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Der höchste Preis (German Edition)

Der höchste Preis (German Edition)

Titel: Der höchste Preis (German Edition)
Autoren: Wolfgang Schweiger
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Profis. Die haben genau gewusst, was sie wollten, wie weit sie gehen durften. Ganz abgesehen davon, dass sie nachher gleich den Sanka alarmiert haben.“
    „Und jetzt glaubst du im Ernst, dass ich dahinterstecken könnte? Weil du ausgerechnet die Frau, mit der ich was habe, angebaggert hast?“
    „Warum nicht? So wütend, wie du warst ...“
    Gruber schüttelte den Kopf. „Ich war nicht wütend. Jedenfalls nicht in erster Linie. Nur enttäuscht ...“
    Gruber setzte sich wieder auf seinen Stuhl, faltete die Hände und blickte Schott nachdenklich an. „Wenn ich es nicht war, und wer wüsste das besser als ich, kommt eigentlich nur einer in Frage“, sagte er.
    „Und wer?“
    „Unser Freund Hauser ...“
    „Daran hab ich auch schon gedacht. Aber wie?“
    „Er weiß über seinen Anwalt Bescheid über dich. Ließ sich leider nicht vermeiden. Und er kennt da einen Discobetreiber in Rosenheim. Einen ganz ausgefuchsten Typ mit allen möglichen Beziehungen. So was zu arrangieren wäre für den ein Klacks. Du würdest die drei doch wiedererkennen, oder?“
    „Schon möglich, aber was soll’s ...“
    Eine Krankenschwester trat ins Zimmer und kündigte an, dass gleich Visite wäre.
    „Eine Minute noch ...“, sagte Gruber.
    „Ist gut.“
    „Ach ja, was ich noch sagen wollte, so als kleine Aufmunterung“, sagte Gruber, sowie sie wieder allein waren. „Wir haben da vielleicht eine heiße Spur ...“
    „Tatsächlich? Doch einer seiner Kunden?“
    „Wart’s ab. Ich halte dich auf dem Laufenden, okay? Und jetzt gute Besserung.“ Gruber drohte ihm mit dem Zeigefinger. „Und lass die Schwestern in Ruhe, hörst du?“
    „Mache ich ...“
    Gruber erhob sich und wandte sich zur Tür.
    „Tut mir jedenfalls leid, das mit deiner Freundin“, sagte Schott rasch noch. „Aber wie hätte ich wissen können ...“
    „Vergiss es. Die Sache hat sich erledigt.“
    „Noch was“, rief Schott. „Kannst du mir vielleicht ein paar Bücher besorgen? Irgendwas Spannendes.“

29
     
    Das Landleben war nicht Susannes Hausers Ding! So viel stand für Gruber fest, nachdem sie ihren Rundgang um das Anwesen beendet hatten. Und die Frau eher desinteressiert und ohne jeden Besitzerstolz auf all die Umbaumaßnahmen hingewiesen hatte, die nötig gewesen waren, um aus der „alten Hütte“ ein komfortables Landhaus mit allen Finessen zu machen.
    „Eine Menge Arbeit, das sehe ich, aber immerhin haben Sie jetzt ein Objekt, das gut und gern seine Million wert ist“, sagte Gruber, als sie wieder vor der Haustür standen.
    Susanne Hauser nickte. „Ja, wenn man es so sieht ...“ Sie warf einen leicht ungeduldigen Blick auf ihre Armbanduhr. „Und was diesen komischen Schriftsteller angeht, so können Sie wirklich nichts unternehmen?“, fragte sie dann.
    Gruber zuckte mit den Schultern. „Wie ich vorhin schon sagte: Wir halten ihn nach wie vor für den Hauptverdächtigen, aber uns fehlen einfach die Beweise. Also was sollen wir machen? Natürlich bleiben wir dran, mit allen Kräften, die wir haben. Aber wir können es ja schlecht wie die Amerikaner machen, ihn irgendwohin ins Ausland schaffen, dort einsperren und zum Reden bringen.“
    „Warum nicht? Meinen Segen hätten Sie ...“ Das glaube ich dir gerne, du falsches Stück, dachte Gruber.
    „Aber keine Sorge“, sagte er. „Früher oder später haben wir noch jeden überführt. Alles nur eine Frage der Zeit.“
    „So? Eine ziemlich gewagte Aussage, finden Sie nicht?“
    „Wie bitte?“
    „Sind inzwischen nicht über acht Wochen vergangen, seit dieses arme Mädchen verschwunden ist? Von den beiden anderen gar nicht zu reden ...“
    Gruber schwieg betreten.
    Irgendwo im Haus klingelte ein Telefon. Die Frau ließ Gruber einfach stehen und ging hinein. Gruber folgte ihr in den geräumigen Hausflur und wandte sich der ersten Tür rechts zu, die ihm, halb geöffnet, einen Blick auf Hausers Waffenschrank gewährte. Er stieß die Tür ganz auf und betrat das Zimmer. Es war ausgestattet mit einem wuchtigen Schreibtisch, etlichen Aktenregalen, ein paar Jagdtrophäen an den Wänden sowie einem halben Dutzend Jagdflinten hinter Glas, die er nun eingehend inspizierte.
    „Das war eben mein Mann“, erklärte Susanne Hauser von der Tür her. „Er wird morgen früh entlassen.“ Es klang nicht gerade begeistert.
    „Die sehen auch nicht gerade billig aus“, sagte Gruber mit Blick auf die Flinten. „Noch echte Handarbeit, was?“
    „Ja. Auch so ein Hobby von ihm.“
    „Können Sie auch mit
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