie diesen Käfig. Aber wo ein Leichnam ist, ist auch ein Geist.«
    »Du willst damit sagen, dass dieser Käfig seinen eigenen Geist hat?«
    »Alles hat seinen eigenen Geist. Aber wenn wir uns nicht beeilen, dann wird die ganze Welt bald nur noch ein Geist sein. Weil alle Lebewesen darin getötet werden.«
    »Und warum sollte dich das stören? Es sind doch nur Lebe wesen.«
    »Machst du Scherze? Hier ist es schon überfüllt genug! Also, nicht dass du mich falsch verstehst, ich bin nicht gegen jede Art von Einwanderung. Ich bin ja kein Rassist. Nun, vielleicht bin ich ein bisschen ein Rassist, wenn es um die Lebenden geht. Aber willst du mir das zum Vorwurf machen? Die Lebenden sind wirklich grauenhaft.« Er sah mein zorniges Gesicht. »Äh, Anwesende natürlich ausgeschlossen. Wie auch immer. Die Sache ist, dass wir einfach keinen Platz für einen schlagartigen Zustrom von hunderttausenden neuen Geistern haben. Wir müssen diese Katastrophe verhindern. Bist du auf meiner Seite?«
    »Wenn ›Durch Käfigstangen von dir getrennt‹ als ›Auf deiner Seite‹ gilt – dann ja.«
    »Pff!«, machte Heinrich. »Graham?«
    Der Zauberer trat einen Schritt nach vorne. »Bazinga!«, rief er und schüttelte die rechte Hand. »Oh, sorry. Falsche Hand.« Er wiederholte den Zauberspruch und schüttelte die linke Hand. Nichts geschah. »Hm, seltsam. Bazinga!« Dieses Mal schüttelte er das rechte Bein – oder um genau zu sein, bewegte er es ruckartig nach vorne. »Okay, Mann«, murmelte er. »Nach dem Ausschlussverfahren … Bazinga!« Er schüttelte sein linkes Bein.
    Die Stangen meines Käfigs begannen zu zittern, als würden sie von einem Erdbeben geschüttelt. Dann machte es laut Plopp , das Dach flog weg und die Stangen kippten nach außen wie die Blüten einer metallischen Blume.
    »Ich bin …«, rief ich. Ich wollte den Satz mit dem Wort »frei« vervollständigen, aber Graham, der plötzlich eine völlig unerwartete Kraft und Schnelligkeit an den Tag legte, stürzte sich auf mich. Wir fielen zu Boden und rollten zur Seite – gerade noch rechtzeitig, um dem schweren Holzdach auszuweichen, das auf den Ort hinunter krachte, an dem ich die letzten drei Wochen verbracht hatte.
    »Danke«, keuchte ich. Dann setzte ich mich im gespenstischen Licht der Dämmerung auf und fragte: »Könntet ihr mir jetzt bitte sagen, worum es hier eigentlich geht?«
    44 Meinen nachträglichen Recherchen zufolge stammt das ursprüngliche Zitat von dem berühmten Zellbiologen I.Q. Saruman-Sielmann, als er erstmals durch eines dieser magischen Mikroskope einen Blick auf den Gegenstand seiner Forschung warf: »Soma und auch ein Kern!«
    45 Anderen Quellen zufolge geht der Spruch auf einen Ausruf Freudo Siggins’ zurück, den er tat, als er einmal die

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