Der Höllenbote (German Edition)
Einmal lehnte Jane sich zurück, die Knie gegen ihr Gesicht gedrückt, während seine Zunge ihr Geschlecht ertränkte, und nach dem ersten Höhepunkt verriet ihr ein verirrter Blick, dass sie nicht einmal die Haustür geschlossen hatte ... aber das war ihr egal. Die warme Nachtluft strich über ihre Körper. Die unentwegten Rufe der Frösche und Grillen pulsierten durch den Raum. Später lagen sie dann da, alle viere von sich gestreckt, wundgescheuert vom Teppich und erschöpft. »Du hast mich schon wieder fertiggemacht«, flüsterte Steve.
»Gut«, flüsterte sie zurück. »Ich liebe es, dich fertigzumachen.«
»Hey, weißt du was?«
»Was?«
»Die Haustür steht weit offen.«
»Ich weiß. Aber das ist mir egal, außerdem bin ich viel zu erschöpft, um aufzustehen und sie zu schließen.«
»Ich auch, aber ...« Er kämpfte sich mühsam hoch. »Wir haben Parkins noch nicht gefunden, deshalb habe ich angeordnet, dass alle halbe Stunde ein Streifenwagen an deinem Haus vorbeifährt.«
Jane musste lachen. »Der Polizist sieht, dass die Haustür mitten in der Nacht sperrangelweit aufsteht, stürmt mit vorgehaltener Waffe ins Haus und ...«
»Ja, und trifft seinen Polizeichef mit nacktem Arsch auf dem Teppich an. Das ist eine Geschichte, von der ich nicht will, dass sie auf dem Revier die Runde macht.«
Bewundernd ruhte ihr Blick auf ihm, auf den Muskeln und Linien seines schlanken Körpers. Er glänzte vor Schweiß, genau wie sie. Am liebsten hätte sie noch einmal mit ihm geschlafen, aber sie wusste, das wäre für sie beide zu viel. Sie sah zu, wie er die Tür schloss und die Kette vorlegte.
»Das hätte ich nie gedacht«, sagte sie.
»Was denn?«
»Dass eines Tages ein nackter Cop in meinem Wohnzimmer herumspaziert.«
»Ja, ich spaziere gerne nackt in deinem Wohnzimmer herum. Das könnte noch ein Problem werden.«
»Warum?«
»Ich würde völlig verlottern. Und bald – wer weiß? – würde ich nur noch nackt in deinem Wohnzimmer herumspazieren. Du würdest mich gar nicht mehr loswerden.«
»Das lass mal meine Sorge sein.«
Nachdem er die Tür verriegelt hatte, kam er zu ihr zurück und streckte ihr die Hand entgegen.
»Komm, ich helf dir hoch. Lass uns ins Bett gehen.«
»Nein«, flüsterte sie und zog ihn wieder zu sich herab. Sie kuschelte sich eng an ihn. »Lass uns heute Nacht hier auf dem Boden schlafen.«
Dagegen hatte er nichts einzuwenden, und Minuten später war er an ihrem Busen eingeschlafen. Lächelnd begann sie, selbst wegzudämmern ...
Sie riss die Augen auf, kurz vor dem Einschlafen. Etwas hatte sich am Rand ihres Sichtfeldes bewegt. Die Wand hinter ihr war im Mondlicht gebadet. Vorsichtig verdrehte sie den Hals, um Steve nicht zu wecken. Sie kniff die Augen zusammen und schaute genau hin, und sie sah ...
Eine Linie. Eine unregelmäßige Linie, die von der Fußleiste über den Boden führte und in den Schatten verschwand. Sie blinzelte und tat es als Trugbild des Halbschlafs ab. Wenn sie die Augen wieder aufmachte, war es bestimmt verschwunden.
Aber es war noch da.
Was ist das?
Dann hörte sie ein Rascheln. Ratten, erkannte sie sofort. Bitte sag mir, dass ich keine Ratten im Haus habe! Aber selbst wenn es eine Ratte war, was hatte sie mit dieser komischen Linie zu tun? Das Geräusch kam von der Wand, und Ratten hinterließen normalerweise keine Schleimspuren, oder?
Erneut ein Rascheln. Sie runzelte die Stirn und löste sich aus Steves Schlafumarmung. Er wachte nicht auf, als sie davonschlich. Einen Augenblick lang blieb sie regungslos stehen, verblüfft von der Klarheit ihrer Silhouette, die vom Mondlicht projiziert wurde: ein messerscharfer schwarzer Schattenriss an der Wand, jede Kurve ihres Körpers, jede Kontur. Fast wie ein erotisches Gemälde, doch als sie sich bewegte, bewegte sich auch das Gemälde. Sie riss sich aus der Betrachtung und tappte nackt zu dieser seltsamen Linie hinüber. Was zum Teufel ist das nur?, überlegte sie und beugte sich vor, um sie zu betrachten. Hatte Kevin etwas auf den Boden gemalt? Unmöglich, war sie sicher. Kinder stellten manchmal die seltsamsten Sachen an, vor allem, wenn sie Kummer hatten, aber ... Das hätte ich gesehen. Die Linie wäre mir auf jeden Fall früher aufgefallen, wenn sie schon da gewesen wäre. Sie war absolut sicher, dass sie sich erst seit Kurzem dort befand. Jane beugte sich weiter vor und berührte die Spur.
Sie fühlte sich feucht an.
Blut? Nein. Als sie an ihrem Finger schnupperte, zuckte sie zusammen. Es roch
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