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Der Höllenbote (German Edition)

Der Höllenbote (German Edition)

Titel: Der Höllenbote (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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Steve Higgins festgenommen. Später wurde sie in die psychiatrische Abteilung des Untersuchungsgefängnisses Pinellas überstellt, in dem sie untersucht und behandelt werden soll.«
    »Das glaub ich einfach nicht«, sagte jemand.
    Jane und einige ihrer Mitarbeiter saßen wie betäubt vor dem Fernseher in ihrem Büro. Es war, als verfolge man eine Nachrichtensendung über einen Bombenanschlag im Nahen Osten und werde dann von der Realität eingeholt. Denn jedes Detail war vertraut. Es handelte sich um ein Gebäude, das sie alle schon gesehen hatten, und um Menschen, die sie alle kannten. Dies war nicht der Nahe Osten, sondern ihre Heimatstadt.
    »Das ist das Irrsinnigste, was ich je gesehen habe«, murmelte eine andere Stimme. »Ich kann nicht glauben, was ich da mit eigenen Augen sehe. Mein Gott, vor ein paar Tagen bin ich noch genau dort auf der Polizeiwache gewesen, um einen Strafzettel zu bezahlen! Und jetzt seht euch das an ...«
    Auf dem Bildschirm glich die Polizeiwache immer mehr einer ausgebombten schwarzen Ruine. Die Nachrichtensprecherin fuhr mit ihrer düsteren Schilderung fort. »... gehen die Sachverständigen des Bezirks von der Verwendung einer Brandbombe aus, eines Sprengsatzes, der speziell dafür konstruiert wurde, möglichst schnell möglichst viel Schaden anzurichten, bevor Löschkräfte den Ort des Anschlags erreichen konnten.«
    Es folgten einige Nahaufnahmen des geschwärzten Gebäudes.
    »Und wir sollen glauben, dass Sarah, die kleine, fröhliche, quirlige Sarah, dahintersteckt? Dass sie die ganzen Leute getötet und das alles angerichtet hat?«
    »Sie war so nett«, ergänzte jemand. »Aber da im Fernsehen kam sie völlig irre rüber, als habe sie komplett den Verstand verloren ...«
    Ja, dachte Jane. Den Verstand verloren. Mitglied eines Satanskults. Ihr Gesicht sah abgespannt und blass aus. Alle waren sich einig: Das konnte doch unmöglich hier passiert sein. Aber es war passiert. »Das muss ein Versehen sein«, murmelte sie lahm.
    »Es ist kein Versehen.«
    Die neue Stimme im Raum ließ die Anwesenden aufschrecken. Jane drehte den Kopf und sah Steve mit finsterem Gesicht im Türrahmen stehen.
    Die anderen kehrten an ihre Arbeit zurück und ließen sie mit Steve allein. Aber unbehaglicher hätte sie sich kaum fühlen können. Kein Wort über die Blonde, ermahnte sie sich. Du bist nicht mehr mit ihm zusammen, ihr seid nicht einmal mehr Freunde. Das hier ist rein beruflich, also benimm dich auch so. »Ich glaube, ich sollte sie sehen – Sarah, meine ich. Ich muss mit ihr reden.«
    Steve hatte sich Kaffee eingeschenkt und nahm Platz. »Das ist keine gute Idee, Jane. Sie ist nicht bei Sinnen. Sie ist wahnsinnig geworden.«
    »Das ist mir egal. Ich muss sie sehen, muss herausfinden, warum sie das getan hat. Ich kenne sie seit Jahren. Ganz bestimmt wird sie lieber mit mir reden als mit einem der Trottel aus der Psychiatrie, und der Polizei wird sie schon gar nichts verraten. Ich brauche einen Besucherausweis!«
    »Vergiss es. Jane, sie sitzt in der psychiatrischen Abteilung des Bezirksgefängnisses. Der Laden ist die reinste Freakshow!«
    Jane wusste nicht genau, was sie antrieb. Wahrscheinlich brauchte sie nur das Gefühl, etwas zu tun und nicht nur herumzusitzen und zuzusehen. Wenn ich mich mehr um Marlene und Carlton gekümmert und Martin besser im Auge behalten hätte, wäre das alles nie geschehen . Sie sah Steve an und sagte mit ihrer entschlossensten Stimme: »Wenn ich dir jemals etwas bedeutet habe, dann tust du das für mich.«
    »Jane, du bedeutest mir etwas. Du bedeutest mir sogar sehr viel.«
    »Klar. Wie viel, habe ich ja gestern gesehen, als du mit deiner Schwester herumgemacht hast.«
    Steve schüttelte den Kopf. »Du bist paranoid, Jane. Wir haben nicht rumgemacht, um Gottes willen. Es war eine Umarmung und ein Kuss auf die Wange. Und sie ist meine Schwester. Ich habe sie seit einem Jahr nicht mehr gesehen; sie lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in Bellingham, Washington. Ist das denn so schwer zu glauben?«
    Eine solche Erklärung war sicherlich nicht schwer zu glauben – trotzdem glaubte sie ihm nicht.
    »Würdest du mich bitte einfach ins Untersuchungsgefängnis bringen, damit ich mit Sarah reden kann? Es ist auch in deinem Interesse. Du willst doch Informationen, oder? Ich kenne sie besser als jeder dort im Gefängnis oder auf deinem Revier. Es wäre auch zu deinem Vorteil.«
    »Das kann ich nicht tun«, beharrte er. »Es ist zu gefährlich. Und lass uns jetzt

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