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Der Höllenbote (German Edition)

Der Höllenbote (German Edition)

Titel: Der Höllenbote (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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was hatte ihn verletzt?
    »Ich bin Steve Higgins, Leiter des Polizeireviers von Danelleton«, stellte er sich vor. »Ich weiß, es ist ein schlechter Zeitpunkt, Ms. Ryan, aber einen guten Zeitpunkt gibt es für solche Dinge wahrscheinlich nicht.«
    Jane schüttelte ihm über den Schreibtisch hinweg die Hand. »Da haben Sie wohl recht.«
    »Es tut mir leid, dass wir uns unter solch unerfreulichen Umständen kennenlernen, aber ich muss Ihnen ein paar Fragen über Marlene Troy stellen.«
    Allein den Namen in diesem Zusammenhang zu hören, versetzte ihr einen Schock. Es machte ihr auf brutale Weise klar, dass dies alles tatsächlich geschehen war. Eine Angestellte und Freundin ist gerade Amok gelaufen, musste sie sich ständig ins Gedächtnis rufen. Es gab einen Massenmord in unserer Stadt und die Mörderin ist jemand aus meinem Postamt gewesen ...
    »Hat Ms. Troy in letzter Zeit irgendwelche ... ungewöhnlichen Verhaltensweisen an den Tag gelegt? Stimmungsschwankungen? Gefühlsausbrüche? Etwas dergleichen?«
    »Nein, nein. Gerade habe ich noch mit dem Bezirksleiter darüber geredet, dass Marlene nicht nur eine vorbildliche Zustellerin, sondern auch ein sehr netter und freundlicher Mensch war.«
    »Gab es Streit mit anderen Angestellten?«
    »Nein. Alle mochten sie.«
    »Irgendwelche Probleme mit dem Gesetz, von denen Sie wissen? Ich meine, bevor sie hier angefangen hat. Hier in Florida hat sie sich nichts zuschulden kommen lassen, aber wissen Sie von irgendwelchen Verstößen in der Vergangenheit? Hat sie vielleicht mal etwas erwähnt, möglicherweise nur nebenbei, aus ihrer Kindheit, ihrer Jugend, der Zeit am College? Insbesondere, was möglichen Drogenmissbrauch oder Alkoholismus angeht?«
    Jane schüttelte nur den Kopf.
    »Was wissen Sie über Marlene Troys religiöse Überzeugungen, Ms. Ryan?«
    Jane sah ihn an. Was für eine merkwürdige Frage, aber wenn sie darüber nachdachte, konnte sie sich nicht erinnern, von Marlene jemals eine Bemerkung in Sachen Religion oder Spiritualität aufgeschnappt zu haben. Seltsamer noch als die Frage selbst war der Ton, in dem Chief Higgins sie gestellt hatte. Als sei es eine Art Fangfrage. »Ich weiß gar nichts über Marlenes religiöse Überzeugungen«, antwortete Jane schließlich nach kurzem Überlegen. »Ich kann mich nicht erinnern, dass sie sich jemals dazu geäußert hätte. Nach allem, was ich weiß, ist sie kein religiöser Mensch gewesen.«
    Higgins wirkte ratlos, als er ein Blatt Papier aus seiner Jackentasche zog. Er faltete es auseinander, betrachtete es kurz, dann reichte er es Jane.
    »Sagt Ihnen das irgendetwas, Ms. Ryan? Haben Sie das jemals im Zusammenhang mit Marlene Troy gesehen?«
    Jane schaute sich das Blatt verwundert an. Eine Skizze in schwarzer Tinte, grob, aber sorgfältig gezeichnet und eindeutig nicht von Künstlerhand. Es sah aus wie ein Becher mit gebogenem Rand, über dem ein einzelner Stern schwebte. Die Zeichnung hinterließ einen besessenen, verzweifelten Eindruck.
    »Ich verstehe es nicht«, sagte sie. »Das Bild eines Bechers?«
    »Entschuldigung, falsch herum.« Schnell nahm er das Blatt, drehte es um 180 Grad und gab es ihr zurück. »Wir glauben nicht, dass es einen Becher darstellt.«
    Nein, erkannte Jane. So herum war es leichter zu erkennen. »Eine Glocke?«
    »Sieht so aus.«
    »Eine Glocke mit einem Stern darunter«, murmelte sie. »Wie seltsam. Es hat irgendwas an sich ...«
    »Ja, hat es. Schwer zu sagen, was, aber ich weiß, was Sie meinen.«
    Es ist ... unheimlich.
    »Sagt Ihnen diese Zeichnung irgendetwas, Ms. Ryan?«
    Jane riss sich aus ihrer Benommenheit. »Nein, Chief Higgins. Ich habe so etwas noch nie in meinem Leben gesehen. Was ist das?«
    Der Polizist schwieg einen Moment, als wollte er nicht so recht damit herausrücken. »Es gehört zu den Indizien in diesem Fall, mehr kann ich dazu nicht sagen.«
    »Sie meinen, Sie haben das im Hauptpostamt gefunden?«
    »Nein. Nein, ich meine sekundäre Indizien. Wir haben es nach der Tat in Marlene Troys Haus gefunden.«
    Jane keuchte, als der Schreck sie erfasste. »Ihr Haus ... mein Gott! Ich habe bis jetzt überhaupt nicht daran gedacht, aber Marlene hat einen Mann und einen Sohn, der noch in die Grundschule geht!«, stöhnte sie, und dann überfiel sie eine verzweifelte Nervosität. Sie müssen es sofort erfahren, falls sie noch niemand benachrichtigt hat. Wie überbrachte man eine solche Nachricht? Wahrscheinlich war es immer dasselbe. Ein Polizist klingelte mit ernstem Gesicht

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