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Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2

Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2

Titel: Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. R. R. R. Roberts
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Schweiz besuchte und in einem dortigen Supermarkt sein Lieblingsgeschirrspülmittel entdeckte: »Somat gibt’s auch in Bern!«**
    ** Wir würden ja gerne mit diesen albernen Fußnoten aufhören, aber wenn wir bis zum Ende des Jahres die fünfzig vollkriegen, hat uns die Gesellschaft zur Fuß- und Fußnotenpflege e. V. eine Gratis-Pediküre versprochen.

Sechzehntes Kapitel
    Der Unt und ich
    »Bingo«, sagte Heinrich. »Ich bin ein Geschöpf der Magie. Ich habe Dinge gesehen, die ihr Hobbnixe niemals glauben würdet. Gigantische Schiffe, die brannten, draußen vor der Schulter des Oberon. Und ich habe blaue Birnbäume gesehen, direkt am Brunnen vor dem Tannenzäpfle-Tor. All diese Momente werden verloren sein, so wie Tränen im Regen … Aber wie dem auch sei, ich weiß Dinge. Und die Dinge, die ich weiß, sind furchtbare Dinge – grässliche, schreckliche Dinge. Ende-der-Welt-Dinge.«
    »Und was sind das für Dinge?«
    »Das solltest du direkt von der Quelle erfahren. Lass uns einen Spaziergang durch den Wald machen.«
    »Ich habe noch nie eine sprechende Quelle getroffen«, sagte ich aufgeregt.
    »Ich meine das nicht im wörtlichen Sinne«, erklärte Heinrich. »Ich bringe dich nicht zu etwas so exotischem wie einer sprechenden Quelle.«
    »Sondern?«
    »Keine Quelle, sondern Bäume. Und sie sprechen nicht – sie gehen.«
    »Sie quellen auf?«, fragte ich. Sie müssen das verstehen: Ich hatte drei Wochen in einem Käfig verbracht mit nichts anderem als meinem bemitleidenswerten Ich als Gesprächspartner. Es fiel mir schwer, klar zu denken.
    »Vergiss die Quelle «, sagte Heinrich entnervt.
    Jedenfalls, es war eine große Freude, nach all der Zeit endlich aus dem Käfig raus zu sein! Während die Sonne aufging und ihre rotgoldene Pracht über das Land ergoss, folgte ich Heinrich und Graham über den Polizeihof und dann die verlassene Hauptstraße von Hoppler-Ahoi! hinunter. Als wir den Ort auf der anderen Seite wieder verließen, leuchtete das Licht bereits grün auf den Feldern, ließ die Bäume und Hecken in smaragdenen Glanz erstrahlen und versprach einen wunderbar windigen Morgen. Starenschwärme zogen, vom Wind getrieben, über den Himmel. Als wir am Courvoisier-Fluss vorbeikamen, glitzerte die Sonne wie unzählige Glühwürmchen auf der Wasseroberfläche. Und am Horizont versteckte das Nobelgebirge seine Spitzen in den weichen Falten der Wolken.
    Wir gingen in Richtung Wald. Heinrich schwebte voran. Zuweilen wurde sein durchsichtiger Körper vom Licht der Sonne überstrahlt, aber die weiße ektoplasmatische Wolke um seinen Kopf war stets zu erkennen. Links von uns stakste Graham, der schäbige Zauberer. Er schien in seinen Gedanken verloren zu sein (oder einfach nur verloren). Schon bald erreichten wir den Wald.
    »Ich warte mal hier«, erklärte Graham, ließ sich am Waldrand auf dem Boden nieder und zog eine verschmutzte Pfeife aus seiner Jacke.
    »Sie kommen nicht mit?«, fragte ich.
    Er nickte in Richtung Wald. »Das ist Niemandsland, Mann. Land. Mann.« Er nickte wieder und fügte hinzu: »Die Welt des Schmerzes, Mann.«
    »Ist es … gefährlich?«
    »Natürlich ist es gefährlich«, sagte Heinrich. »Komm jetzt!«
    Und so wagten wir uns in den Schatten der Bäume, erst in den Schatten, den die Baumkronen am Rand des Waldes warfen, dann in den tiefen, stillen Schatten des Waldinneren. In der Düsternis gab Heinrich ein fahles Licht von sich und war so deutlich sichtbar.
    Nach einer Weile kamen wir auf eine Lichtung. Sie beschrieb einen so perfekten Kreis, dass es fast schien, als wären die Bäume zurückgewichen, um einen Ring um den riesigen Baum zu bilden, der in der Mitte stand. Der Baum breitete hoch über uns sein Dach aus, dass man den Eindruck hatte, sein Stamm würde an einer Art überdimensionalen Kropf leiden. Ich blickte auf und war überwältigt von seiner enormen Größe – wie ein hölzerner Atlas trug er das Gewicht des Himmels auf seinen Schultern.
    »Das ist ja mal ein Baum«, bemerkte ich. »Ist das eine Eiche?«
    »Nicht ganz«, erwiderte Heinrich mit ehrfürchtiger Stimme. »Ein Verwandter der Eiche, könnte man sagen.«
    »Was ist es dann?«
    »Ein Unt.«
    »Und was?«
    »Nein, kein und – ein Unt. Mit t.«
    »Ein und mit Tee?«
    »Nein«, rief Heinrich. »Noch mal zum Mitschreiben: Ein … Unt .«
    »Ist das ein Rätsel? Was ist keine Eiche und kommt nachmittags zum Tee?« Meine Albernheit ließ sich wohl dadurch erklären, dass ich mich in dem ganzen Grün zunehmend unwohl

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