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Der Höllenbote (German Edition)

Der Höllenbote (German Edition)

Titel: Der Höllenbote (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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Sicherung des Wohnzimmers verantwortlich waren, wie angewurzelt stehen. Sie erbleichten, als sie erkannten, was vor ihnen auf dem Boden lag.
    »Chief Higgins!«
    Steve trat ein, blieb stehen und betrachtete mit grimmigem Gesicht die Szene.
    Der Haufen auf dem Boden war nur noch vage als weiblicher Mensch zu erkennen. Steves Magen verkrampfte sich. Hatte man die Frau wirklich gehäutet? Wer tat so etwas? Die blutig rote, dünne Masse lag platt auf dem Teppich. Selbst das Gesicht war abgezogen worden, nicht jedoch die Kopfhaut; bei der fachkundig durchgeführten Häutung hatte man das glänzende und perfekt glatte rote Haar verschont und sorgfältig über die Schultern des Opfers gelegt. Ein tiefer Einschnitt klaffte im Unterleib, die Bauchhöhle darunter schien leer zu sein. Das Abstoßendste war jedoch die Pose: fast schon anzüglich, die Beine gespreizt, die Arme ausgebreitet, wie bei einer Frau, die auf dem Wohnzimmerteppich ihren Liebhaber erwartete. Steve wurde bei diesem Anblick ganz anders. Letzte Nacht hatte er sich noch mit Jane auf ihrem Wohnzimmerteppich vergnügt ...
    Er knirschte mit den Zähnen und versuchte, diese Gräueltat aus seinem Kopf zu verdrängen, aber selbst als er wegschaute, gelang es ihm nicht.
    Das kann doch unmöglich Parkins gewesen sein, versuchte er sich einzureden.
    »Oh, Scheiße!«, keuchte ein anderer Polizist und wich schnell vom Garderobenschrank zurück.
    Steve ging zu ihm und spähte hinein. Im Schrank hingen mehrere Übergangsjacken, ein Bademantel und ein paar Regenmäntel. Aber ganz am Ende hing etwas, das nur Mrs. Claudette Petersons Haut sein konnte. Jemand hatte sie aufgehängt wie einen Anzug an einem Kleiderbügel. Nur das Gesicht war davon getrennt. Am Hals abgeschnitten, baumelte es mit einem durch die Augen gestochenen Loch am Huthaken.
    »Sehen Sie mal hier, Chief«, rief einer der Uniformierten. »Wundert einen jetzt auch nicht mehr, was?«
    Fast taumelnd ging Steve in die Richtung der Stimme. Was denn jetzt noch? Was konnte noch schlimmer sein?
    Sein Blick fiel auf den Schlafzimmerboden, auf dem sich ein Haufen Organe türmte. Die anderen Polizisten sahen schweigend zur Seite. Und dann richtete Steve seine Augen auf die Wand, auf das mit Blut gezeichnete Symbol, das er in letzter Zeit schon so oft gesehen hatte – die Glocke mit dem Stern als Klöppel.
    (II)
    Janes Augen weiteten sich, als sie die Zeichnung sah: die Glocke mit dem Sternenklöppel. Zuerst war sie so aufgeschreckt von Dhevics plötzlichem Auftauchen in ihrem Büro gewesen, dass sie sich gar nicht auf seine Worte konzentrieren konnte. »Haben Sie das schon einmal gesehen?«, fragte er und hielt ihr eine Ledermappe hin, die offenbar mehrere dicke Polycarbonatscheiben enthielt. Das durchsichtige Material schützte ein Blatt Papier, das laut Dhevic aus einem sehr, sehr alten Buch stammte. Er legte die erste Scheibe auf ihre Schreibunterlage. »Das ist ein Stich aus einem Folianten mit dem Titel Das Grimoire de Praelata. « Und dann erzählte er ihr davon, wie diese okkulten Visionäre, die als Prälaten bezeichnet wurden, vor einigen Tausend Jahren mittels übernatürlicher Kräfte geistigen Kontakt zu bestimmten Seelen in der Hölle hergestellt hatten. Einige dieser Prälaten waren Maler und Kupferstecher gewesen und hier handelte es sich angeblich um einen ihrer Stiche.
    Sie wusste natürlich, mit wem sie es da zu tun hatte: mit einem selbst ernannten Experten für das Okkulte, der in fragwürdigen Fernsehsendungen auftrat. Und doch ...
    Und doch verbreitete dieser große, angegraute Mann mit den beeindruckenden Augen eine gewisse Glaubwürdigkeit.
    »Haben Sie, Ms. Ryan?«
    »Ob ich das Symbol schon einmal gesehen habe? Ja, das habe ich.«
    »Ich weiß, dass Sie es gesehen haben«, erwiderte er geheimnisvoll. Jane war noch zu beunruhigt, um nachzufragen, wie er das meinte. »Es ist eine quasi-geometrische Figur, eine Campanula. Sie wird am Schauplatz eines Ritualmordes hinterlassen, gezeichnet in Blut. Angeblich soll sie eine stärkere Anbetung darstellen oder schlicht und einfach mächtiger sein, wenn sie mit dem Blut einer Oblation angefertigt wird.«
    Jane saß apathisch an ihrem Schreibtisch und starrte auf den Stich aus dem alten Buch, dann hob sie den Blick. Dhevic stand vor dem Tisch, seine Präsenz füllte das kleine Büro vollständig aus. »Oblation?«, hakte sie nach. »Was ist das?«
    »Das Blut eines Geopferten – oder genauer gesagt: das Blut eines unschuldigen Menschen, der als

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