Der Höllenbote (German Edition)
Verletzlichkeit gewesen waren. Vielen Dank, dachte sie versonnen.
Sie konnte ihn hinter sich spüren – den Boten –, direkt hinter ihr, wie seine ätherischen Hände über ihren Körper glitten und sie stimulierten für das, was bevorstand. Seine Begierde verschmolz mit ihrer, das perfekte Teilen. So nah hätte sie einem anderen niemals sein können.
»Yeah, das ist echt großartig«, brach Dan murrend das Schweigen. »Du kannst nicht mehr mit mir zusammen sein, seit du deine Wahnsinnsbeförderung bekommen hast. Mein Gott, Sarah, wir haben die letzte Nacht miteinander verbracht. Wir haben miteinander geschlafen ...«
Sarah konnte nicht widerstehen. »Das nennst du miteinander schlafen? Dass ich nicht lache! Dan, tut mir leid, dir das sagen zu müssen, aber mit einer Gurke habe ich mehr Spaß!«
Dan knirschte mit den Zähnen und unterdrückte seinen Ärger. »Wovon redest du, verdammt? Du bist gekommen wie der Halleysche Komet!«
Wieder konnte Sarah sich eine bissige Bemerkung nicht verkneifen. »Ja, und du hast genau wie er 75 Jahre gebraucht, bis ich so weit war.« Sie trat einen Schritt zurück und beobachtete ihn, registrierte, wie seine Wut hochkochte, sein Gesicht rot anlief. Dan war ein Typ, der nur sein Machoimage hatte und sonst nichts. Sein Selbstwertgefühl beruhte allein auf seinem Körper und dem billigen Klischee, dass Frauen ihn deswegen anhimmelten.
Sarah hatte dieses Klischee immer gehasst; sie fühlte sich davon beleidigt. Aber vor ihrer Belehrung durch den Boten war sie selbst immer wieder darauf hereingefallen, schon ihr ganzes Leben lang. Doch jetzt hatte sie sich verändert. Jetzt war sie anders. Jetzt war sie stark.
Dan widerte sie an. Seine Muskeln, seine Sonnenbräune, sein gutes Aussehen – es provozierte sie. Er glaubte, Frauen überlegen zu sein?
Es wird Zeit, entschied sie ...
Dass du etwas dagegen tust, flüsterte der Bote in ihren Geist.
»Das werde ich«, sagte sie.
Dan schaute von seiner Arbeit auf. »Was wirst du?«
»Nichts, Danny Boy. Spann du nur weiter deine Muskeln an. Glaub nur weiter, dass du ein Gottesgeschenk für die Frauen bist. Mit irgendwas muss sich dein Spatzenhirn ja beschäftigen.«
Er richtete sich auf und sah sie an. »Du legst es wirklich drauf an, was?«
»Was willst du denn tun, Dan? Hmm?«
»Ich werd meine Arbeit tun – und ich werd sie gut machen, so wie immer. Danach geh ich nach Hause und hake diesen Tag unter ›Lebenserfahrung‹ ab. Ich weiß nicht, was du hier für Psychospielchen treibst, Sarah, und ich will es auch gar nicht wissen. Du sitzt auf deinem hohen Ross und hältst dich für was Besseres, nur weil du gerade eine läppische Gehaltserhöhung bekommen hast. Also warum gehst du nicht und puderst dir die Nase oder was auch immer? Ich habe zu arbeiten.«
Der Bote streichelte sie; Sarah seufzte. Jetzt ließ ihr Meister sie auf Dan zugehen, ließ sie ihre Arme ausstrecken.
»Was ist nur mit dir los?«, fragte Dan, aber mehr konnte er nicht sagen, denn Sarah setzte sich auf den Tisch, schlang ihre Beine um ihn und zog sein Gesicht zu sich heran. Sie küsste ihn wie ausgehungert. Verdutzt versuchte er, sich von ihr zu lösen, aber ihre Arme zogen ihn nur noch enger an sich heran, und schon bald wurde er ganz von ihr umschlungen. Also gab er auf und erwiderte den Kuss.
Sarah und der Bote liebten es, mit Menschen zu spielen.
»Ich kapier das nicht«, keuchte er zwischen zwei Küssen. »Du bist bekloppt. Erst machst du mich hier fertig, und dann ... das hier ...«
Sarahs Hand fuhr über seinen Schritt, sie massierte ihn durch die Postshorts hindurch. Als er spürbar zu reagieren begann, sagte sie: »Was meintest du gerade? Du hast zu arbeiten?«
»Yeah«, erwiderte er und saugte an ihrem Hals.
»Und warum tust du es dann nicht, statt herumzutrödeln?«
Dan wich zurück und sah sie an.
»Statt über mich herzufallen, solltest du lieber die Briefe sortieren.«
»Über dich herfallen!«, schrie er fast. » Du bist über mich hergefallen!«
»Komm schon, Dan. Ich sollte dir dafür eine Abmahnung schreiben. Sexuelle Belästigung einer Vorgesetzten ...«
Wütend versuchte er, sie wegzuschieben, aber ihre Beine wollten sich nicht lösen. Er griff nach ihren Knien, um ihre Beine auseinanderzuziehen, aber sie bewegten sich nicht. Dan war ein sehr kräftiger Mann, deshalb erstaunte ihn das.
»Du versuchst doch nur, mich reinzulegen, du Miststück«, schnaubte er. »Du bist wahnsinnig. Ich sollte mich über dich beschweren.«
Sarah
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