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Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2

Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2

Titel: Der Hobbnix - Die große Tolkien-Parodie 2: Hobbnix 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. R. R. R. Roberts
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Bunya-Bunyas …«
    »Bäume«, unterbrach ich. »Schon klar.«
    »Äh, ja, der Krieg dauerte viele Jahre. Millionen starben. Das ist der Grund, warum unsere Welt so … nun, unter bevölkert ist. Noch Jahrhunderte später haben wir immer noch nicht den Vorkriegsstand erreicht, was die Einwohnerzahl betrifft. Aber wie auch immer, das Wurzelvolk hatte das gesamte Land besetzt. Man konnte über keine Wiese gehen, ohne Gefahr zu laufen, von langen Grashalmen erwürgt zu werden. Armeen von feindlichen Bäumen marschierten über die Felder und rissen jedes Lebewesen, dem sie begegneten, in Stücke. Rosenbüsche jagten ihre Opfer wie Greifvögel und bohrten ihre Nadeln in das weiche Fleisch. Es war ein Gemetzel – ein einziger, gigantischer Tag des fleischlosen Gerichts. Die Völker Obermittelerdes standen vor der völligen Auslöschung. Doch dann wurden sie gerettet.«
    »Wie?«
    »Durch Magie. Das war unser einziger Vorteil gegenüber dem Wurzelvolk – wir hatten magische Kenntnisse und sie nicht. Und so kämpfte sich ein mächtiger Kriegermagier seinen Weg in das Herz des Pflanzenreiches, wo der Gurkenkönig residierte. Und mit einem Zauberbann versetzte er die ganze Vegetation in einen, nun, vegetativen Zustand. Er lähmte sie, wo immer sie gerade waren. Verwurzelte sie in der Erde, wo sie hingehörten. Und damit rettete er die Welt.«
    »Wie war der Name dieses mächtigen Kriegermagiers?«, fragte ich etwas kleinlaut.
    »Sein Name war …« Heinrich machte eine Kunstpause. »… Graham.«
    »Meinst du Graham, den übelriechenden Landstreicher?«
    »In jenem Moment, als er die Welt vor dem Untergang bewahrte, verlor er beinahe alle magischen Kräfte. All seine Magie floss in diesen Zauberbann. Und so wurde er zu der gebrochenen, jämmerlichen und, ja, übelriechenden Figur, die wir kennen. Es liegt in der Natur der obermittelirdischen Existenz, dass sein Opfer bald vergessen wurde. Nicht, dass ihn das verbittert hätte.«
    »Dafür ist er zu edelmütig«, sagte ich mit einer Träne in den Augen und einem Kloß im Hals. Ich schenkte mir noch ein Glas Met ein.
    »Ja«, nickte Heinrich. »Das – und weil er die allermeiste Zeit bekifft ist. Wie auch immer, das ist nicht das, was Fangmichdoch dir sagen wollte. Oder nicht nur das.«
    »Was wollte er mir dann sagen?«
    »Er wollte dir sagen, dass der Zauberbann immer schwächer wird. Dass er sich langsam aber sicher auflöst. Er ist an der Grenze …«
    »Das will ich hoffen, dass er an der Grenze ist. Jede Menge Pflanzen gedeihen im Grenzland. Stell dir vor, die würden sich alle auf einmal erheben!«
    »Nein, der Zauberbann ist an der Grenze zum völligen Zusammenbruch .«
    »Oh.« Ich dachte kurz darüber nach. »Aber das ist ja furchtbar.«
    »Es geschieht«, deklamierte Heinrich. »Und es geschieht jetzt.«
    Langsam wurde mir das gesamte Ausmaß dessen klar, was Heinrich da sagte. (Verzeihen Sie mir meine geistige Trägheit – oder schieben Sie es einfach auf den Met. 47 ) »Die Morde!«, rief ich.
    »Es gab keine Morde«, erklärte Heinrich. »Oder besser gesagt: Die Morde waren vegetativ.«
    »Vegetativ«, wiederholte ich mit gedämpfter Stimme.
    »Und das bedeutet, dass der Zauberbann rapide an Kraft verliert. Nimm nur Tante Marlen. Sie muss neben diesem Weizenfeld direkt gegenüber unserem Gartentor gestanden haben, um dich zu besuchen und – jede Wette – zu beschimpfen. Und die Pflanzen haben sie mit einer Ladung harter Stängel beschossen , haben sie getötet wie im Gefecht einen Krieger mit Pfeilen. Und der Zwerg – wie war noch sein Name?«
    »Azzhzzh Zhhzhha?«, riet ich.
    »Ja. Er rannte in die Hecke – um mir zu entkommen! Ich habe ihn verjagt. Ich fühle mich beinahe verantwortlich, dabei habe ich nur ein wenig mit ihm geflirtet. Aber er lief in die Hecke. Und kam nicht wieder heraus.«
    »Kann man den Zauber nicht wieder, äh, aufladen oder so?«, fragte ich. »Wir müssen doch dafür sorgen, dass dieses Gemüse im Boden bleibt.«
    »Ob man den Zauber wieder neu aktivieren kann – das weiß ich, ehrlich gesagt, nicht«, erwiderte Heinrich. »Die Wahrheit ist, dass er schon seit einer oder mehr Generationen schwächer wird. Die größeren Pflanzen versuchen längst, ihn abzuschütteln. Sind dir nicht die Bäume im Wald aufgefallen, die sich so schwerfällig bewegten?«
    »War das nicht, du weißt schon, der Wind?«
    »Wind?«, rief Heinrich verächtlich. »Was für ein Unsinn!«
    »Also, ich weiß nicht. Bäume bewegen sich nun einmal im

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